Der digitale Manga-Dienst MANGA Plus by SHUEISHA ging im Januar 2019 an den Start und hat mittlerweile monatlich mehr als 5 Millionen aktive Nutzer. In einem Interview mit ITmedia sprach Redakteur Yuta Momiyama über die Internationalisierung von Manga durch digitale Anbieter.
Verkäufe im Ausland etwa 10 bis 20 Prozent
MANGA Plus wird von der Redaktion des »Shonen Jump+«-Magazins in Japan betrieben und stellt eine Auswahl von etwa 40 bis 50 Titeln für internationale Leser zur Verfügung, während diese zeitgleich in Japan erscheinen. Darunter fallen etwa 40 Titel auf Englisch und 30 Reihen auf Spanisch. Etwa vier bis zehn Manga können auf Thai, Indonesisch, Portugiesisch und Russisch gelesen werden.
Zunächst erklärte Momiyama die Gründung von MANGA Plus damit, dass man davon ausgehe, dass in Übersee viele Raubkopien von »Jump«-Manga gelesen werden: »Wir dachten, dass es eine große Nachfrage gibt. Japanische Manga sind im Ausland sehr beliebt, aber bis zum Start von MANGA Plus konnten die Geschichten nicht zur gleichen Zeit wie in Japan gelesen werden.«
Aber auch die Konkurrenz habe man im Blick: »Außerdem wächst die Zahl der Nutzer von koreanischen Webtoons im Internet sehr schnell und das nicht nur in Asien, sondern auch in Nordamerika und Europa.« Man sehe das Interesse an Webtoons jedoch nicht als Risiko oder Gefahr an. »Ich denke, die inhaltlichen Trends sind unterschiedlich und werden jeweils separat optimiert.«
Auf die Frage, wie die Titel ausgewählt werden, die auf der Plattform erscheinen, gab Momiyama an, man wähle grundsätzlich Werke aus, die im Ausland beliebt sind. »In einigen Fällen bitten wir um Übersetzungen von Werken, die bereits in Übersee lizenziert sind und veröffentlicht werden sollen.«
Im Hinblick auf mögliche Konflikte mit ausländischen Verlagen habe Momiyama bereits zwei bis drei Jahre vor dem Start des Projekts mit internationalen Verlegern und Lizenznehmern gesprochen, von denen die meisten einer Zusammenarbeit gegenüber positiv eingestellt waren.
Die Situation von Manga im Ausland sieht Momiyama gespalten: »Positiv ist, dass im Ausland viele Anime über Streaming-Dienste konsumiert werden, was den Verkauf von Manga erleichtert. Negativ zu vermerken ist, dass es manchen Regionen an Ressourcen für das Servicemanagement mangelt und in einigen Fällen die Zensur unterschiedlich ist.«
Der internationalen Entwicklung von Manga innerhalb der nächsten zehn Jahre geht Momiyama mit Hoffnung entgegen: »Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Verkäufe im Ausland etwa 10 bis 20 Prozent des Comic-Marktes ausmachen. Wenn die Bereitstellung digitaler Manga verbessert werden kann, werden sich die Verkäufe im In- und Ausland eventuell die Waage halten.«
Sollte dies der Fall sein, werde der Verkauf in Übersee zu einem wichtigen Geschäft für jeden Verlag. Momentan sei eine zeitgleiche Veröffentlichung allerdings durch die noch geringe Qualität der automatischen Übersetzung und deren Kosten relativ schwierig.
Via ITmedia
Titelbild: ©︎2019 Shueisha Inc. All rights reserved.
Du wirst immer und überall Illegale wege finden und vorallem leute die dies nutzen, aber genauso gibs genug die gerne dafür bezahlen.
dieses problem das manche leute keine 10 minuten warten können und lieber schnell das neue kapitel lesen wollen.
Ich denke manga,weebton/manhwa und auch ganz langsam LN wird man sich auf kurz oder lang im digitalen bereich konzentrieren müssen, um einfach diese kunden aufzufangen die lieber schnell konsumieren wollen und nicht 3-7 tage auf ihr werk per post warten wollen.
Wenn man dann noch mehr sprachen abdeckt(vorallem DEUTSCH), aktuellere werke/kapitel anbietet, größere auswahl mit der zeit, ein günstigen/moderaten preis, wird das neben streaming von anime sicherlich ein weiterer service sein der viele anlocken wird auch wenn genug noch illegal konsumieren.
niht falsch verstehn ich mag es auch manga in der hand zu haben, aber das eine oder andere mal spontan online zu lesen hat schon was und spart platz 😉 😀
Manga&Anime ist ein NIschenmarkt, zudem nicht so gross wie in Japan, dementsprechend, verstehe ich auc Nutzer, auch wenn es schwarze Schafe gibt. Zudem gibt es sehr viele Illegale nicht-englische Seite wo die Manga übersetzt wird.
Kann man es wirklich als Nischenmarkt bezeichnen wenn Leute es wegen des Hypes hassen?
Da beide Märkte gewachsen sind ist es weniger Nische als gedacht (auch wenn die Auswahl trotzdem noch sehr zu wünschen übrig und einseitiger teils), zumal Manga nochmal billiger sind als Anime…und seit letzten Jahr der Mangamarkt auch viel extremer sich gesteigert hat an Verkäufen wie die Verlage berichteten…
Solange kein Deutsch angeboten wird ist mein Interresse gleich Null. Desweiteren habe ich keine freude am online lesen. Das passt einfach nicht zu mir und strängt zum teil sehr an. Am PC Zocke und schaue ich lieber etwas und am Smartphone ist Manga lesen nervig aufgrund des kleinen Displays und des ständigen Hin und Her,sowie groß und klein gewische der Manga Seite.
Shogakukan und Kodansha könnten mal nachziehen.
Als Mangagroßkonsument wäre für mich wichtig alle meine Manga/Manhwa/Manhuas/Webcomics zeitlich nach offiziellem Release unzensiert und vollständig in angemessener Qualität zu einem fairen Preis (z.B. Prämium Abo 25€/monat für alle zusammen, man möchte nicht wie bei Streamingdiensten dutzende verschiedene Dienstleister zu horrenden Summen abonnieren) lesen z.u können, aber keiner dieser Aspekte ist legal machbar.
Gedruckte Mangas kaufe ich mir in Deutschland schon lange nicht mehr, weil diese verglichen mit Japan und co. furchtbar teuer sind (8€ pro Taschenbuch), durch Zensur die Geschichte ruiniert wird (z.B. »besiegt« statt »getötet«, kein Blut, entfernte Szenen und Gewaltdarstellungen), nur ein Bruchteil erhältlich ist, digital lesen bequemer ist, die Autoren (die man eigentlich unterstützen will) kaum was vom geld abbekommen, Bänder um Monate verzögert sind vom offiziellen Release, Fanlations häufig Mehrwert durch kulturellen Kontext und Diskusionsplattformen (Kommentare,Discord,Reddit) bieten, Manga-Geeks immer noch einen schlechten Ruf bei Casuals haben, … .
Der einzige mir bekannte potentiell ernstzunehmende Dienstleister für digitale Manga wäre Crunchyroll, deren Reader ist aber furchtbar und das Angebot in Deutschland ist entsetzlich.