Neues Basis-Abo von Netflix führt zu Streit mit NHK

Die japanische Rundfunkanstalt NHK zeigt sich vom neuen Netflix-Werbemodell nicht begeistert und fordert den Streaming-Giganten auf, den Vertrieb von NHK-Programmen einzustellen.

Werberichtlinien nicht im Einklang

Seit 3. November 2022 gibt es das kostengünstige »Basis-Abo mit Werbung« bei Netflix, und wie der Name schon sagt, müssen Abonnenten mit Werbespots zu Beginn und während einer Serie oder eines Films rechnen. Einige Inhalte sind jedoch in diesem Basis-Abo nicht enthalten und wie es aussieht, könnte die Zahl ausgeschlossener Inhalte zukünftig noch weiter steigen.

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Denn wie Yahoo! Japan berichtet, haben die Verantwortlichen von NHK den Streaming-Dienst Netflix aufgefordert, die hauseigenen Programme aus dem Basis-Abo auszuschließen. Zwar räumte NHK ein, dass Netflix sie grob über den Werbeplan informiert, jedoch bis unmittelbar vor Start des neuen Abo-Modells keine Erklärung zu der genauen Umsetzung abgegeben hätte.

Letztendlich entspräche das Werbemodell nicht den erwarteten Vorstellungen und könne nicht mit den Grundsätzen von NHK in Einklang gebracht werden. Als öffentlich-rechtlicher Rundfunkdienst in Japan müsse NHK sehr strenge Werberichtlinien erfüllen, die sich, wie sich offensichtlich in den letzten Wochen herausstellte, zu sehr von denen des VoD-Anbieters unterscheiden würden.

Sollte es zu keiner Einigung kommen, so sehe sich NHK gezwungen, die eigenen Shows gänzlich von Netflix zu entfernen. Bislang wurde keine Liste von Titeln veröffentlicht, die betroffen wären.

Bekannte NHK-Anime-Serien, die gegebenenfalls infrage kämen und derzeit bei uns in Deutschland auf Netflix gestreamt werden können, wären »Vinland Saga« und »Cardcaptor Sakura«. Betrachtet man das weltweite Netflix-Angebot, so können auch noch Titel wie beispielsweise »Attack on Titan: Final Season«, »To Your Eternity« und »March Comes in Like a Lion« genannt werden.

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Via Yahoo! Japan
©Hajime Isayama, Kodansha/ATTACK ON TITAN Production Committee. All Rights Reserved

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Kommentare

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4 Kommentare und Antworten zu "Neues Basis-Abo von Netflix führt zu Streit mit NHK"

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Ich
Gast
Ich

Interessant. Wegen der öffentlich-rechtlichen Auslegung des Senders könne die Inhalte nicht mit einem derartigen Werbeprogramm gezeigt werden. Man MUSS dann quasi ein werbefreies Abo bei Netflix abschließen, um NHK-Titel zu sehen. Auch eine interessante Vorgehensweise, um teurere Abos zu verkaufen, haha! Tja, dann hätte Netflix das mal richtig erklären sollen. Na ja, die werden sich sicherlich schon einig werden.

Leon
Gast
Leon

Wo man auch hinguckt, alle haben nur noch einen Stock im Arsch. Gibt wichtigere Sachen über die man nachdenken sollte

PatiKa02
Gast
PatiKa02

1. Warum denkst du dann darüber nach?
2. NHK macht das was sie machen müssen

MTS
Gast
MTS

Netflix selbst schreibt bei dem Abo-Modell:

– eine begrenzte Anzahl von Filmen und Serien wird aus Lizenzgründen nicht verfügbar sein (aber wir arbeiten dran)

Wo ist jetzt also das Problem?
Dann gibt es eben ein paar wenige Titel nur, wenn man draufzahlt. Ist z.B. bei Amazon deutlich eingeschränkter (sowieso »selber schuld«, wer sich SD noch antut).