Japanische Autorin analysiert den Erfolg von Isekai-Werken

Das Fantasy-Genre mitsamt seinen zahlreichen Isekai-Werken boomt seit Jahren und steht für gute Verkaufszahlen. In einem Interview versucht eine bekannte Mangaka den Erfolg zu erklären.

Isekai beliebt wie nie

Isekai-Anime sind vielfältig. Egal ob Fantasiewelt, Parallelwelt oder auch eine Spielwelt, sobald ein Charakter in eine andere Welt transportiert oder wiedergeboren wird, zählt das Werk als Isekai.

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Viele kritische Stimmen beanstanden durch den Überfluss an Isekai-Werken die mangelnde Kreativität und die wiederholenden Elemente, da meist nur auf Fanservice oder bewährte Hypes statt Qualität und Innovation gesetzt wird. Oft heißt es Masse statt Klasse.

Und dennoch ist Isekai derzeit bei den Fans so beliebt wie noch nie und steht für sicheren Erfolg, weswegen ständig neue Titel angekündigt werden oder den Weg bereits in den Simulcast finden.

Um das Thema etwas genauer zu beleuchten, führte ein japanisches Nachrichtenportal ein Interview mit einer erfolgreichen Mangaka, die bereits seit mehr als zehn Jahren mit dem Business vertraut ist. Ihren Namen wollte sie nicht preisgeben, deswegen wurde sie Y-san genannt. Das Interview, in dem sie den Erfolg von Isekai beleuchtet, haben wir im Folgenden für euch zusammengefasst.

Isekai kam ins Rollen

Laut Y-san wäre die Web-Novel von »That Time I Got Reincarnated as a Slime« der Wendepunkt für das Isekai-Genre gewesen. Durch seine Beliebtheit erhielt das Werk eine Manga-Adaption. Zeitreisen oder auch Transporte in eine andere Welt hätte es schon immer gegeben, aber der Transfer durch Wiedergeburt wäre erst nach »That Time I Got Reincarnated as a Slime« in Mode gekommen.

Und der Grund für die Beliebtheit wäre laut Y-san auch leicht erklärt. Isekais sprächen die Fantasien vieler Fans an, eine neue Person zu werden und ein neues Leben zu leben. In vielen Isekai-Werken spiele das Leben vor der Wiedergeburt kaum eine Rolle, vielleicht ein paar Seiten zu Beginn.

Y-san fände es manchmal überraschend, wie einfach es Isekai-Autoren hätten, denn sie bräuchten sich wie schon erwähnt keine große Hintergrundgeschichte ausdenken, keine Erfahrungen oder Erziehung. Und dennoch würden die Leser sofort mit dem Hauptcharakter sympathisieren. Für Y-san klinge jede Geschichte wie »Okay, hier ist eine Person … jetzt ist sie tot … und jetzt beginnt sie ein neues Leben.«

Sub-Genre »Villainess« boomt auch

Als nächstes Thema wurde das Sub-Genre der Isekai-Werke thematisiert, in dem der meist weibliche Charakter als vorbestimmter Bösewicht, gewöhnlich im Handlungsverlauf eines Spiels, wiederbelebt wird oder dessen Leben mit den eigenen Erinnerungen einnimmt – sogenannte Villainess-Werke.

Der Erfolg dieser Werke wäre laut Y-san auch nachvollziehbar, da in Shojo-Manga eine lange Zeit lang aufrichtige Hauptcharaktere mit einem reinen Herzen als Standardmuster gegolten hätten. Die Leute hätten das nachvollziehbarerweise aber mittlerweile satt. Heutzutage könne kaum jemand sein Leben so vorbildlich und aufrichtig wie diese Manga-Protagonisten leben.

Eine starke und selbstbewusste »Villainess« könne auch mal grob sein und jemanden, den sie nicht mag, zum Teufel schicken. Das ist es, was viele Leute anziehend finden würden. Beliebt wären auch Geschichten, in denen die Protagonistin eine Verlobung auflöst. Das spräche den Wunsch vieler Frauen an, frei von der Kontrolle eines Mannes zu sein.

Gerade durch die intensive Nutzung der sozialen Medien wären auch die unschönen Momente in Bezug auf Gefühle und Romantik mehr und mehr sichtbar geworden. Dies würde zeigen, dass ideale Menschen mit aufrichtigem Verhalten und reinem Herzen einfach zunehmend unrealistisch sind.

Isekai-Werke als guter Einstieg für Autoren

Im Anschluss erklärte Y-san, dass es gerade für neue Autoren verlockend wäre, einen Isekai-Titel zu schreiben. Das Genre ist populär, weswegen man eher einen Publisher für sein Werk finden würde und folglich auch finanziell profitieren würde. Allerdings überwiegen für sie die Nachteile.

Denn Ziel eines Autors sei es, Fans sowohl für das eigene Werk als auch für sich selbst zu gewinnen. Isekai-Werke hätten kaum Individualität und man könne sich nur schwer von den anderen Autoren abheben. Es fehle die eigene Handschrift, was auch für eine zukünftige neue Reihe problematisch wäre. Denn kaum ein Isekai-Leser würde sagen: »Jetzt lese ich auch die anderen Werke des Autors.«

Zuletzt würde mit dem »Zamaa-Style« auch ein neues Genre an Popularität gewinnen, das dem Isekai ähnelt, jedoch keiner ist. Der Begriff kommt vom japanischen »zamaa miro«, was übersetzt so viel wie »geschieht dir recht« bedeutet. Beispielhandlung wäre ein Abenteurer, der wegen angeblicher Nutzlosigkeit aus seiner Party fliegt, tatsächlich aber das wichtigste und stärkste Mitglied war.

Abschließend wurde Y-san gefragt, ob sie denn einen Isekai-Titel weiterempfehlen könnte. Hierbei nannte sie den »Villainess«-Titel »My Next Life as a Villainess: All Routes Lead to Doom!«, wo sie die sehr interessante Geschichte und die liebenswerten Charaktere lobte, und auch »The Screwed-up Potions Turned Out to Be Soy Sauce, So I Cooked with Them«, wo sie die Originalität hervorhob.

Via SoraNews24
©T,F,K/TSP

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Matze

ist leider echt so mehr masse statt klasse deswegen gibt es mehr nicht so gute als gute isekai

Anon

Ich mich frage wo den die ganzen jungen japanischen patriarchalischen Männer sind von denen sich junge japanische Frauen unterdrückt fühlen sollen, da die meisten herbivore sind (70-80% laut den neuesten Studien), die sich nicht Mal trauen Frauen anzusprechen und ein weiterer ordentlicher Teil NEETs sind.

Von den Interviews, die ich auf YouTube gesehen habe, fragen sich die japanischen Frauen eher, warum nur noch wenige sie ansprechen, obwohl sie sich stundenlang hübsch gemacht haben.

Frei von der Kontrolle eines Mannes ist der Normalzustand. Man muss eher aktiv werden, bis zu harter Arbeit, um jemanden zu finden, dem man ein wenig Kontrolle geben kann.

Ich

Dann ist das mit dem Villianess nicht nur Einbildung … der aktuelle Titel, der gerade im Simulcast läuft, gefiel mir anfangs, aber nachdem die 4 Folgen mit der Haupthandlung vorbei waren, war für mich die Luft raus. Ich bin noch dran, aber ich finde es nun nicht mehr so gut.

Isekais im allgemeinen mag ich (vor allem die Reinkarnationsthematik); ich mag nicht jeden einzelnen Isekai, aber ich kann dem Konzept etwas abgewinnen. Aber es ist halt schon viel da, weswegen man durchaus das Gefühl von recht repetitiven Geschichten und Charaktermustern hat.

Und für Zaama Miro wäre wohl das aktuelle Beast Tamer ein gutes Beispiel oder auch Banished From The Heroes Party.

Micha

der aktuelle villainess-titel ist deshalb so grottenschlecht, weil für die anime-umsetung zuviel geschnitten wurde. die ln und der manga sind abgeschlossen. der manga war extrem lustig und unterhaltsam, aber im anime wurde gut 60% der comedy geschnitten, damit alles mit dem paar eine gerade linie ergibt ohme störende nebencharakter. darum ergibt sich jetzt, selbst für jemanden, der den manga nicht kennt, nur ein fader 0815-anime mit allen schon dagewesenen klischees.

HHH

»Das spräche den Wunsch vieler Frauen an, frei von der Kontrolle eines Mannes zu sein.«
Spricht nichts dagegen. Dumm nur das dadurch ich ein Youtube Video sah ala »Japan stirbt aus«. Frauen heiraten sich selber, Männer werden Hikikomori. Überalterung, dann Aussterben?

Aber schön das mein Lieblings Anime »That Time I Got Reincarnated as a Slime« so bedeutend für das Isekai Genre ist.
Wenn ich mal an Demenz erkranke, guck ich den in Endlosschleife und freu mich dann jedesmal. 😉
Nach 10 mal gucken kommt einen alles so bekannt vor 😛

HHH

gestern Abend vergessen:
Ist da »More Than a Married Couple, But Not Lovers« der versuch dem entgegenzuwirken?

Überlegt da mal: Teens werden zu Paaren gezwungen (wegen Schulnote) sich als Ehepaare auszugeben.
Paarung (GV), die da entstehen würden mich nicht wundern.
😀

Maiglöckchen

Dann nerven einen die zusammenfassenden Rückblicke vermutlich auch nicht mehr xD. Die Idee ist gut.

Micha

»die Web-Novel von »That Time I Got Reincarnated as a Slime« der Wendepunkt für das Isekai-Genre gewesen.«,, genau, wie ich es in den top-2^der isekai gestern schrieb

xertdiv

Wie überall: Was man daraus macht ist wichtig. Isekai an sich ist nur ein »Mcguffin« um eine Geschichte anzufangen.. Wie die gute alte »Ex Agent wird in seinem Haus angegriffen etc etc« Geschichte… Wichtig ist was der Autor daraus macht.
Und Fantasy kommt fast immer gut gerade in Zeiten in denen die Realität sich »nicht so toll entwickelt«…

Moritz

Ich liebe Isekai einfach finde das World building einfach super. Klar kommt in anderen Animes auch vor aber da es für den MC ganz neu ist fiebert man ganz anders mit ihm mit finde ich

Mana

Ich wusste noch nicht mal dass mal schon wieder eine neuen Tigel-Begriff Villainess sich mit ausdachte, ist bischen lächerlich das man heutztuage für alles irgend einen neuen Namen braucht…
Die Begründung hinkt für mich aber gewaltig…denn man braucht kein Isekai um stärkere weibliche Charaktere in Storys einuzubauen, dass kann man genauso auch in jeder Art von Story. Bei anderne Genre-Settings natürlich deutlich leichter.
Aber auch bei reinen Romanztiteln, ist da auch viel nachholbedarf….

Ich mochte die klassischen ursprünglichen Isekai, die es früher schon gab -bevor man überhaupt den Begriff mit erfunden- deutlich mehr, also jene wo eben jemand so wie er ist in einer andern Welt landet und dann Abenteuer erlebt bzw meist irgend eine Aufgabe erfüllen muss.
Die Frage ist dann auch ob die Person wieder in ihre Welt kommt oder selbst wenn zurück will….da gab es auch unterschiedliche Lösungen.
Gerade im Shojo/Josei-Bereich gab es schon früher so einige tolle Manga mit (die gut mit als Anime wären, um da mal meher Abwechslung reinzubringen), und auch bei neueren finden sich da noch welche, auch wenns natürlich im Verhältnis zu den Wiedergeburttiteln deutlich weniger ist.

NoName

Ich fand »My Next Life as a Villainess: All Routes Lead to Doom!« sehr unterhaltsam. Ich mag Isekai Anime ja nicht weil es Isekai sind, sondern weil sie es schaffen mich zu unterhalten.
Ich wurde bisher noch nicht enttäuscht da hatte ich wohl Glück oder meine Ansprüche sind zu niedrig.

Toshi

ich bin mal alle anime season von 2008-2018 duchgegangen, mal von 2016 abgesehn gab es bis dahin maximal 1-2 isekai´s pro jahr, davor gab es bedeutend mehr ecchi anime als isekai anime.

wenn man sich mal überlegt was an isekais die letzten jahre in der kurzen zeit raus gekommen ist, könnte es den ein oder anderen echt so vorkommen als wären 10 jahre vergangen in dieser zeit.

Toshi

meiner meinung hält der erfolg aus 2 gründen an:

1:.isekai lässt sich gut mit vielen genre mischen wie z.b fantasy,slice of life, ecchi, mecha,supernatural,abenteuer,action,comedy usw wo man genug leute anspricht.

2.: der zuschauer findet sich in eine für sich gesehn perfekten welt, was entweder in eine ruhigen welt sein kann oder in einer wo etwas erreicht werden soll, in beiden varianten hat man viele möglichkeiten.

meine prognose: wenn man die aktuelle lage auf der welt bedenkt, wird wohl isekai hype erstmal nicht weniger eher noch mehr.

Der sauber-Seifen Mann

Hm…das mag schon stimmen, aber fast jeder Isekai, denn ich kenne oder von dem ich gehört hab, hat hauptsächlich Fantasy als Thema.

In 9/10 Fällen landet jemand aus dem modernen Japan infolge eines Todes oder einer Beschwörung in einer Mittelalter/Fantasywelt mit Königen,Dämonen und Abenteurergilden.

Ja, die werden noch mit Comedy,Echi und Harem gewürzt, aber es bleibt halt Fantasy.

»The Devil is a part-timer« stellt da schon die große Ausnahme da, denn zur Abwechslung landet mal jemand aus der Fantasywelt in unserer bzw. im modernen Japan.

Gudrun

Kann mit Isekais nicht viel anfangen. Vor allem dann nicht, wenn der Hauptcharacter übermächtig stark, quasi unbesiegbar ist. Es ist, als würde man sich ein Videospiel (am ehesten wohl JRPGs) anschauen mit aktivierten Cheats. Ein gezeichnetes Let’s Play. Das ist kein Genuss.

bazzhazel

Sorry, aber my next live as villainess steht bei mir ganz unten in der Rangliste … langwelliger gehts nicht… ich weiß, es gibt da wahnsinnig viele Fans aber ich versteh echt nich warum… liebevolle Charaktere ? Ein blödsinn… da spiel ich lieber teekränzchen mit meiner Nichte… apropos spielen… was is eigentlich mit dem sao mäßigen Game Hero Genre auf das erfolgreiche isekai mit ihrem levelsystem immer wieder zurückgreifen … skills, Level, Aufstieg… ich halte das für viel essentieller als „war tot , is jetz neugeboren „ …