WIT Studio strebt mehr internationale Kollaborationen an

Zwei Produzenten von Production I.G und WIT Studio, Hiroshi Ito und Tetsuya Nakatake, äußerten sich im Rahmen eines Workshops zur globalen Reichweite japanischer Anime-Studios. Hierbei erklärten sie die verschiedenen Arten von internationalen Zusammenarbeiten und begannen am Beispiel eines Animators, wo sich diese am leichtesten umsetzen ließe.

Weltweite Kollaborationen

Die Computersoftware Clip Studio Paint sei international weit verbreitet, leicht zu verwenden und finanziell erschwinglich. Hinzu käme, dass die Digitalisierung von Anime auch von Arbeitskräften aus der Ferne möglich sei. Und diese Möglichkeit würden sie auch rege in Anspruch nehmen. Denn es wäre dank der sozialen Medien noch nie so einfach gewesen, nach Talenten zu suchen.

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Beide Produzenten erklärten, dass sie einige außerordentlich begabte Künstler aus Ländern wie China, Frankreich, Taiwan und Brasilien gefunden hätten. Sie alle zeichne aus, dass sie »leidenschaftliche Otaku-Herzen« besäßen – denn sie wären aktuell in den Zwanzigern, mit Anime-Streaming aufgewachsen und hätten eine unglaubliche Leidenschaft für das, was sie zeichnen.

Doch trotz der stetig wachsenden globalen Reichweite der japanischen Anime, würde es eine große Herausforderung für die Schöpfer sein, etwas zu erschaffen, was das Otaku-Herz anspricht. Es hätte sich also nichts zu früher verändert, als man Anime nur für das japanische Publikum herstellte.

Globale Reichweite öffnet neue Türen

Abschließend erläuterten die beiden die Zusammenarbeit mit internationalen Streaming-Diensten und betonten, dass dies vor allem finanzielle Vorteile für ein Anime-Studio hätte. Denn die Kosten für die Produktion würden im Voraus berücksichtigt werden, was Anime letztendlich zu einer sicheren Investition machen und ein höheres Budget ermöglichen würde.

Das würde auch die Arbeit und den japanischen Ansatz der Studios in keiner Weise beeinträchtigen. Zwar müsse man mittlerweile natürlich etwas globaler denken, da seit 2020 der internationale Markt für Anime den Japanischen eingeholt hatte. Aber schlussendlich wäre laut den Produzenten die Qualität wichtiger als das Marketing. Das hätten »Attack on Titan« und »Ghost in the Shell« bewiesen.

Und die Globalisierung hat noch etwas Gutes, denn japanische Studios würden zunehmend gebeten werden, Anime zu produzieren, die auf ausländischen Lizenzen basieren. Als Beispiel nannten die Produzenten den »Star Wars«-Anime und auch den animierten Teil von »Kill Bill«. Sie hoffen, dass in Zukunft die Beziehungen mit internationalen Partnern noch enger werden.

Und die Tatsache, dass man an Hollywood-Blockbustern arbeiten dürfte, zeige, dass die Studios auf einem guten Weg für engere Partnerschaften wären. Abschließend nannten die beiden Produzenten noch ihre persönlichen Highlights ausländischer Kollaborationen der letzten Jahre. Diese würden lauten: »Cyberpunk Edgerunners«, »Arcane«, »Der Super Mario Bros. Film« und »Batman Ninja«.

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Ich

«Sie alle zeichne aus, dass sie ‚leidenschaftliche Otaku-Herzen‘ besäßen«
Man kann mich Pessimist nennen, aber das klingt für mich so als hätten sie einfach Leute gefunden, deren Begeisterung und Leidenschaft die schlechte Bezahlung überdeckt.

Mana

War auch mein Gedanke mit, aber auch im Sinne von, Fans die eh auf das immer gleiche eintönig-einseitige etc und so mehr stehen, wie was schon länger rauskommt und womit man dann nur leichter weiter den Stiefel so weitermachen kann, ohne mal etwas mehr zu ändern bzw zu verbessern.

Guts

»Sie alle zeichne aus, dass sie »leidenschaftliche Otaku-Herzen« besäßen«
Also weitet man das »zu viele Otakus in der Anime-Industrie«-Problem jetzt weltweit aus? Sind die etwa leichter und billiger rumzukriegen, weil sie ja für ihren Traum arbeiten und so eher eine schlechte Bezahlung in Kauf nehmen?

Noctis

Mehr internationale Zusammenarbeit, könnte auch bedeuten, dass mehr Anime-FIlme bei den Academy-Awards, den Oskars, vertreten sein werden. Ich finde es immer noch furchtbar, dass Filme wie »Your Name« und »A silent Voice« nur auf der Kandidaten-Liste standen, ohne nominiert zu sein. .Obwohl diese so gut waren. Das liegt aber auch an der extremen Amerika-Fixierung der Academy. Ausländische Filme haben da oft nur geringe Chancen.