Wieder einmal gibt es schlechte Nachrichten zu den Arbeitsbedingungen von Animatoren. Das Animator Dormitory Project liefert jetzt erschreckende Zahlen und den Grund dafür, warum der Nachwuchs in der Anime-Industrie so oft auf der Strecke bleibt.
90 % der Animatoren kündigen ihren Job innerhalb von 3 Jahren
Beim Animator Dormitory handelt es sich um ein Wohnheim für neue Animatoren, das in Tokio ansässig ist und von der gemeinnützigen Organisation Animator Supporters betrieben wird. Das Animator Dormitory Project betreibt außerdem einen YouTube-Kanal, auf dem regelmäßig Informationen zu Arbeitsfragen in der Anime-Branche geteilt und diskutiert werden.
In einem kürzlich veröffentlichten Video heißt es, dass etwa 90 % der Animatoren ihren Job innerhalb von drei Jahren kündigen. Der Grund dafür sind die niedrigen Löhne. Animatoren, die Einzelbilder zwischen zwei Schlüsselbildern anfertigen und somit für das Inbetweening einer TV-Serie zuständig sind, können mit einer Bezahlung von 1,80 US-Dollar (etwa 1,53 Euro) pro Bild rechnen.
Bei 300 Einzelbildern im Monat würden diese Animatoren somit 540 US-Dollar (circa 460 Euro) verdienen. Das Problem ist allerdings, dass Anfänger große Mühe damit haben, so viele Bilder zu zeichnen. Neueinsteiger kommen also kaum über die Runden. Aufgrund der problematischen Bedingungen und der hohen Fluktuation ist es zudem schwierig, neue Animatoren auszubilden.
In einem früheren Video wurde der Verdienst eines Animators aufgeschlüsselt, der 2019 das erste Jahr in der Branche gearbeitet hat. Das Gesamteinkommen für das Jahr betrug 668.000 Yen (5.154 Euro), was einem monatlichen Durchschnittseinkommen von 74.000 Yen (751 Euro) entspricht.
- Industrie: Animator spricht über Einkommen im ersten Jahr
- Industrie: Animator spricht über schlechte Bezahlung
- Anime-Produktion: Abhängigkeit von China wächst weiter
Video:
Dieses externe Video stammt von YouTube.
Via ANN, YouTube
© Shirobako Production Committee
Nach der Arbeit im Büro unterm Schreibtisch schlafen. Wochenlanng nicht duschen können weil dafür keine Zeit bleibt. Obwohl man bei seine Eltern wohnt so gut wie gar kein Geld für Essen zu haben. Und sobald man sich beschwert gefeuert zu werden und durch neue arbeitswilligere junge Leute ersetzt zu werden. Das alles gehört zur Realität der Anime-Industrie.
Gleichzeitig erscheinen so viele Anime wie nie zuvor. Satte 39!!! (Quelle: MAL Spring 2021 Anime) sind es diese Season. Zum Vergleich Sommer 1981 kamen 3 neue Anime, Sommer 91 waren es 6, 2001 warens 10.
Deshalb muss man sich die Frage stellen: Brauchen wir so viele Anime? Es ist ja nicht so, dass es durch die hohe Anzahl eine breitere Auswahl an Genres entsteht. Nein, es gibt jetzt halt 8 neue Isekai, 6 neue Romcoms und 5 neue Cute-Girls-doing-nothing pro Season.
Gleichzeitig gibt es aber so wenig Mecha, Josei oder Historical Anime wie selten zuvor.
Viele Studios wolllen lieber schnelle und vor allem billige Erfolge. Nicht ist leichter als sich die Rechte des xTen Isekai Manga zu holen, ein Studio zu unter Vertrag (welches dann die Animatoren ausbeutet) zu nehmen und dann 12 Folgen rauszukotzten. Die Streamingrechte holen den Einsatz locker wieder rein, gibt im Ausland genug Leute die sich selbst den größten Müll reinziehen solange darin ein Loser in Videospiel voller Waifus und Magie teleportiert wird.
Vielleicht sollte der Fokus wieder darauf gelegt werden, weniger, dafür aber gute Anime zu machen, und dabei unbedingt auf die Gesundheit der Mitarbeiter und eine faire Bezahlung achten. Wenn das bedeutet dass statt 39 neuen Shows nur noch 15 pro Season erscheinen, dann sei es so. Es ist einfach eine Schande, dass talentierte junge Menschen voller Elan durch höllische Arbeitsbedingungen verheizt werden.
Ich hoffe, dass irgendwann ein Ruck durch die Industrie geht und die Dinge sich verbessern, bin aber nicht sehr optimistisch 🙁
Ich stimme dir voll und ganz zu du hast es auf den Punkt gebracht .
Vielleicht noch als Ergänzung: Man sollte sich als Fan nicht nur fragen, ob man wirklich 8 neue Isekai jede Season braucht.
Auch der extreme Druck, welcher durch Deadlines entsteht, ist ein großer Grund für die Ausbeutung. Das Modell »1 neue Folge jede Woche« ist zwar super für uns Zuschauer, bedeutet aber massiv (unbezahlte) Überstunden für viele Animatoren. Ich könnte mir vorstellen, dass es deutlich besser wäre, wenn Anime komplett fertig produziert und erst dann veröffentlicht werden. Oder man bringt bloß alle 2 Wochen eine neue Folge raus, vielleicht dann dafür aber eine etwas längere? Was sagt ihr dazu?
Zum Schluss noch ein sehr guter Essay zu dem Thema und den Lösungen von Kyoani und Studio Ghibli: reddit.com
@bruh
Zu dein Text da oben, will ich nicht mal viel dazu sagen, da es Atma gut auf den Punkt gebracht hat.
Wenn man das so liest, könnte man annehmen das zu Zeit kaum gute Anime erscheinen, was zumindest für mich nicht der fall, ist, ganz im Gegenteil, zu Zeit finde ich deutlich mehr gute Anime, als noch vor 5 Jahren.
Deine Genres Aufteilung ist auch total überzogen, Isekai ist übrigens keiner der Hauptgenres eines Anime, sondern beschreibt nur die Umstände das es sich hier um eine alternative Welt handelt, so kann das Genre jedes mögliche sein, es kann ein Krimi, ein Romcom, Abenteuer oder sogar ein Isekai mit Mecha sein.
Was ich damit sagen will, nur weil jetzt wie in deinem Beispiel 8 Isekais in einer Season drin vorkommen, heißt es nicht das alle gleich sind, wenn man deine Aussage liest« solange darin ein Loser in Videospiel voller Waifus und Magie teleportiert wird.« zeigt eigentlich schon das du kaum Ahnung hast, sondern alles in einen Topf wirfst.
Dass sich Romanze und Action am besten verkauft, sieht man doch, an den ganzen Toplisten zu genüge.
In ihrer Auflistung haben sie die ganzen anderen Genre mal eben verschwiegen, es ist nicht so einseitig wie man es gerne darstellen will.
Hier mal paar Zahlen für dieses Jahr, Mecha hat 28 Anime / Isekai hat 47 / History hat 24 / Mystery hat 44 / Comedy 71 / Drama hat 69 / Ecchi hat gerade mal 17 Anime / Horror 13, das große Problem ist, wenn man Subgenre dazuzählt, dass man hier falsche Zahlen bekommt, so kann Isekai in verschiedenen Genre stecken und somit eine deutliche höhere Zahl bekommen.
Also so schlimm ist die Vielfalt nicht, wie du sie hier darstellst.
Das zu Zeit Isekai gehypt ist, bleibt auch nicht lange, dann kommt was Neues, aber das hast du normal immer.
Zu Sagen, dass weniger Anime = bessere Bezahlung und weniger Überstunden bedeuten, halte ich für unrealistisch, viel mehr würde das bedeuten, dass man weniger Mitarbeiter beschäftigt, weil auch weniger Aufträge kommen.
Genauso verhält es sich mit der Aussage, wir müssen den Markt mehr unterstützen, indem wir mehr legal schauen und viele Sachen kaufen, es wird nichts bringen, den, wenn sie sehen das mehr gekauft/geschaut wird, dann wird auch mehr produziert, was ganz logisch ist.
Man sollte sich einfach mal fragen, wie es zu diesem Umschwung gekommen ist, dass mehr produziert wird und ob das mit der schlechten Arbeitsbedingung schon immer so schlecht war oder ob es einen Grund dafür gibt.
Dass man alle 2 Wochen ein Anime rausbringt, wird allein wegen der TV-Ausstrahlung nicht möglich sein.
Die meiste Schuld tragen aber die ungeduldigen Fans, die immer mehr und das sofort wollen, da wird mal ein Anime verschoben und schon fällt für viele ihre Welt zusammen.
Man müsste mal nachschauen, ob der anstieg der Anime pro Saison, nicht auch etwas Gutes hat, wie neue Studios / mehr Arbeitsplätze/ mehr Bekanntheitsgrad und was nicht alles noch, es muss halt nicht alles gleich schlecht sein.
Es ist ganz klar, dass es so nicht weiter geht und man etwas dagegen tun muss, nur wird das Problem nicht so einfach gelöst werden, weil im Grunde die Leute entweder nicht anders können, als es hinzunehmen oder es auch nicht anders wollen und damit versuchen zu überleben.
Super Kommentar, danke für die Zahlen! Dass in den letzten Jahren mehr gute Anime erschienen sind als qasi je zuvor denke ich auch! Aber leider auch mehr Mist, also Serien die zB auf MAL unter 50k User haben und eine Bewertung von unter 6.5. Daran haben mit Sicherheit auch talentierte Menschen gearbeitet, die alles dafür getan haben ein gues Werk abzuliefern! Aber leider werden die großen Manga allesamt von großen Studios adaptiert, auch für ambitionierte Original-Werke fehlt den kleinen Studios natürlich das Geld.
Deshalb denke ich schon dass eine Art »Fokusierung« der Industrie gut tun würde.
Vergleich mal die Studios MAPPA und KyoAni. Das eine schnappt sich gefühlt jede Lizenz die es kriegen kann, bringt pro Season mehrere Serien gleichzeitig raus, und die Mitarbneiter klagen darüber pro Szene 3800 yen zu bekommen, was genauso viel ist wie vor 40 Jahren. Nur das Dinge wie Essen und Miete damals nur einen Bruchteil von dem heutigen Preis kosteten. Von den vielen Berichten über schreckliche Arbeitsbedingungen ganz zu schweigen.
Auf der anderen Seite KyoAni. Hier bekommen die Mitarbeiter eine Festanstellung, was zu einem viel besseren Arbeitsumfeld führt weil jeder die Stärken und Schwächen der Kollegen seines Teams kennt. Außerdem werden regelmäßig Autorenwettbewerbe veranstaltet, deren Gewinner dann oft einen Anime bekommen. Dazu gibt es viel bessere Regelungen in Sachen Elternzeit und Urlaub.
Deshalb denke ich schon dass es gut wäre wenn die Rechte von Animatoren gestärkt würden, zB durch eine Gewerkschaft. Und das würde als Konsequenz auch erstmal dazu führen, dass weniger Anime rauskommen als zurzeit. Aber wenn dadurch irgendwann faire Arbeitsbedingungen Standard geworden sind, wird das bestimmt auch wieder zu einem Wachstum der Branche führen. Nur dann hoffentlich ohne Ausbeutung.
Ich kann mich andersrum auf Grund der Flut von generischen Animes die sich in gewissen Anspekten ähneln schon länger nicht mehr für irgendwelche begeistern.
Deine Antwort ist leider keine Lösung, natürlich sind am Ende die Schuld, die die »Löhne« zahlen, aber dort machen sich auch lieber Einzelne bzw. Die Commitees die Taschen voll, anstatt vernünftig zu zahlen
Wir können eben nur mit unserem Konsum lenken, es sei denn es gäbe so eine Art Spenden Aktion für Animatoren!
Im Prinzip wäre wohl das sinnvollste, eine Animatoren Gewerkschaft oder direkt eine Verwertungsgesellschaft zu gründen!
Man sollte es kaum glauben aber das neue Urheberrechtsgesetz was hier in DE keinen wirklichen großen Mehrwert mehr hat, würde in Japan einen riesen Fortschritt bedeuten
Zielsicher, pointiert, keine falsche Rücksichtnahme, den Goldenen Monokuma-Award hast du dir mit deinem Kommentar mehr als verdient.
Ich stimme dir da voll zu.
Ich schaue Animes schon seit über 20 Jahren, und bin mit Studio Gonzo und co. aufgewachsen (Studio Gonzo gibt es leider wohl nicht mehr so wie früher, da deren Qualität stark gesunken ist).
Ich Rewatche aktuell sogar alte Serien von 2010 und älter, erst vor kurzem wieder Last Exile, Cazador und co. wieder erneut angeschaut, da ich mit den »neuen« Animes total überfordert bin mit der Menge sowie gleichheit.
Zig Isekais in einer Saison, oder Low Budget Animes, die einfach lieblos aussehen und die Story auch eher 0815 ist, wenn überhaupt eine Vorhanden ist, oder Ecchi ohne Ende.
So Animes wie Eternity (Aktuell) gibt es wirklich sehr selten, oder wenn dann nur 1-2 pro Saison. Ich finde es werden wie du schon sagst, zu viele ANimes produziert und einige Studios scheinen bereits die nächsten Jahre ausgebucht zu sein. Die Arbeiten werden nach China und Korea verlagert, weil es da wohl nochmal günstiger ist.
Wenn es um Löhne etc. geht wird sich da nicht viel ändern, da man dann die Arbeit in andere Länder auslagern wird, falls die Japaner sich weigern sollten, die Arbeiten zu den Löhnen weiter zu machen.
Ich wäre auch mit 10 Animes Pro Saison sehr zufrieden, solange die Qualität stimmt. Denn aktuell steht wohl eher Quantität in Vordergrund um immer mehr und mehr Geld zu bekommen, welches nicht bei den Animatoren etc. gelangt, sondern meist nur für das Projekt draufgeht oder den Managern.
Also wenn es um Animes geht bin ich total übersättigt.
»Gleichzeitig erscheinen so viele Anime wie nie zuvor. Satte 39!!! (Quelle: MAL Spring 2021 Anime) sind es diese Season. Zum Vergleich Sommer 1981 kamen 3 neue Anime, Sommer 91 waren es 6, 2001 warens 10.«
Sehr reißerisch, überdramatisiert und obendrein unvollständig geschrieben. Warum gehst du nur bis ins Jahr 2001? Richtig, weil deine Überdramatisierung dann nämlich verpufft. Schon 2012 liefen so viele Animes pro Season wie heute, das ist keine Neuerscheinung der letzten 2-3 Jahre.
»Viele Studios wolllen lieber schnelle und vor allem billige Erfolge. Nicht ist leichter als sich die Rechte des xTen Isekai Manga zu holen, ein Studio zu unter Vertrag (welches dann die Animatoren ausbeutet) zu nehmen und dann 12 Folgen rauszukotzten. Die Streamingrechte holen den Einsatz locker wieder rein, gibt im Ausland genug Leute die sich selbst den größten Müll reinziehen solange darin ein Loser in Videospiel voller Waifus und Magie teleportiert wird.«
Was soll dieser abwertende Tonfall schon wieder? Seit wann bestimmst du was »Müll« ist und was nicht? Können Leute wie du nicht einmal einen längeren Text ohne solch dumme Aussagen verfassen? Es nervt nur noch wie andere meinen sich derart aufspielen zu müssen. Wenn das Interesse an bestimmten Genres merkbar nachlässt, reguliert sich der Markt von alleine und ohne Hilfe von Trommlern wie dir.
Danke für den letzten Absatz….. Da musste ich auch schon wieder mit dem Kopf schütteln. Bis dahin muss ich aber voll zustimmen.
Wie du richtig erkannt hast, war mein letztes genanntes Jahr deshalb 2001, weil es ab den 2010ern zu einem erheblichen Anstieg an neu produzierten Anime pro Season kam. Aber ich habe nie behauptet dass es diesen Phänomen erst seit 2021 gibt. Wie du sagtest, das ganze ist leider keine Neuerscheinung der letzten 2-3 Jahre, das habe ich auch nie behauptet.
Und ja ich finde Isekai einfach komplett faulen Müll. Früher hat man sich als Fantasy-Autor noch interessante Charaktere und Settings ausdenken müssen. Heute reicht eine Videospielwelt, ein Otaku der dorthin transportiert wird, ein paar Elfen Waifus und ein Dämonenkönig schon für den Erfolg. Und nein, Gimmicks wie Schleime, Spinnen, Smartphones oder Schilde sind nicht kreativ.
Du sagtest außerdem dass sich der Markt von alleine regelt. Das Problem: Der Anime-Markt besteht leider zum Großteil aus Teenagern, die auf sowas stehen. Das bedeutet aber nicht dass diese Teenager Recht und einen guten Geschmack haben, nur weil sie in der Mehrzahl sind.
@bruh
Wer bestimmt den was gut und was schlecht ist?
Wenn die Masse sagt, wir haben Interesse an das Thema Isekai, dann ist das nichts Verkehrtes dran.
Für genau diese Masse, ist Isekai Anime nun mal gut, was die Umfragen bestätigen, jetzt zu behaupten die habe kein Geschmack, ist schon sehr herablassend, am besten noch deine Animes, die du gut findest, als Kulturell wertvoll einstufen.
Ich stimme zwar zu, das die meisten Isekai, sinnfrei sind, weil das Thema so gut wie nie ausgeschöpft wird, sondern nur als Begründung für den Anfang benutzt werden und man nie wirklich einen Unterschied merkt, ob es ein Fantasy Anime ist oder ein Isekai, weil genau nach 1-3 Folgen die Tatsache das er aus einer anderen Welt kommt, vollkommen egal geworden ist.
Aber auch, wenn mir das Thema nicht zusagt und ich auch lieber mehr gute durchdachte Anime möchte, so stelle ich mich nicht hin und versuche zu bestimmen, was andere für gut und schlecht halten sollen.
Der Kommentar suggereiet, dass alle »schlechten« Isekai oder Cute Girl Anime unter schlechten Produktionsbedingungen sind und alle »guten« Mecha und Historical Anime unter besseren. Was kompletter Humbug ist. Hört sich für mich sehr nach dem Motto an: »Alles was ich gucke ist super und ihr Isekai Fans zerstört mutwillig Existenzen«. (Mal davon abgesehen, dass es sehr gute Isekais und sehr schlechte Mechs/Histoical Serien gibt und ein Genre nichts über die Qualität aussagt) Es gibt Studios die Produzieren unter besseren Bedingungen als andere, dass hat aber nichts mit dem Genre zu tun was sie produzieren. Es gibt keine guten und schlechten Anime für Firmen. Es gibt nur Anime die Erfolgreich sind und Animes die es nicht sind. Studios die bessere Bedingungen haben, haben auch nen höheren Verkaufsdruck und müssen Produkte abliefern die sich besser Verkaufen als Produkte anderer Studios. Und wenn sich genug Leute diesen »müll« reinziehen, dann wird davon mehr Produziert und wenn Leute sich dein Lieblings Qualitäts Connoisseur Produkt nicht reinziehen, dann wird sowas eben nicht mehr Produziert. Mehr Verkaufsdruck für die Firmen, sorgt dafür, dass sich noch mehr auf die populären Sachen fokussiert wird. Durch die besseren Bedinugungen dauert die Produktion auch länger, was noch mal mehr dafür sorgt, dass der Anime den man Produziert sich gut Verkaufen muss. Es bringt einen nichts wenn Kritiker im Internet sagen wie toll die Serie war, das Money muss stimmen.
Das alles soll nicht heißen, dass man die Bedingungen nicht verbessern sollte. Man sollte dies Absolut tun, aber, dass durch bessere Bedingungen mehr Nischen Produkte rauskommen ist ein Trugschluss.
Seh ich genauso.
Besonders in dieser Season fällt mir einfach auf wie unglaublich viele Animes grade laufen und meiner Meinung nach sind sehr vieles echt gut, aber bei der menge muss man leider aussortieren was man weiter schaut und was nicht. Leute die Arbeiten oder zur Schule gehen haben sogut wie keine zeit um sich die komplette Season anzuschauen oder selbst die hälfte is schon echt viel. Was ich schade finde da viele dann einfach nicht die Aufmerksamkeit bekommen die sie eigentlich verdient hätten. Ich persönlich finde es sind einfach viel zu viele, man hat ja schleißlich noch andere Dinge zu tun als nur Anime schauen. Und vielleicht wird es dann mehr Animes geben die dann qualitativ hochwertiger sind. Vorallem zum wohle der Leute die uns ihr Kunstwerke zeigen und uns damit eine freude bereiten wollen.
Man muss aber auch sagen, dass nicht nur die Arbeitgeber da Schuld sind, sondern auch die Arbeitnehmer. Buckeln, verbeugen, alles über sich ergehen lassen und ja nicht aufmucken, sonst könnte man ja schlecht dastehen. Ich verstehe zum Beispiel nicht, wie eine junge Animatorin für umgerechnet 350€ pro Monat sich, bis zum umfallen, den Allerwertesten abschuftet für diese Branche, wenn sie mit diesem Lohn nicht mal die Grundbedarfskosten decken kann?
Dann sucht man sich doch lieber einen Job der besser bezahlt wird, oder nicht? Es ist einfach nur schade, dass junge Menschen sich jetzt schon zu Tode schuften deswegen.
Na da geht ja dann die Anime industrie rosigen zeiten entgegen .
Im ernst es ist ein Armutszeugnis für die ganze Branche wenn es so weiter geht werden die verbliebenden immer noch mehr ausgebeutet bis alles zusammenbricht .
Da weiss man, dass alles richtig läuft! /Sarkasmus off
Echt traurig, aber man sieht es halt überall… die Welt geht den Bach runter
Das ist heftig.
Ich glaub auch wenn ich, so wie ich vom Charakter her bin , als Japaner geboren wäre und da leben würde, würd ich auch kurz vorm »quit game« sein. So sehr ich die Leute und das Land an sich auch mag, aber das Leben dort hört sich echt sklavenmäßig und unerfüllend an.
Die Frage ist, was kann man als Außenstehender (Übersee Animekonsument) dagegen tuen? Mir fällt da nix ein. Ist irgendwie wie wenn man ne Jeans kauft und einem wird dann vorgehalten man unterstützt damit die Kinderarbeit. Ja und nu, soll ich ohne Hose rumlaufen ? Oder beim Thema hier halt keine Animes mehr kaufen um das ausbeuterische System nicht noch zu finanzieren ? Dann kaufts halt wer anders, oder eine andere Branche krallt sich die Leute für ein Handgeld….ist irgendwie so ein Teufelskreis.
Das Einzige, was wir hier wohl tun können ist keine Anime illegal zu konsumieren, dort fehlt die Würdigung der Entstehungskette bis hin zu den Animatoren nämlich komplett
„Dann kaufts halt wer anders, oder eine andere Branche krallt sich die Leute für ein Handgeld….ist irgendwie so ein Teufelskreis.“
Das ist die falsche Einstellung. Sätze wie „Ich allein kann doch eh nix ändern.“ oder „Wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer.“ sind auch bequeme Ausreden, um sein eigenes Konsumverhalten gar nicht erst ändern zu müssen. Und weil die Mehrheit so denkt, ändert sich auch wirklich nichts, zumindest so lange nicht, bis die Lebensumstände – siehe Klimakatastrophe – einen dazu zwingen.
Viel hilfreicher ist ein anderer Denkansatz: Mag man auch allein wenig ändern, kann man zumindest daran arbeiten, nicht mehr oder so wenig wie möglich dazu beizutragen, dass diese ausbeuterischen, bis zum Kern verfaulten Systeme am Leben gehalten werden. Und wenn man das konsequent durchzieht und richtig und offen kommuniziert – Social Media macht es so einfach wie nie –, schafft das Eindruck und inspiriert vielleicht andere – so kann auch ein Wandel einsetzen.
Ganz auf die Konsumgüter verzichten muss man trotzdem nicht: So wie es nachhaltig produzierte Hosen gibt (die man dann halt seltener kauft und länger behält), gibt es Anime-Studios mit fairen Arbeitsbedingungen (KyōAni), schaut man sich eben dort um, vielleicht findet man sogar etwas, was man vorher nie auf dem Schirm hatte und was einen weit positiver überrascht als Isekai Nummer 5623. Die Gesetze des freien Marktes mögen bei Kunst allzu oft an ihre Grenzen stoßen, aber auch da gibt es nachhaltige Alternativen. Man muss natürlich dafür ein Stück weit lernen, sich auch auf Unbekanntes einzulassen und seinen Geschmack nicht ausschließlich nach aktuellen Trends zu richten. Ich kann nur mühsam schätzen, wie viele Leute da draußen die „großen“, angesagten Serien, von denen Hinz und Kunz sagen, dass man sie einfach ansehen „müsse“, eigentlich nur schauen/konsumieren, um „mitreden“ zu können; ich weiß nur, dass ich, seit ich mir dieses Phänomens bei meinem eigenen Konsumverhalten bewusst geworden bin, viel stärker selektiere und genau überlege, für welche Werke ich mein Geld und vor allem meine Zeit opfern will. Infolgedessen kenne ich zwar nur einen verschwindend geringen Bruchteil, aber mit dem habe ich dann auch fast immer meinen Spaß, und ich habe nicht das Gefühl, groß was zu verpassen, wenn ich nicht jeden polygynieverherrlichenden Isekai kenne.
Natürlich kann man einiges Tun:
– Die Werke nur LEGAL anschauen.
– Die Werke die einem besonders gefallen vielleicht auch andersweitig Unterstützen.
– Darauf aufmerksam machen, immer und immer wieder. Auch wenn wir in Deutschland leben, so muss man sich und allen anderen solche Missstände immer ins Gedächtnis rufen!
– UND so schwer es fällt, vielleicht auch einfach selbst einen Gang zurück schalten. Gefühlt sind doch 90 Prozent der Anime-Community schon am Haten wenn die Animations-Qualität nicht SEHR GUT ist. Es MUSS doch immer und immer besser und schneller werden. Niemand will mehr über 2 Jahre warten, aber Qualitativ soll es MINDESTENS das Niveau halten können. CGI wird grundlegend von den meisten abgelegt, ob gut oder schlecht umgesetzt spielt doch garkeine Rolle für die. Es fehlen 1-2 Frames in 1Minute einer ganzen Staffel = Komplette Serie ist Schlecht. Teilweise werden ja auch im Vorfeld Studios schon schlecht geredet, was eben schon aus Marketing-technischer Sicht Einfluss auf die Gestaltung nimmt, wenn es eben nicht eines der aktuellen Top-Studios ist.
Genau das ist doch die Attitude von VIELEN (nicht allen natürlich) Anime-Begeisterten. Wir tragen hier einen Teil der Mitschuld, ob wir es sehen wollen oder nicht.
Ich schreibe es zum letzten mal wobei es egal ist das ich es schreibe aber sie sollten die Animes vorproduzieren und einen Globalen Disc Release machen somit hätten sie vielllll mehr einnhamen und keinen druck mehr und könnten den Mitarbeitern einen gerechten Stundenlohn zahlen. Und es würde eventuell auch mehr Discs in Japan gekauft wenn sie durch die Globalisierung etwas billiger werden. Die menge macht den Unterschied.
Es ist ganz einfach auf nimmerwiedersehen China hallo rest der Welt. Qualitativ hochwertige Anime vorproduzieren weltweit verkaufen und im Geld baden und zwar alle. Hört sich jetzt zwar einfach an wäre aber durchaus umzusetzen wenn alle in der Anime Industrie zusammenarbeiten würden.
erstmal ist das positiv zu bewerten das Animatoren höchstens 3 jahre das mit sich machen lassen, so weit ich weiß war es was arbeit an geht allgemein ja früher normal das japaner in japanischen unternehmen gar nicht kündigen sondern ewig dort bleiben, letztens dazu auch ein beitrag von einem experten gelesen (jetzt nicht auf japan bezogen) das es in zukunft immer schwieriger sein wird die eigenen leute mit 40-45h und niedrigen gehalt zu locken (grob zusammengefasst).
Sind wir schuld das mehr anime produziert werden? Ja und Nein, zum einen spielt die nachfrage natürlich eine rolle allerdings auch das gewisse studios und geld geber wie netflix dahinter stehn immer mehr wollen (bedingt durch die nachfrage aber nicht nur) ist eher die kombination aus die reihen wollen noch reicher werden und das volk schreit nach mehr auswahl.
Das problem bei dieser ausbeutung der animatoren ist die dann nach 3 jahren abhauen, man wird ihn ersetzten vielleicht mit jemand der länger durchhält und wenn es nicht anders geht holt man noch billigere kräfte aus dem ausland, was auch dazu führen kann das immer seltener »standard lohn« gezahlt wird sondern eher da drunter, es ist ein teufelskreis aus dem grund muss man endlich allgemein für animatoren faire gehälter und bessere arbeitsbedingungen schaffen und das nicht nur bei eine handvoll studios sondern überall.
ansonsten wird das ewig so weiter gehn.
Die Unternehmen sprechen nicht umsonst von „menschlichen Ressourcen“, denn als genau das sehen sie die Menschen an: Ressourcen. Ressourcen, die man ohne jeden Skrupel verheizen kann, und wer ausgebrannt ist, wird knallhart ersetzt, denn Nachschub findet sich mehr als genug. Bei diesem Umgang, gepaart mit Gehältern nahe oder unter der Armutsgrenze, von denen man sich weder eine Existenz aufbauen, noch eine Familie ernähren kann, ist die im Artikel beschriebene Entwicklung nur die natürliche Konsequenz.
Ebenso wird kaltgestellt, wer den Mund aufmacht, seine Vorgesetzten bzw. die Arbeitsbedingungen kritisiert und damit die „Harmonie“ stört, was ich ja sowieso grotesk finde: Die allermeisten von uns dürften irgendwann in ihrer Kindheit mal von ihren Eltern oder ihrem sozialen Umfeld beigebracht bekommen haben, dass man lernen müsse, würdevoll mit Kritik umzugehen und sie nicht automatisch als persönliche Beleidigung aufzufassen, auf die man reagiert, indem man „eingeschnappte Leberwurst“ spielt. Aber sobald man erwachsen wird, stellt man – nicht nur, aber speziell in Japan – fest, dass das ganze Gesellschaftssystem sich im Grunde darum dreht, Menschen, deren ohnehin minimale Kritikfähigkeit mit jeder Stufe, die sie in der Hierarchie aufsteigen, weiter sinkt, davor zu schützen, sich mit Kritik – und sei sie noch so berechtigt und konstruktiv – auseinandersetzen zu müssen.
das problem ist das noch viele japaner sich zu viel gefallen lassen, man kann nur hoffen das die nächste generation bzw die jüngeren nach und nach sich in eine andere richtung entwickeln, aber ob das so »schnell« passieren wird bleibt abzuwarten.
Was soll man denn dazu noch sagen? Es ist ja wohl indiskutabel, dass es so nicht weiter gehen kann und darf. Es MUSS sich etwas ändern; nicht «sollte«, sondern MUSS. Aber ob es das auch wird? Da kann man wohl nur hoffen.
Interessant an der Stelle wäre noch, wie die Lebenserhaltungskosten in Japan im Vergleich zu Deutschland sind. Vermutlich aber gar nicht so unterschiedlich. Und natürlich wie viele Stunden dafür im Schnitt gearbeitet wird.
Diese Gehälter fühlen sich jedenfalls ziemlich ausbeuterisch an und die Frage ist dann eigentlich, an welcher Stelle im Unternehmen die Gewinne letztendlich größtenteils hängen bleiben. So unlukrativ kann die Branche doch kaum sein.
Teilweise einfach zu beantworten..:
Für Animations-studios ist im Regelfall ein Anime ein Nullsummen-Geschäft. Das heißt die meisten Studios sind froh wenn sie 0:0 rauskommen, also Einnahmen ungefähr gleich Ausgaben betragen. Es gibt da nur wenige große Ausnahmen. Deshalb gehen viele Studios auch Pleite, unterschlagen Steuern und machen Schulden. (Und viele neue Studios scheitern genau daran).
Der Großteil der wichtigsten Einnahmen geht nämlich im Regelfall an das Produktions-Komitee. Deshalb können die Studios ohnehin nicht mehr für die Animatoren bezahlen, da diese selbst kaum überlebensfähig sind.
Problem: Das Komitee besteht zumeist aus 10 bis 15 Personen/Personengruppen (Unternehmern und Unternehmen, sowie dem Urheber).. der Großteil davon will einfach nur den maximal Profit rausholen und nicht einen Guten Anime unter guten Bedingungen produzieren. Das Problem dabei, warum die Studios z.B. nicht selbstständig mit dem Urheber arbeiten: Das gefühlt ALLE großen Unternehmen (Musik-Buisness, Marketing-Unternehmen, Fernsehsender und co) dort eben zusammenarbeiten und sich als Komitee zusammen tun. Deshalb hat ein Studio auch KEINE andere Wahl als sich dem so aktuell zu unterwerfen.
Nichts neues. Auch bei Studio Ghibli wurden die Leute richtig schlecht bezahlt.
Dafür hätte ich dann bitte einen Beleg in irgendeiner Form.
Studio Ghibli hat schon vor / neben KyoAni Animatoren mit Festem Gehalt beschäftigt, was per se in der Branche eine Seltenheit darstellt.
Das nimmt den Zeichnern insofernschon ettliches von dem in der Branche vorherrschenden Druck weg, weil hier das Einkommen nicht an Dumpingpreise je Bild / Szene gekoppelt ist.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wieviel die verschiedenen Animatoren (Special Effects, Clean-Up, Inbetweening, Keyframing etc.) bei solchen Festanstellungen verdienen. Diese Bezahlung liegt jedoch – nach allem, was über Studio Ghibli und KyoAni bekannt geworden ist – deutlich über dem durchschnittlichen Betrag, den beispielsweise ein Clean-Up-Animator oder Inbetweener (niedrigste Animatorenstufe) bei massivem Schlafentzug und auch sonst ungesunder Arbeits- & Lebensweise in einem Monat erwirtschaften (verdienen wäre eine Beleidigung – da diese Arbeit unverhältnismäßig niedrig bezahlt wird – vor allem jenen in den ersten 3-5 Berufsjahren.
Finde die Quelle nicht mehr, aber ich habe mal irgendetwas von 1800 Dollar pro Monat bei Ghibli – eben über die angesprochene Festanstellung – gelesen. Zwar auch nicht übermäßig viel, aber deutlich besser als bei vielen anderen Studios. Von »richtig schlecht bezahlt« kann also keine Rede sein.
Also die Menschen, die unsere Lieblingsszene in JJK oder AoT animiert haben, arbeiten bald Teilzeit an der Kasse um mal anständig Geld zu verdienen. Und der zwielichtige Typ, der mit Kniff und Einfluss die One Piece Live Action lizensieren konnte, bekommt ne Millionenprämie.
Alles finanziert und ermöglicht durch unser Abo bei CR oder Wakanim, übrigens. Und dann heißt es man soll nicht vorurteilen oder abwarten bis da was rauskommt bevor man sich beschwert. Es ist ne Gelddruckerei Richtung Hollywood auf Kosten von Animatoren und Zuschauern gleichermaßen, auf Kosten der Anime Community. Der Zuschauer kann nicht legal schauen ohne ein Idiot zu sein.
sehr gutes Thumbnail 😀 an der Stelle im Anime hat es mich auch gerissen ^^
und der Anime zeigt auch sehr gut, unter was für Verhältnisse da zum Teil gearbeitet wird, heftig :<
Ich hätte da mal eine Frage bezüglich des Monatsgehalts: Wie kommt man auf die 74.000 Yen pro Monat? Denn 668.000 Yen im Jahr durch 12 Monate sind im Schnitt 55.666 Yen (also 429 Euro) pro Monat. Oder nimmt man an, dass die Animatoren nur 9 Monate im Jahr bezahlt werden?
steuern abgezogen oder so?(wobei das wenig wäre, aber wenn man wenig verdient sollte man ja auch wenig abgezogen kriegen) ansonsten dachte ich auch grad das ist wohl ein fehler.
Ich habe gerade nochmal im Video, auf das sich der oben verlinkte Artikel bezieht, nachgeschaut und anscheinend hat die Animatorin erst im April angefangen zu arbeiten. Also hat sie 2019 tatsächlich nur 9 Monate gearbeitet, was das Jahreseinkommen verzerrt. Allerdings meinte sie auch, dass Monatsgehälter von 50.000 Yen (385€) oder manchmal nur 30.000 Yen (231€) nicht untypisch für’s erste Jahr wären.