Im Jahr 2020 haben über 120 Millionen Haushalte mindestens einen Anime beim Streaming-Anbieter Netflix gesehen. Im Rahmen eines TIFFCOM-Seminars erklärten Kaata Sakamoto, Vizepräsident für Inhalte bei Netflix Japan, und Produktmanager Michael Smith ihr Erfolgsrezept bei der Vermarktung.
Dreiteilige Werbestrategie
Laut Sakamoto besteht die Werbestrategie von Netflix aus den drei wesentlichen Teilen »Content«, »Choosing« und »Conversation«. Der »Content«-Teil beinhaltet Investitionen in Produktionsteams, welche ein qualitativ hochwertiges Programm für den Anbieter erstellen sollen.
Seit 2015 hat der Streaming-Dienst in mehr als 50 japanische Titel investiert. Zudem hat Netflix in mehr als 100 Ländern und Gebieten außerhalb Japans Produktionsstätten eingerichtet. Eine breite Investition in Geschichten aus aller Welt soll ein großes Publikum ansprechen.
»Geschichten mit einem universellen Thema überschreiten Grenzen und inspirieren Menschen überall auf der Welt. Das gilt nicht nur für japanische und koreanische Titel«, merkte Sakamoto an. »Deshalb legt Netflix Wert auf die authentische Erzählweise der einzelnen Länder.«
Social Media und Algorithmus
Die Komponente »Conversation« bezieht sich auf die Förderung des Engagements mit Netflix-Titeln in den sozialen Medien, wonach die Menschen den Streaming-Dienst mit ihren Mundpropaganda-Empfehlungen in Verbindung bringen und so mehr Zeit mit dem Anbieter verbringen.
Das »Choosing« bezieht sich letztendlich auf den Empfehlungsalgorithmus der Plattform, nach dem den Zuschauern Titel einer ähnlichen Kategorie vorgeschlagen werden, die der Nutzer zuvor bereits gesehen hat. Dabei werden Video und Vorschaubilder auf den Klickverlauf der User zugeschnitten.
Einzelne Titel können zudem unter mehreren Kategorien empfohlen werden, was sich danach richtet, welche Sparte der Zuschauer bevorzugt. So wird die Live-Action-Serie »Alice in Borderland« sowohl unter »Japanische Serien« als auch unter »Serien auf Manga-Basis« und »Spannende Serien« gelistet.
Vorteile eines Titels durch Netflix
Laut Smith hat der Verkauf eines Titels an Netflix die Vorteile, dass sich dieser dank des Algorithmus auch nach der Veröffentlichung weiter verbreitet und dass die Notwendigkeit einer titelspezifischen Vermarktung umgangen werden kann.
So stiegen nach dem weltweiten Erfolg von »Squid Game« die Zuschauerzahlen der Realverfilmung von »Alice in Borderland« an, da diese durch den Algorithmus nun auch den Zuschauern von »Squid Game« vorgeschlagen wurde. Dadurch landete die Show nach mehr als neun Monaten nach ihrem Start in mehr als 50 Ländern in den Top 10 der beliebtesten Titel.
Der Dienst verbindet zwar Serien und Filme, deren Genre und Stil sich ähneln, empfiehlt jedoch auch auf breiter Basis für ein Publikum, das mit einer bestimmten Kategorie bisher keine Berührung hatte. Als Beispiel nannte Smith das südkoreanische Drama »Crash Landing on You«, welches in Japan ohne Marketingstrategie startete, jedoch populärer wurde als die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016.
Abschließend bezeichnete Smith Anime als »eine große Erfolgsgeschichte auf Netflix«. Als Beispiele nannte er den Film »Um ein Schnurrhaar«, der in über 30 Ländern in den Top 10 war, sowie die Serie »Record of Ragnarok«, welche es in die Top 10 von über 70 Ländern schaffte. Laut Smith werden viele Nutzer durch Netflix überhaupt erst auf Anime aufmerksam.
Via ANN
Beitragsbild: © 2020 「泣きたい私は猫をかぶる」製作委員会
Alcie in Borderland: © Shogakukan, Netflix
50/50 sage ch dazu. Also Konsument sage ich ja bitte mehr, als Sammler sage ich bitte keine Animes auf Netflix. Man muss immer beide Seiten sehen. Fluch und Segen Allgemein von Streaming Anbietern. 😉
Jop warte schon lange auf den disc realease von Fate/Apocrypha 😢
Netflix und Disc schließen sich nicht aus. Man muss »nur« die Zeitspanne der Exklusivität überstehen.
Yep,im Ausland ist es halt auch so und da gibt es auch die Disc’s.Und hier gibt’s auch ein prominentes Beispiel die erste Staffel von Jojos ist mit Untertitel bei Netflix verfügbar. Und Kaze haut gerade die Serie auf deutsch raus. Oder der Violet-Evergarden Film: kriegt eine Blu-ray Auskopplung nächstes Jahr( okay mit einer gewissen anderen Reihenfolge der Synchronsprecher auf verschiedene Rollen aber es sind die gleichen Synchronsprecher😅🙂)
Ich denke hier müssten auch die Publisher mal mit Netflix sprechen verhandeln dann könnte sowas auch funktionieren vielleicht sogar auch früher was ne Disc Auskopplung angeht. Das ist ja keine Einbahnstraße aber scheinbar gibt es da gewisse kosten Gründe warum sich Publisher da eher zurückhalten und die Japaner muss man natürlich auch ins Boot holen.
Netflix hat zu Jlo Jo Staff 1 die Lizenz wahrscheinlich eher von Crunchyroll, die die ja schon die ganze Zeit hatten. Das würde ich dan nicht als beispiel nehmen.
Genau so ist es, sofern es die zensierte Fassung ist. Die Unzensierte hatte seit 2016 Anime on Demand. 😉
Meinte das Allgemein. Ich weiß das das eine das andere nicht ausschließt. Die Geduld haben dann halt nicht viele zu warten.
persönlich habe ich kein Problem zu warten. Da ich aber auch nicht jeden Anime den ich im Stream geschaut habe auf Disc sammle. Kann ich das nur befürworten mit Animes auf Netflix. Für die reinen Sammler spreche ich eh nicht. Verstehen kann ich es aber.
Bei den ganzen billigen Übersetzungen (sowohl Synchronisation, als auch Untertiteln, Letzteres insbesondere) und fragwürdigen Veröffentlichungen von Netflix betrachte ich deren Eintauchen in die Anime-Welt immer noch eher negativ.
Bei Übersetzungen und Lokalisierungen machen die Anime-Publisher und Anime-Streaming-Dienste einen deutlich besseren Job.
Auf die Synchros bezogen machen die Anime-Publisher und Anime-Streaming-Dienste eben keinen deutlich besseren Job, Netflix spiegelt dort sogar den Durchschnitt wieder. Gibt schließlich immer noch Publisher/Dienste, die den Schnitt gekonnt nach unten ziehen.
Die Publisher haben aber auch viel viel mehr Animes zu Synchronisieren als Netflix. Das da mal ne Synchro nicht so gut wird, ist normal. Nicht jeder Anime kann die gleiche Aufmerksamkeit bekommen. Was muss ja auch schauen wo es sich am besten lohnt. Finde am Ende schon, dass die Publisher sich da mehr Mühe geben als Netflix
Dafür hat Netflix aber generell viel viel mehr zu synchronisieren, auch ziemlich viele Nischenserien. Das Studio-Portfolie bei Netflix hat mittlerweile auch keine extremen Ausreißer mehr nach unten mit dabei (bei dem ein oder anderen Publisher kann man das hingegen nicht behaupten), es sind sogar mehrere teure Studios hinzugekommen. Studios wie RRP (welches ich als eines der schlechtesten von Netflix bezeichnen würde, jedenfalls was Anime betrifft) oder TV+ findest du sogar bei Anime-Publishern, wobei letzteres sich bei Netflix mehr Mühe gibt als zuletzt bei Kaze. Auch sind neuerdings immer mehr Leute beteiligt, die sonst bei anderen Anime-Synchros mit dabei waren, auch Leute, die unter den Fans total beliebt sind. So große Unterschiede gibt es da also nicht mehr.
Yawol Netflix mach weiter so wir wollen mehr Animes sehen
Ehh … nach dem Lesen des Artikels habe ich ein kleines Problem. Vielleicht überinterpretiere ich das Ganze ja, aber für mich klingt das alles eher nach Selbstbeweihräucherung nach dem Motto ‚Wir sind so toll, wir sind so gut, wir sind einfach Spitze!‘. Es klingt für mich so, als ob Netflix sagt «Für den Erfolg von Animes sind ja eigentlich wir verantwortlich.«
Und der Abschnitt «Vorteile eines Titels durch Netflix« klingt für mich so: «Alle Animes sollten zu uns [Netflix] kommen, dann werden sie auch erfolgreich sein.«
Wie gesagt, vielleicht ist das alles etwas überinterpretiert. Aber dieser Eindruck ist bei mir entstanden. Ich weiß ja nicht, ob es noch jemanden so geht.
Dies kannst du zu jeder News/Aussage schreiben, wenn jemand sein Erfolg beschreibt.
Sie sollten einfach mal ein wenig mitdenken, es ist ganz klar das dieser Mann, der Netflix repräsentiert hier auch gut über Netflix redet, da er hier über die Vermarktung redet, will er ganz klar auch die Vorteile aufzählen, die Netflix zu bieten hat.
Durch so welche »Ansprachen« will er einfach Andere davon überzeugen, dass seine Firma besser ist und es sich lohnt, mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Dies werden sie bei anderen Firmen genauso erleben, da wird keiner sagen, geht mal, lieber zu Konkurrenz wir haben nichts zu bieten.
Ihr Problem wird einfach sein, dass sie bei bestimmten Firmen einfach alles Negativ sehen, würde dieser Text unter Crunchyroll oder andere Anime Anbieter stehen, würden sie es eher als Positiv wahrnehmen.
Es ist ja nicht so, dass ich nicht verstehen würde, dass das hier Werbung ist bzw. eine Werbeansprache; das ist ja auch in Ordnung. Das macht ja jedes Unternehmen. Aber die Art und Weise des Werbe-Blabla’s hier … ich finde es irgendwie überzogen; verstehen Sie, was ich meine? Nun kann man natürlich sagen, dass Werbeaussagen generell übertrieben und überzogen sind, da sie ja anlockend wirken sollen. Wie gesagt, vielleicht interpretiere ich da ja auch einfach zuviel hinein. Das kann ja sein.
Der »Content«-Teil beinhaltet Investitionen in Produktionsteams, welche ein qualitativ hochwertiges Programm für den Anbieter erstellen sollen. ??????? hab ich da was verpasst Qualität wo????? Bei ihrem schlecht gemachten CGI 3D Müll bin nicht von Qualität überzeugt. Habe nichts gegen 3D Anime aber dan müssen die richtig gut gemacht werden. Allerdings halte ich nichts von 3D in einem 2D Anime den das fällt auf wie ein Gozilla zwischen Schafen.
So wie ich das sehe hat doch Netflix doch nur den Empfehlungsalgorithmus, damit einzelne Titel mehr geschaut werden und sich dadurch rentieren.
Nur so aus Interesse, gibt es eigentlich einen Bonus von Netflix wenn Titel es in die Top 10 schaffen?
Dürfte vom Vertrag abhängen, bei Squid Game z.B. hat der Schöpfer keinen Bonus bekommen. Dafür steigt der Marktwert für weitere Staffeln bzw. Folgeaufträge. Eine Erfolgsbeteiligung bringt auch Risiken, du verzichtest dafür auch mal auf einen Teil deiner Gage oder musst sie niedriger ansetzen. Das machen independent Studios gerne mal um die Produktionskosten niedrig zu halten, du musst halt auf einen Erfolg spekulieren. Gibt Studios wie Blumhouse (The Purge), die machen das quasi nur so.
Das hört sich ja so an als würde man ohne Empfehlungsalgorithmus auf einer Plattform keine Titel mehr finden, die für einen interessant sind. Wieder mal so ein Marketing-Gelabber. Also ich achte nur auf die Empfehlungen wenn ich die Kriterien des Algorithmus kenne, also so gut wie nie!
Ganz ehrlich man findet meiner Meinung die interessanten Titel auch so, muss sich halt mal was Zeit nehmen.
Ich nutze dazu auch eine Plattform die auch filtern kann was ich schauen will mit Acc. Nicht nur für Animes, einfach alles was auf Netflix läuft. 😉
Auch wenn Netflix derzeit gute Anime wie Haikyu, SAO, Demon Slayer usw hält, will ich nur mal in die Runde werfen das Netflix pro Monat viele gute Anime entlässt (z.B Kill La Kill, FAB oder letztes Jahr innerhalb eines Monats AoT, Tokyo Ghoul, Death Note, Food Wars) die Liste von Abgängen ist lang, aber außer Demon Slayer und Promised Neverland ist jetzt kein Anime dabei wo man sagt Respekt Netflix das ihr den gewinnen konntet. Ich weiß jetzt nicht wie sich die Zuschauer Zahlen bei Anime und anderen Serien auf Netflix aufteilen, aber immer mehr Leute schauen Anime und arm wird Netflix dadurch ja auch nicht. Meine Frage ist wieso kann sich Netflix nicht einfach mal die Top Anime ins Programm holen (Tokyo Ghoul, Death Note, FAB, Mirai Nikki, usw). Eventuell würde ja nach geraumer Zeit mehr Leute von Crunchyroll auf Netflix umsteigen. So wäre es bei meinem Bekanntenkreis, aber wie sieht ihr das Thema?
Der entscheidene Unterschied besteht wohl darin, dass Netflix kein reiner Animeanbieter ist. Anime ist dort eine Sparte von vielen. Netflix zielt ja auf ein möglicht breites Publikum ab und nicht nur auf Animefans.
Crunchyroll oder Wakanim sind ja auf Anime spezialisiert. Somit haben sie auch eine entsprechende spezielle Klientel, die sie ansprechen wollen. Das bedeutet, dass alle Kunden das Zielpublikum sind. Bei Netflix ist das anders; da sind Animefans lediglich ein Teil des Publikums. Netflix muss also ein breites Spektrum an Filmen und Serien anbieten, um ihre Kunden zufriedenzustellen. Das brauchen die genannten anderen Anbieter nicht. Sie brauchen sich nur im Gebiet Anime zu bewegen.
Von der Lizenzgeber-Seite ist das ja auch so eine Sache. Netflix hat sicherlich einen monetären Vorteil, den sie ausspielen können. Aber man sollte folgendes bedenken: bei Netflix trifft der jeweilige Titel vielleicht auf ein breiteres Publikum. Wenn sich dieses Publikum aber nicht für Animes interessiert, spielt das keine große Rolle. Wenn nun der Lizenzgeber einen Titel eben an einen Streaming-Dienst gibt, der spezialisiert ist für Animes, erreicht man ja so direkt das Zielpublikum.
Nun muss man mal sehen, wie sich das mit Crunchyroll und Wakanim nach der Sony-Übernahme noch entwickelt. Wenn tatsächlich alle Streaming-Dienste unter dem Sony-Dach zu einem großen Anbieter verschmelzen, dann wird das auch Veränderungen nach sich ziehen.
Genauso ist es und seine angesprochenen Animes sind nur Leih-Lizenzen, das sie nach 2-3 Jahre oder auch mal länger laufen je nach Vertrag und eben dann entfernt werden nach dem Lizenz Auslauf ist auch Standard auch bei Anime only Diensten wie Crunchyroll (Anime on Demand) und Wakanim und Prime genauso oder deren andere Anime Anbieter, habe keinen Überblick bei Amazon.
Außerdem finde ich diese Aussage wie »Gute Animes werden rausgenommen« sehr schwammig ausgedrückt. Wie ist da die Definition von guten Animes gemeint? Für mich sind gute Animes die nicht der Norm entsprechen, kein 08/15 Isekai Quark eher sowas wie Serial Experiments Lain, oder Cowboy Bebop, was ja nun wieder auf der Plattform ist. Animes die einen zum nachdenken anregen. Das wäre so meine Definition von guten Animes. Ein Demon Slayer ist halt Mainstream pur ein 08/15 Battle Shounen und mehr nicht. Meistens können sich jüngere damit eher identifizieren. Trotzdem mag ich Demon Slayer auch, so ist es nicht. Aber ich finde viele unterschätzen ihre Originals einfach, weil sie A sagen das ist eh nur Müll oder B sie einfach ihre Animes bis zur Vergasung suchten und nix neues an sich ranlassen.
naja das war halt mein Gedankengang dazu. Alles andere wurde ja schon erwähnt.
Du scheinst vergessen zu haben, dass deinen genannten Titel schon anderen gehören wie KSM, Peppermint und Kaze. Ich finde es auch gut das Netflix die ganzen grosen Titel nicht hat.
Netflix sollte Nische und Mainstream gleichzeitig ansprechen. So wie sie es ja tun. So ist für jeden was dabei. 😉