Das japanische Nachrichtenportal J-Cast veröffentlichte vor Kurzem eine Unterhaltung zwischen dem Manga-Autor Ken Akamatsu und der Synchronsprecherin Atsuko Enomoto, in welcher sie die Situation japanischer Synchronsprecher diskutierten. Dies möchten wir zum Anlass nehmen, um euch über die finanziellen Missstände und das sogenannte »Seuyuu Ranking System« aufzuklären.
Synchronsprecher bitten um Gehaltsaufstockung
Ausgangspunkt der Diskussion war eine Frage von Ken Akamatsu, was sich seine Gesprächspartnerin denn von ihm erhoffe, wenn er wie geplant eine politische Laufbahn einschlage. Der Manga-Autor von »Love Hina« und »Negima!« ist bereits politisch engagiert und erklärte, dass er sich im Sommer 2022 zur Wahl in das »Sangiin« (Haus der Räte) aufstellen lassen möchte.
Hierauf antwortete Atsuko Enomoto (Yukino in »KareKano«), dass er sich um Gehaltsverbesserungen für Synchronsprecher bemühen solle. In diesem Zusammenhang erklärte sie, dass Synchronsprecher in der Anime-Industrie von allen Beteiligten das schlechteste Standing hätten. Man werde schlecht bezahlt und es gäbe keine Aussicht auf eine baldige Verbesserung.
Auch Akamatsu teilte diese Ansicht und ist sich der Missstände bewusst. Man könne aufgrund des Überangebots an Synchronsprechern auch nicht mehr Geld verlangen, da sonst einfach jemand anderes unter Vertrag genommen werde. Lediglich erfolgreiche Synchronsprecher, die im »Seiyuu Ranking System« einen hohen Rang haben, können über ihr Gehalt verhandeln.
Seiyuu Ranking System
Der Begriff »Seiyuu« bedeutet nichts anderes als »Synchronsprecher« und das gesamte System stellt folglich eine Rangliste für Synchronsprecher dar, anhand derer sie bezahlt werden. Die Stufen reichen gemäß internationalem Schulnotenprinzip von »F« bis »A«, und sind insgesamt in 30 Ränge unterteilt.
Aber die Ränge sind anfangs erst einmal in weiter Ferne. Wer als Synchronsprecher neu einsteigt, der startet zunächst als sogenannter »Junior-Rank« und steigt erst nach drei Jahren, unabhängig von der Qualität und Quantität der Rollen, automatisch in den »F-Rang« auf. Von da an beginnt der mühsame Aufstieg, der durch gesammelte Erfahrung und Beliebtheit durch das Nippairen bestimmt wird.
Bevor wir uns nun den Zahlen zuwenden, wollen wir euch einige der erfolgreichsten Seiyuus nennen, die ihr in der Auflistung von Tuko nachlesen könnt. Die Top 3 bestehen aus:
- Megumi Hayashibara (Ai Haibara in »Detektiv Conan«) – jährliches Einkommen etwa 580.000 Euro
- Masako Nozawa (Son Goku in »Dragon Ball«) – jährliches Einkommen etwa 330.000 Euro
- Ryo Horikawa (Vegeta in »Dragon Ball«) – jährliches Einkommen etwa 270.000 Euro
Strikte Bezahlung nach Ranking
Das »Seiyuu Ranking System« findet in mehreren Bereichen Anwendung, wie etwa die Synchronisation von ausländischen Filmen, Anime, Spielen, Erzählungen und auch dem Rundfunk. Man könnte meinen, die Vertonung eines Anime wirft am meisten Geld ab, aber dem ist nicht so. In den meisten Fällen sind das die Spiele. Aber natürlich interessieren uns in erster Linie die nackten Zahlen zu Anime.
Ein »Junior-Rank«-Synchronsprecher verdient immer 15.000 Yen (ca. 120 Euro) für eine Anime-Episode. Jeder der folgenden 30 Ränge erhöht diesen Betrag um 1000 Yen (ca. 8 Euro), was letztendlich auf dem höchsten Rang der Stufe A ein Gehalt von 45.000 Yen (ca. 360 Euro) ergibt. Das Einkommen richtet sich immer nach dem Rang. Ob Haupt- oder Nebencharakter sowie Erfolg des Anime spielen keine Rolle.
Als Besonderheit gilt abschließend zu erwähnen, dass man auch den höchsten Rang durchbrechen kann. Ab diesem Moment ist man das Maß aller Dinge im »Seiyuu Ranking System« und ist an keine Vorgaben mehr gebunden. Man kann fortan selbst Gehaltsverhandlungen vornehmen.
Schwankendes und ungerechtes Einkommen
Auch wenn die Zahlen auf dem ersten Blick ganz ordentlich aussehen, so muss man die Thematik von verschiedenen Seiten beleuchten, um das schwankende bzw. größtenteils ungerechtfertigte Gehalt offenzulegen. Wir bleiben hierfür bei unserem Beispiel des »Junior-Rank«-Seiyuus.
Ein normaler One-Cour-Anime läuft in der Regel über eine Season. Bei zwölf Episoden macht das einen Verdienst von 180.000 Yen (ca. 1.440 Euro) über einen Zeitraum von etwa drei Monaten. Aufgrund von Terminüberlagungen der Studioaufnahmen oder dem generellen Stellenangebot kann es vorkommen, dass man nur eine oder aber mehrere Rollen hat, was in gewaltigen Gehaltsschwankungen resultiert.
Hinzu kommt, dass Seiyuus in der Regel einer Agentur angehören, die 20 % des Gehalts einbehalten. Und auch in Japan gibt es Steuern, die nochmals Abzüge in Höhe von 20 % ausmachen. So bleiben im schlimmsten Fall unter dem Strich etwa 80 Euro pro Woche für Lebenserhaltungskosten, zumal Banken aufgrund des schwankenden Einkommens nicht gewillt sind, Kredite auszustellen.
Außerdem ist der Pauschalverdienst wie bereits erwähnt fest. Er ändert sich nicht, egal wie viele Zeilen man spricht oder wie lange man im Studio ist, was manchmal seltsame Situationen in den Studios zur Folge hat. So kann es vorkommen, dass ein hochrangiger Seiyuu doppelt soviel verdient, obwohl er nur zwei Zeilen spricht, während sein »Junior-Rank«-Pendant mehrere Stunden und Seiten spricht.
Ausblick für die Zukunft
Atsuko Enomoto bezweifelt, dass sich in der nahen Zukunft etwas an den Umständen ändern wird, da sie bereits seit 24 Jahren in dem Geschäft ist und sich in all den Jahren nichts geändert hätte. Das läge vor allem daran, dass die Synchronsprecher so eine schlechte Stellung hätten.
»Es ist schwierig etwas zu sagen, wenn man einer Agentur angehört. Denn man hat die Meinung der Agentur zu vertreten. Momentan gehöre ich keinem Projekt an, deswegen kann ich all das so sagen. Anderenfalls müsste ich befürchten, dass ich Probleme mit der Arbeit bekomme oder sogar aus dem Projekt entfernt werde«, erklärte Atsuko Enomoto.
Immerhin gibt Ken Akamatsu Grund zur Hoffnung. Er versprach, dass er bei einer erfolgreichen Wahl alles in seiner Macht stehende tun würde, um die Situation für Synchronsprecher zu verbessern.
© Shirobako Production Committee
© Girlish Number Production Committee
Echt schlimm das so ein toller Beruf in Japan so schlecht bezahlt wird 🙁
Echt schlimm, dass ausgerechnet jene weiblichen Seiyū für ihr hochtrabendes verwöhntes übertalentiertes Prinzessinnen-Spielen mit dem Hauptaugenmerk auf Männer-Diskriminierung, -Diffamierung und -Stigmatisierung nicht noch zusätzlich vergütet werden. Meines Erachtens verdienen diejenigen Gender-Debatten-Hetzer es vielmehr, vors Kriegsgericht gestellt zu werden. Was die sich da erlauben können, ist mit westlichen Gesetzen mitnichten vereinbar. Mich wundert es besonders, dass derartige Anime hierzulande durch die Zäsur gehen.
Über welche Seiyu redest du?
Ich kann mir vorstellen, dass man hier bei uns auch 2 Jobs bräuchte als Synchronsprecher, sofern man nicht etwas bekannt bzw. Öfter gebucht wird.
Man darf nicht vergessen, dass wir hier in Deutschland auch einen großen Minijob bzw. Niedriglohnsektor haben, wo auch viele mehrere Jobs haben, wer natürlich versucht nur mit einem schlecht bezahlten Job durchzukommen ist entweder naiv oder eben sehr bescheiden 😅
Ich als Veranstalter habe quasi seit 2 Jahren gar kein Einkommen mehr, und hab mir was anderes gesucht, das eine was man will, das andere was man muss🤷♂️
Hervorragender Bericht, aber ich kann leider nicht behaupten, dass ich in irgendeiner Form überrascht sei. Dass es ein Rängesystem gibt und die Leute danach mit einem festen Satz pro Episode und nicht nach Takes bezahlt werden, war mir schon bekannt, aber dass die Situation am unteren Ende der Skala derart mies ist, erschüttert mich. An und für sich ist es auch nichts Ungewöhnliches, dass jemand mit Berufserfahrung deutlich besser bezahlt wird und bei Gehaltsverhandlungen mehr Spielraum hat als ein Anfänger, aber dass ersterer im Vergleich zu letzterem für zwei Sätze doppelt so viel bekommt wie ein Anfänger, der acht Stunden und mehr pro Tag im Studio steht und mehrere Seiten einzusprechen hat, kann nur bei einem System rauskommen, in dem Hierarchien und das Alter wichtiger sind als die eigentliche Leistung. Und nun möge man bitte den Umstand hinzufügen, dass die Serien zum Teil unglaublich hohe Umsätze generieren und zusammen mit den Seiyū die Animatoren am unteren Ende der Nahrungskette stehen, also genau die Leute, welche die Hauptarbeit verrichten, während die Einnahmen weitgehend im Wasserkopf versickern und vor allem ganz oben hängen bleiben, besonders den Schlipsträgern, die in den Produktionskomitees sitzen. Man könnte glatt meinen, dass wir als Menschheit Aristokratie und Knechtschaft nie überwunden, sondern nur umbenannt haben. Und Änderung ist nicht in Sicht, wie aus dem Bericht auch selbst hervorgeht, die Seiyū haben nicht einmal Gewerkschaften, die sie schützen und Druck machen, und diejenigen, die das System ändern können, haben es sich drin eingerichtet und werden den Teufel tun, an ihrem eigenen Ast zu sägen.
Nicht minder erschütternd, aber leider ebenso wenig überraschend, finde ich die Empathielosigkeit, welche einige User hier in ihren Kommentaren zum Besten geben. Wer sich einmal mit dem Beruf genauer beschäftigt hat, weiß, was für eine Knochenarbeit das ist, die eben nicht nur darin besteht, eine Viertelstunde ins Atelier zu gehen, seine fünf Zeilen Text vorzulesen und dafür ein Monatsgehalt zu kassieren. Die im Vergleich zu „Synchronsprecher“ wesentlich angemessenere Bezeichnung „Synchronschauspieler“ macht wesentlich deutlicher, was hier die Tätigkeit ist: Schauspielerei in einer ganz speziellen Form, die ohne Gestik und Mimik, nur mit der Stimme auskommen muss. Die Aufnahmezeit für eine Serienepisode oder einen Film beträgt ein Vielfaches der tatsächlichen Spielzeit am Ende, selbiges gilt für die Dialoge nur für sich genommen, die ein einzelner Seiyū einzusprechen hat. Wer da bei mehreren Stunden Studioarbeit pro Tag (und Japaner kommen im Schnitt auf mehr Wochenstunden als Deutsche) einen Nettoverdienst von umgerechnet 80 Euro die Woche auch nur ansatzweise für vertretbar hält, kann in seinem Leben selbst noch nie richtig gearbeitet und davon seinen gesamten Lebensunterhalt finanzieren haben.
Geht es jenen Usern, die das runterzuspielen versuchen, am Ende schlichtweg wieder einmal darum, nicht wahrhaben zu wollen, wie die Wurst gemacht wird, weil es einem den Appetit verderben könnte? Aus menschlicher Sicht ist es ja durchaus nachvollziehbar, dass, wenn man einen stressigen Alltag hat und diesem mit einem Hobby wenigstens mal für ein paar Stunden entfliehen will, man nicht damit konfrontiert werden will, dass in dem, was man so leidenschaftlich konsumiert, der exakt selbe Horror steckt, dem man damit ja gerade zu entfliehen versucht. Aber die Realität geht nicht weg, wenn wir sie nur lange genug leugnen.
Danke für diesen Beitrag. (und das war nicht ironisch gemeint, sondern wirklich ernst)
Das könnte in den nächsten Jahren echt zu einem knall kommen, wo die Synchronsprecher gar kein bock mehr haben zu Synchronisieren und das wird sich auf fast alles aus Japan auswirken.
denke ich nicht
Nichts neues ist hier leider ebenfalls üblich 😐
Hast du da mal ein paar Quellen?
In DE gibt es diverse große Synchronstudios und ich habe noch nichts von ungerechter Bezahlung gehört, möchte nicht ausschließen das dies ggf. der Fall ist, möchte nur etwas mehr als diesen Post dazu hören.
Google doch einfach selbst. Sofern man kein namenhafter Sprecher ist, ist die Bezahlung schlecht.
Inwiefern »hier ebenfalls üblich«?
Synchronsprecher werden nach Takes bezahlt und nicht nach Folge.
Ich glaube es ist sogar noch mehr.
Also eine Grundsumme + Take + Kosten für Anfahrt/Übernachtung.
Selbst die kleineren Rollen scheinen auf 100 bis 200 € pro Tag zu kommen. Man sollte aber bedenken das dazwischen viel Leerlauf ist, wo man sich mit anderen Sachen über Wasser halten muss.
Bei bekannten Sprechern und US-Kinofilm schien es vor ein paar Jahren bei 30.000 € los zu gehen, dann aber für den gesamten Film. Zumindest war es vor einigen Jahren so.
Jetzt könnt ihr euch auch denken wieso Tommi Morgenstern jetzt nicht mehr Son Goku in der Serie spricht aber in den Filmen.
3€ (Berlin) bzw. 3,5 € (München) pro Take + Grundgage von 53/60 €. Dies wird als Standardgage angesehen, die nicht unterschritten werden sollte, auch von den Sprechern (inkl. Anfängern) nicht. Realität sieht aber leider anders aus.
Welche relativ niedrig ist
Finde es echt traurig wie viele Leute das hier einfach so runterreden. Ich finde niemand auf der Welt sollte mindestens 2 Jobs machen müssen um einigermaßen über die Runden zu kommen. Egal ob das in Japan die Seiyuus sind oder hier ein Kassierer oder Friseurmitarbeiter. Und ich finde es anmaßend zu sagen dann sollen sie mehr Arbeit machen/berühmter werden. Ich glaube viele wissen gar nicht wieviel da überhaupt dahinter steckt bzw was sie für eine Ausbildung machen müssen. (Ich weiß es übrigens auch nicht)
Ausbentung?
Wie lange arbeitet man denn im schnitt für diese 80 Euro die Woche?
Ist dieses anfängliche gehalt in den ersten drei Jahren nicht verglechbar mit einer Ausbildungsvergütung?
Wer bessere Arbeit leistet und/oder gefragter ist wird besser bezahlt, ja und?
ich weiße darauf hin dass das gehalt davon abhängt wie oft du gebucht wirst im schlimmsten fall kann es wochen dauern bis zum nächsten gig da sind 120 euro schnell weg
Der Unterschied zu einer Ausbildung ist aber das dies normale Jobs sind und so nicht verglichen werden können. Und vielleicht nächstes mal nicht so herablassend.
Oh ja, bester Betrag.. nicht.
»Der/die stellt sich ja nur hin und liest Text vor – der/die soll sich freuen X/EUR pro Episode zu verdienen!!«
Großartig, wirklich 👏
Vielleicht informierst du dich erst einmal was ein Synchronsprecher überhaupt genau macht, außer das »bisschen vorlesen«. Sprich mal mit ein paar und du wirst ganz schnell sehen dass das ein Vollzeitjob ist, viele nehmen auch noch Sprachunterricht um mehr aus ihrere Stimme rauszuholen (vgl. Sänger) – und das zahlst du selber.
Ich seh da nix falsches an der Aussage, warum regen sich die Leute hier so auf? 😀
Als ob hierzulande ein Rufus Beck oder Dietmar Wunder weniger verdient als ein Neuling frisch aus der Schule, der grad mal ne Nebenrolle synchronisiert.
ganz erlich? man kann es auch übertreiben, als schauspieler/synchronsprecher muss man auch in anderen ländern hart arbeiten um irgendwan vielleicht zu einem top gehalt zu kommen, schliesslich ist das auch eine art wertshätzung dafür das sie zu den top leuten gehören (und bevor einer schreibt, ja mir ist bewusst es gibt auch leute die verdienen mehr als sie es wert sind).
mich beeindrucken japanischen sprecher noch mehr als deutsche und englische was individualität an geht, damit meine ich das es im japanischen teilweise sprecher gibt die so gut ihre stimme verstellen können das man gar nicht erkennt das es genau der selbe ist, wie in dem anime den du vor 20-25 min grade gesehn hast, ok zugegeben manche sind unverwechselbar wie der sprecher von Bakugo 😀 und auch ein paar andere aber gibt auch richtige granaten wo man das nicht direkt raus hört.
Vielleicht ist dieses ranking eine spur zu hart, synchronsprecher sind für mich eigentlich schon irgendwie die »seele« einer figur insbesondere wenn er diese so unvergleichbar gut spricht/verkörpert.
vielleicht sollte man das alles bisschen überarbeiten, also auch so was wie erfolgsprämie oder so einbauen für synchronsprecher oder das ranking und die bezahlung etwas anpassen, also z.b das leute mit einem richtig guten talent was sie/er immer abrufen kann schneller aufsteigen sollte als ein mittelmäßiger sprecher.
irgendwie muss man bei solch einer masse an synchronsprechern irgendwie aussortieren, so hart das auch klingt.
Dein Kommentar ist sehr respektungslos den Seiyuu gegenüber.
Was ist »respektungslos« für ein Wort?
„man kann es auch übertreiben, als schauspieler/synchronsprecher muss man auch in anderen ländern hart arbeiten um irgendwan vielleicht zu einem top gehalt zu kommen“
Wer trotz abgeschlossener Ausbildung und Vollzeitjob von der Hand in den Mund leben muss, soll also einfach härter arbeiten? Nicht alle streben zwangsläufig ein „Top-Gehalt“ an, wie auch immer man das definitieren mag. Vielen würde es schon reichen, nicht unter der Armutsgrenze leben zu müssen.
Ich möchte sagen, dass ich den Artikel sehr interessant und informativ finde. Solche Beleuchtung der Hintgründe finde ich wichtig. Von daher: ein sehr guter Artikel, großes Lob.
Was nun das eigentliche Thema angeht: Nun, das Thema Bezahlung kennen wir ja schon aus der Branche. Ich muss allerdings gestehen, dass mir das im Bereich Synchronsprecher so nicht bewusst war, dass es da auch derartig kritisch mit der Bezahlung aussieht. Daher finde ich es auch gut, dass man das mal in der Form wie hier erwähnt und erklärt.
Nun dieses Ranking-System … na ja, unterschiedliche Gehaltsstufen sind ja nicht unbedingt problematisch; das gibt es ja auch in Deutschland. Was das Problem ist, dass es so strikt ist. Es gibt nur ein niedriges Einstiegsgehalt von dem noch Anteile an die Agenturen abgertreten werden müssen und es gibt erstmal keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten; es gibt keinerlei Spielraum oder Flexibilität. Wenn man erstmal 3 Jahre lang prinzipiell nur als ‘Neuling’ gilt, unabhängig davon, was man leistet und am Hungertuch nagen muss, zeigt das ja, dass das so nicht funktionieren und laufen kann/sollte.
Man sollte ja folgendes bedenken: die Synchronsprecher und -Sprecherinnen tragen ja einen wesentlichen Teil dazu bei die Geschichten zu transportieren. Sie erzählen sie, vermitteln Gefühle und Handlungen; das ist essentiell. Das sollte man nicht zu geringschätzen.
Eigentlich erschreckend da sie in Japan eigentlich richtige Stars sind. Während hier unsere Stars im Geld schwimmen, müssen japanische Sprecher sozusagen von der Hand in den Mund leben.
Und fast bei allen Theman: Mangaka, Illustrator, Animator und jetzt auch Synchronsprecher..
Es geht hier um Synchronsprecher zum Beispiel deutsche Sprecher die amerikanische Stars Übersetzen, und die schwimmen ganz sicher nicht in geld
Ich rede auch von Stars…. Was hier bei uns zb Rihanna ist sind drüben eben die Seiyuus. Habe mit keiner Silbe deutsche Sprecher erwähnt.
Woher willst du das denn wissen? Du weißt schon, dass deutsche Synchronsprecher unfassbar gut verdienen, oder?!
Namenhafte ja, kleinere Fische ganz sicher nicht
Ja ach nee, genau darum gehts ja auch hier…
@nexus, das herablassende »ja ach nee« kannst du dir sparen. Hab es begriffen
Ich merk es mir für die nächste Diskussion 😉
Oh man ich dachte es wären im die Synchronsprecher die am besten Bezahlt würden und das vor allem die Animatoren ausgebeutet werden bis zum geht nicht mehr. Aber wahrscheinlich lag das nur daran da man meist nur von de Gehältern der Stars hört.
Ist wie beim Schauspielerbruf, Musikern oder beim Profifußball. Natürlich gibt es die großen Namen, doch mehr als 99% sind kaum bekannt und können von ihren Gehalt gerade so leben oder habe Nebenjobs um sich über Wasser zu halten.
Leute denkt also immer das ihr wenn ihr einen Traumberuf habt euch immer noch zusätzlich einen normalen Job lernt oder halt studiert. Am besten auch in einen Bereich wo man gut von leben kann, wie z.B. in Richtung Technik oder Naturwissenschaft.
Vielen Dank für diesen ausführlichen Hintergrund-Artikel !
Oh man, wo man auch hinschaut in der Anime Industrie, irgendwie wird kaum jemand ordentlich (oder regelmäßig) bezahlt.. wirklich eine große Schande wenn man bedenkt welchen Umsatz Anime (inkl. Merchandise) in Japan macht 😪
150 € – 350 Für eine Episode hört sich erstmal nicht schlecht an ?
Nehmen wir einen Anime der Wöchentlich veröffentlicht wird als Beispiel:
Eine Folge pro Woche also 4 im Monat
250×4= 1000 €
Da nur 4 Folgen bis jetzt gemacht wurden und im Durchschnitt eine Folge ca. 4-5h Arbeitszeit beinhaltet ist das mehr als genug Lohn…..
Und es kommt auch einfach auf deine Bekanntheit und dein Können an wie man im unteren Beitrag gut herausfinden kann.
tuko.co.ke
Gut und von den 1000 gehen jetzt noch Provision für dein Studio und für die Steuern drauf, biste mal bei vielleicht 600. So davon musst du nun Miete, essen, Handy etc zahlen. Und japan ist auch nicht gerade ein billiges Land.
Interessant soviel verdienen nicht mal unseren Deutschen sprecher. (ist nur eine vermutung).
Das ist mal ne interessante Aussage…. 🤣
Dass in den Top 3 kein Sprecher aus One Piece dabei ist, wundert mich sehr. 🤔
Ein sehr interessantes Thema, das war mir so nicht bekannt. Aber der Artikel hat es super rübergebracht.
Riesenlob, gerne mehr von der Sorte!
Eigentlich schade, dass die Seiyuus nicht anständig bezahlt werden. Denn in Sachen Vertonung sind die Japaner bei der Anime-Synchronisation an der Spitze. Nur meine bescheidene Meinung.
Da muss ich dir absolut Recht geben. Wie ich gerade diese Season bei Marin bemerkt habe wie absolut hammermäßig Marin gesprochen wird…. Und gerade immer dann wenn sie ihre inneren Dialoge führt. Richtig überzeugend und lustig gemacht.
Schon bisschen traurig…
Kennt jemand den anime im Titelbild?
Shirobako
Mindestlohn nach japanischer Art, oder wie?
Ich bin mal naiv zu glauben, dass wer gut im Synchronsprechen ist, auch viele andere Sachen gut kann. Warum dann in »Armut« arbeiten? Ich bin der festen Überzeugung, dass es für jeden Menschen mehr als nur genau eine Arbeit auf der Welt gibt, die ihm/ihr Spaß macht.
es macht sinn für mich dass man als junior rank so wenig verdient und dann mit der zeit dann mehr falls man mehr rollen bekommt oder im ranking aufsteigt. ist ja bei synchronschauspielern und normalen schauspielern auch so dass sie am anfang ihrer karriere kaum verdienen und dann durch glück oder harter arbeit dann den durchbruch haben