MAPPA erntet heftige Kritik nach Tweet von Animator

Manabu Ootsuka, CEO des Animationsstudios MAPPA, wurde Ende des Jahres 2021 im »MAPPA Book 10th Anniversary« anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Studios über die Ideale und Ziele für die Zukunft zitiert, was ihm gegenwärtig aufgrund neuester Erkenntnisse heftige Kritik entgegenbringt.

Erst nach drei Tagen zu Hause

In dem Jubiläumsheft sagte Manabu: »Wir wünschen uns, dass die Anime selbst das Wichtigste sind und nicht irgendwelche Namen, Marken oder Studios. Uns würde es völlig ausreichen, wenn die Leute unsere Werke anerkennen und nicht das Studio MAPPA.«

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Wenn es um Qualität geht, dann liefert MAPPA zweifellos exzellente Ergebnisse, allerdings bleibt der unglaubliche Aufwand hinter den Kulissen meist im Verborgenen. Teruyuki Oomine, mitverantwortlich für die Animation bei »Attack on Titan: Final Season«, teilte vor Kurzem folgende Nachricht auf seinem Twitter-Account: »Ich bin zum ersten Mal nach drei Tagen wieder zu Hause, um zu schlafen«.

Twitter-Post sorgt für Shitstorm

Der Post wurde wenige Stunden später bereits wieder gelöscht und Oomine relativierte in einem weiteren Tweet, dass er natürlich jederzeit nach Hause gehen könnte, es aber bevorzugt hätte, in seinem Büro zu schlafen. Allerdings hagelte es da bereits heftige Kritik in Richtung MAPPA und Manabu Ootsuka für sein eingangs erwähntes Zitat, wie ihr im Folgenden seht:

  • »Ihr braucht euch gar nichts wünschen, wenn ihr es nicht mal schafft, dass man glücklich und stolz ist, wenn man für euch arbeitet.«
  • »Genau, setzt die Anime-Qualität ganz oben auf die Liste, aber lasst die Leute tagelang nicht nach Hause gehen. Und obendrauf bezahlt ihr sie auch noch schlecht.«
  • »Glaubt ruhig weiter diese Lügen einer Firma, die sich nur um Geld und nicht um die Gesundheit der Mitarbeiter sorgt. Ihr werdet sehen, wohin euch das bringt.«
  • »Die Leidenschaft und Mühen eines MAPPA-Anime zeigen sich nicht in den Worten des CEO. Alles was er sieht, ist nur Geld.«
  • »Na klar geht es euch nicht um den Namen MAPPA. In ›Zombieland Saga Revenge‹ ist das Logo von MAPPA genau so groß wie das der Serie.«

Neben den Kritiken gibt es natürlich auch sehr viele Beiträge, in denen Fans sich für all die harte Arbeit der Produktionsteams bedanken und ihnen ans Herz legen, auf ihre Gesundheit zu achten. Die harten Arbeitsbedingungen und teilweise schlechte Bezahlung im Anime-Business werden immer wieder kritisiert. Teilt uns eure Meinungen dazu gerne in den Kommentaren mit!

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©Hajime Isayama, KODANSHA/“ATTACK ON TITAN” The Final Season Production Committee

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Kommentare

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14 Kommentare und Antworten zu "MAPPA erntet heftige Kritik nach Tweet von Animator"

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Ich
Gast
Ich

HAHAHAHAHAHAHA! Ich weiß, es ist ein ernstes Thema und man sollte nicht lachen, aber dieser Kommentar und dann die Revidierung, dass er ja jederzeit hätte nach Hause gehen können … da bin ich einfach in Gelächter ausgebrochen.

Okay, aber nun ernsthaft. Wir sind hier natürlich wieder bei den Arbeitsbedingungen. Das Thema war, ist und wird wohl auch in Zukunft noch von SEHR großer Bedeutung sein. Diese Schinderei ist natürlich nicht hinnehmbar. Das muss einfach aufhören. Wird es das auch? Momentan sieht es wohl eher schlecht aus.

Und wenn es in dem angegebenen Zitat aus dem Jubiläumsheft heißt, dass u.a. Namen für sie nicht das Wichtigste sind, kann man das in dem Kontext hier auch anders verstehen. Das könnte man dann auch so verstehen, dass der Einzelne unwichtig ist und nur das Ergebnis zählt. Und da wären wir dann wieder beim Thema Schinderei. Wie gesagt, das KÖNNTE man in diesem Kontext so interpretieren.

Ich bin ein Anime-Fan. Aber will ich, dass die Leute, die diese Werke für mich erschaffen dabei kapputt gehen? Nein, ganz sicher nicht. Es benötigt also Veränderung. Doch wird es sie geben? Wie schon erwähnt, momentan sieht es eher schlecht aus.

flomba
Gast
flomba

Ich finde das jetzt aktuell etwas scheinheilig. Ja, die Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt die Bezahlung sind schlecht. Finde ich auch mies.

Aber da hat jemand vor drei Monaten einen typischen CEO-Werbeslogan abgelassen, und _jetzt_ kommt ein shitstorm, weil einer der Animatoren mal getwittert hat, daß er drei Nächte im Büro übernachtet hat? Wie viele Mitarbeiter von wie vielen Studios haben die letzten drei Monate wie oft im Büro übernachtet, und keinen hat es interessiert?
Der Animator wird höchstwahrscheinlich dadurch große Probleme bekommen. Hat sich wahrscheinlich gar keine Gedanken gemacht und wollte höchstens ein bißchen emotionalen Support und ein Dankeschön von den Fans. Die haben im stattdessen einen Bärendienst erwiesen.

Ich
Gast
Ich

Ich würde mal annehmen, das er schon Probleme bekommen hat. Der Tweet wurde ja gelöscht und er hat sich erklärt. Mich würde nicht wundern, wenn er da was auf den Deckel bekommen hat. Entlassen werden sie ihn jetzt nicht können; dann würde das … epische Ausmaße annehmen und Mappa müsste in Deckung gehen. Das müssten sie später diskret erledigen; vielleicht mit einer Schweigepflichtvereinbarung.

Scheinheiligkeit? Hmm … das sehe ich ehrlich gesagt etwas anders. Wenn solche Sachen an die Oberfläche gelangen sind die Leute entrüstet darüber und sagen, dass das so nicht geht. Diese Meinung ist auch hoffentlich da, wenn es nicht so wie hier ins Rampenlicht gestellt ist. Ich denke, die Reaktionen schaukeln sich aufgrund der Gruppendynamik eher hoch. Das ist halt so ein Twitter-Ding; eine Person fängt an und dann kommen weitere dazu und es wird immer mehr. Sich entwickelnde Gruppendynamiken gibt es sicherlich auch in der analogen Welt; nicht, dass man mich da falsch versteht und denkt, dass es das nur bei Twitter gäbe. Daher finde ich es nicht unbedingt scheinheilig, sondern ich halte es eher für ein Hochkochen. Und da es hier konkret um Mappa geht, hat man sich eben auf sie eingeschossen.

Man darf halt nicht vergessen oder unterschlagen, dass das kein reines Mappa-Problem ist, sondern ein Problem in der Branche. Mappa ist ein Teil davon, aber eben nicht die Wurzel des Übels. Das Grundproblem ist doch, dass das Thema MEHR substantielle Aufmerksamkeit braucht. Nicht nur auf Twitter, Facebook oder dem anderen Kram. Es muss in der Realität angegangen werden. Dass die Bedingungen schlecht sind, haben wir ja nun zur Genüge festgestellt. Jetzt müsste es aber damit weitergehen diese Missstände auch aufzulösen. Und da wären wir wieder bei meiner Frage «Wird es das auch?«. Und da ist eben tote Hose. Es wird sich zeigen wie viele Posts, Berichte etc. es noch brauchen wird, bis sich eine WIRKLICHE Veränderung abzeigt.

Grmpfh
Gast
Grmpfh

Das muss nicht Mal später sein. Kann auch sofort passieren inkl Schweigepflicht Vereinbarung. Kriegt ja keiner mit und kam so schon etliche Male vor. 🙁

Good day Sir
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Good day Sir

Typischer Twitter Aufschrei. Oomine weiß ganz genau auf was er sich einlässt wenn er in der Anime Branche arbeitet. Das hat mit Mappa speziell nichts zu tun. Es ist halt ein Studio das durch AoT bei der Masse im Gedächtnis hängen geblieben ist und jetzt als Sündenbock fungiert. Er hätte zudem tatsächlich nach Hause gehen können um von dort weiter zu arbeiten. Und für diejenigen die rumheulen: Zahlt weiter euer Crunchyroll Abo und seid im Irrglauben das es die Leute daran arbeiten in irgendeiner Form unterstützt. Das Problem hier ist nicht das Studio sondern das Kommitee welches das Studio nicht ausreichend für dessen Arbeit bezahlt.

Guts
Gast
Guts

»Er hätte zudem tatsächlich nach Hause gehen können um von dort weiter zu arbeiten.«
Klar, die ganzen Animatoren haben auch das Equipment alles direkt zu hause. Und nett von dir, ihn nach hause gehen zu lassen, um dort weiter zu arbeiten(!) und nicht um sich auszuruhen 🙄
Ich will außerdem mal sehen, wie ein Animator während einer Produktion, die schon hinterm Zeitplan ist, einfach mal nach hause geht. Kommt beim Studio bestimmt richtig gut an, der Animator wird für Folgeprojekte sicher wieder gern gesehen… nicht.

»Das Problem hier ist nicht das Studio sondern das Kommitee welches das Studio nicht ausreichend für dessen Arbeit bezahlt.«
Ein Studio, das aus Marketinggründen lieber Geld in ein neues schickes Gebäude steckt, ist sehr wohl ein Problem. Oder ein Projekt wie AoT annimmt, obwohl zu dem Zeitpunkt längst die Kapazitäten stark begrenzt waren. Gerade Mappa ist kein Studio, das sich von Auftrag zu Auftrag hangeln muss und am Hungertuch nagt.

Tanjiro
Gast
Tanjiro

Das ist wieder einer der momente in denen ich mir folgendes denke: Die Animestudios drehen jeden yen um und überlegen es sich für gewöhnlich zweimal ob sie einen Anime fortsetzen dabei verdienen sie aufgrund der schlechten bezahlung auch bei einem schlecht lauenden Anime mehr als genug. Versteht mich nicht falsch. Ich will jetzt nicht sagen das die Missstände weitergehen sollen und dafür animes fortgesetzt werden. Ich kann auch auf einen Anime oder eine fortsetzung warten wenn die Erschaffer dafür besser behandelt werden. Aber es ist ja auch nicht ein reines Anime sondern eher auch ein Manga bzw. ein Japan Problem. Es gibt immer mehr Zeitdruck und sie müssen immer mehr arbeiten bis irgendwann die quitung dafür kommt. Der Mangaka von Berserk ist Tod und die harte Arbeit hat bestimmt seinen Teil dazu beigetragen. Und wer weis wie viele andere noch mit der Gesundheit zahlen mussten und nicht irgendwo erwähnt werden.

Pain
Gast
Pain

Die Studios entscheiden nicht ob ein Anime fortgesetzt wird oder nicht, das entscheiden die Publisher mit den Mangaka/Autoren, etc mit Produktionskomites und Geldgebern.
Ein Studio wird dann ausgewählt und kann entweder annehmen, oder ablehnen.
Das kann man also überhaupt nicht mit westlichen Produktionen gleichstellen, bei denen sich einfach jemand eine Lizenz sichert.

koalakopf500
Gast
koalakopf500

In der Nachricht klingt es fast so als würde man versuchen, von den Schlechten Arbeitsbedingungen Mithilfe der Animes abzulenken🤔

Anno
Gast
Anno

Ouuhh was ganz neues Arbeiter werden ausgebeutet.
Japan, 〒100-0013 Tokyo, Chiyoda City, Kasumigaseki, 1-chōme−2−2
Vieleicht sollte man sich an dieser Adresse ausheulen und nicht Twitter.

Anti
Gast
Anti

Es ist sicherlich richtig das die Arbeitsbedingungen in dieser Branche grade in Japan nicht die besten sind aber wieviele dann immer so hetzen ist auch echt ekelhaft weil selbst wenn der Post das er hätte gehn können echt ist hetzen wieder viele Leute rum und das finde ich einfach ekelhaft weil dann wie immer alles als das wurde nur geschrieben damit das Studio ärger bekommt abgetan wird

Haku
Gast
Haku

Mir kommen die Tränen ,vor Lachen ist in Deutschland auch nicht besser, Kurzarbeit, dazu die hohe Inflation und die Ernergiepreise die schneller steigen als manch Aktie an der Börse, was jucken mich da die Arbeitsbedingungen von Animatoren in Japan, es ist immer das Lied und ändern wird sich eh nichts.

Doma
Gast
Doma

Sehr empathischer Kommentar … Ich will garnicht abstreiten, dass es auch hierzulande Probleme gibt, aber das ist wieder Whataboutism. Es macht einen Unterschied ob du z.B. wegen Kurzarbeit nur 20 Std die Woche verdienst und mit 1000 € klarkommen musst oder ob du 50-60 Std. in der Woche arbeitest und am Ende mit etwas Pech nur 600-800 € übrig hast. Und du hast Recht. Wenn alle Menschen so denken wie du, dann wird sich nichts ändern. Nur wenn man drauf aufmerksam macht und die Leute aufklärt

Toshi
Gast
Toshi

ist im prinzip das was ich in bisherigen kommentaren immer wieder geschrieben habe, wenn es um das thema arbeit,ausbeutung der animatoren geht.

Für mich die 3 wichtigsten zitate:

»Genau, setzt die Anime-Qualität ganz oben auf die Liste, aber lasst die Leute tagelang nicht nach Hause gehen. Und obendrauf bezahlt ihr sie auch noch schlecht.«

»Glaubt ruhig weiter diese Lügen einer Firma, die sich nur um Geld und nicht um die Gesundheit der Mitarbeiter sorgt. Ihr werdet sehen, wohin euch das bringt.«

»Ihr braucht euch gar nichts wünschen, wenn ihr es nicht mal schafft, dass man glücklich und stolz ist, wenn man für euch arbeitet.«

man sieht doch schon an dem was er geschrieben hat seine arbeit total hasst, würde mich nicht wundern wenn er schon »innerlich gekündigt« hat aber noch weiter dort arbeiten wird.

ach und zu: »Der Post wurde wenige Stunden später bereits wieder gelöscht und Oomine relativierte in einem weiteren Tweet, dass er natürlich jederzeit nach Hause gehen könnte, es aber bevorzugt hätte, in seinem Büro zu schlafen.«

offensichtlich das er ärger bekommen hat und deswegen nochmal stellung beziehen MUSSTE als ob das noch jemand ernst nehmen konnte, wenn man seine vorherigen aussagen kennt.

Leider wird hier immer »Nur« Mappa fertig gemacht obwohl ich es wichtig finde das dieses thema mehr aufmerksamkeit bekommt, wenn andere animatoren aus anderen studios mehr sich öffentlich auskotzen/beschweren würden hätte das vielleicht noch mehr tragweite, aber es kann natürlich sein das diese im vertrag irgendwelche klauseln stehn haben die dann eine strafe,kündigung zu folge hat, oder besser gesagt werden die studios allgemein sich da vielleicht in zukunft noch was überlegen um die besser mundtot zu machen auf jedenfall wirds nicht langweilig.