Festnahmen bei KADOKAWA nach Bestechungsvorwürfen

Aufgrund von Bestechungsvorwürfen gab es vor Kurzem mehrere Festnahmen im Hause KADOKAWA und auch im Olympischen Planungskomitee. Wir fassen die Details für euch zusammen.

Festnahmen bei KADOKAWA

Die Olympischen Spiele gehören zu den ältesten und wichtigsten Sportveranstaltungen der Welt und haben dementsprechend einen großen Prestigewert beim Austragungsland. Und auch die nationalen Firmen profitieren davon, denn es ergibt sich die seltene Chance, einen Sponsoring-Vertrag für dieses Großereignis im eigenen Land, über das jeder spricht, abzuschließen – bessere Werbung gibt es nicht.

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Entsprechend groß ist dann natürlich die Nachfrage für die begrenzten, nationalen Sponsorenplätze, weswegen die ein oder anderen Verantwortlichen auch immer wieder zu unschönen Mitteln greifen.

So allem Anschein nach auch der japanische Verlag KADOKAWA, der durch seinen Sponsoring-Vertrag für die Olympischen Sommerspiele 2020, die aufgrund der COVID-19-Pandemie erst im Sommer 2021 ausgetragen wurden, neben der Erlaubnis zur Werbung mit dem Olympia-Logo auch die offiziellen Programmhefte und Ergebnisbücher zum Großereignis drucken durfte.

Ein Privileg, das nicht billig gewesen sein dürfte und wofür zusätzlich nach Auffassung der japanischen Staatsanwaltschaft auch noch Bestechungsgelder geflossen seien. Denn genau aus diesem Grund gab es nun im Hause KADOKAWA drei Festnahmen, namentlich Präsident Tsuguhiko Kadokawa und die beiden (ehemaligen) Manager Shiyuki Yoshihara und Kyoji Maniwa.

Ihnen wird vorgeworfen, insgesamt 69 Millionen Yen (etwa 490.000 Euro) an Bestechungsgeldern gezahlt zu haben, damit KADOKAWA als Sponsor ausgewählt wird. Empfänger des Geldes sei der damalige Geschäftsführer des olympischen Planungskomitees, Takahashi Haruyuki, der in diesem Zusammenhang auch noch in weiteren Fällen wegen Bestechung angeklagt wurde.

Haruyuki soll versucht haben, die Zahlungen zu verschleiern, indem er diese über die Beratungsfirma seines Bekannten Kazumasa Fukami laufen ließ. Jetzt schöpften allerdings die japanischen Verfolgungsbehörden verdacht und somit gab es auch hier folglich zwei Festnahmen.

KADOKAWA dementierte natürlich sämtliche Anschuldigungen in einer sofortigen Pressemitteilung.

Bereits 1993 gab es einen erheblichen Image-Verlust für den Verlag, als Tsuguhiko Kadokawa den Posten des Präsidenten von seinem älteren Bruder Haruki Kadokawa übernahm, nachdem dieser wegen mehrfachen Kokainschmuggels festgenommen wurde.

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Via NHK
© 2013 Natsume Akatsuki・Kurone Mishima/PUBLISHED BY KADOKAWA

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Kommentare

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13 Kommentare und Antworten zu "Festnahmen bei KADOKAWA nach Bestechungsvorwürfen"

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Ich
Gast
Ich

Hach ja, Bestechnung … wenn das eine olympische Disziplin wäre … na ja, irgendwie ist sie es ja auch.

Was soll man nun sagen? Wenn sie es waren, sind sie zu verurteilen und zu bestrafen. Dem Firmenimage wird das auch nicht unbedingt gut tun. In Japan hat man es ja mit der Ehre. Und das ist ja eine unehrenhafte Tat. Es wird das Unternhemn wohl nicht zerstören, aber für den Ruf ist es auch nicht gut. Wobei: Ist der Ruf erst ruiniert …

Na ja, mal sehen, wie das weitergeht.

Micha
Gast
Micha

gerade solche meldungen sind ein gefundenes fressen für die konkurrenz, wobei dann die chinesischen studios in japan nicht stillsitzen werden.

Akai
Gast
Akai

Bestechungen sind bei Sportveranstaltungen doch vollkommen normal. Egal ob bei Olympische Spiele oder WM. Fängt ja schon beim Austragungsort an dass sich Länder den »kaufen«. Und die Bestungen ziehen sich dann natürlich durch das komplette Event. Sportveranstaltungen werden immer ein reines Bestechungsevent bleiben.

Staarbreeze
Gast
Staarbreeze

Und ein heuchlerisches obendrauf. Während man die ganze Zeit bei uns Gleichberechtigung und rechte für alle predigt, macht man mal wieder den »Hans gug in die Luft« bei Katar und kniet gerne vor einem rasist-/sexistischen Regime. Das wars dann mal wieder für Gleichberechtigung.

Und sowiso, ich dachte alle haben sich damals zurückgehalten mit der Werbung zur Olympiade

Juri-chan
Gast
Juri-chan

Wie die Fußball-WM in Katar die im November startet. Keiner hat verstanden warum die die zusage bekommen haben. Da ist jede menge Geld geflossen.

Medusa
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Medusa

Normalität schützt aber nicht vor Strafe. Wer erwischt wird, zieht die Arschkarte haha

Ryu
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Ryu

Wieso passt das mit Aqua sooo gut xD

Kazama Richi
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Kazama Richi

WAAAS? Korruption bei einem der größten japanischen Medienkonglomerate? I am SHOCKED! Un-fass-bar!

Und dann noch im Zusammenhang mit Olympia?

NEIN! Doch!! OOOOOH!!!

Leon
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Leon

Haha… lassen sich auch noch erwischen und das für gerade mal ne halbe Millionen, hat sich ja voll gelohnt. Wenn Betrug dann bitte mit Plan und Verstand.

xertdiv
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xertdiv

Vorsicht Zynismus: So groß kann also der Schaden durch die bösen illegalen Streamer nicht sein und so hoch das Gehalt der Angestellten auch nicht, wenn für Bestechung und andere illegale Aktivitäten noch genug Kohle über ist oder?

Mr.Blick
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Mr.Blick

Ich sag nur Fußball WM in der Wüste im Winter wenn das nicht gekauft wurde fress ich nen Besen quer.

Scolian
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Scolian

Schlimm ja, aber alles andere als überraschend. Und schon gar nicht exklusiv. Katar Fußball-WM, Winter-Olympia Sotschi, WM 2006 Deutschland, Sommer-Olympia 2000 Sydney per exemplum lassen grüßen. Und das sind nur einige Vertreter.

Vermutlich wurde hier- weder im Vorfeld noch im Nachhinein – nicht genug bestoch… ähh, »Geschenke in Form von Luxusuhren« verteilt und deshalb musste nun pro-forma eine kleine Säuberungsaktion gestartet werden um Sauberkeit zu demonstrieren.

Tut mir leid, aber ich bin alles andere als überrascht dass sowas bei einer Großveranstaltung wie den Olympischen Spielen passiert und herausgekommen ist. Und es wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht zum letzten Male passiert sein. Aber man weiß ja nie und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt 🙂 .

Toshi
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Toshi

99% der leute würden wenn sie geld bekommen es annehmen, sieht man oft in armen länder wo polizisten und politiker etc man leicht bestechen kann (wo man aber hier eher verständnis für hat).