AJA-Bericht: 6,5 Prozent weniger TV-Anime im Jahr 2020

Die Association of Japanese Animations (AJA) veröffentlichte heute in einer Pressemitteilung einige der vorläufigen Ergebnisse des Anime Industry Report 2020. Darin wurde festgestellt, dass die Anzahl von TV-Anime-Produktionen im vergangenen Jahr gesunken ist.

TV-Anime-Produktionen um 6,5 Prozent gesunken

In dem Bericht erläutert die AJA, dass für das Fernseh-Jahr 2020 insgesamt 98.448 Minuten TV-Anime produziert wurden. Dies stellt einen Rückgang von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar, für das noch 105.294 Minuten produziert wurden. Gleichzeitig ist dies seit 2018 der zweite Rückgang in Folge.

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Von den im vergangenen Jahr ausgestrahlten TV-Anime stammen 63.156 Minuten von brandneuen Serien, während 35.292 Minuten bereits laufenden Franchise, wie etwa »One Piece«, angerechnet werden können. Die Long-Running-Anime hatten dabei einen besonders deutlichen Rückgang von 18,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2019, in dem man noch 43.418 Minuten verzeichnen konnte.

Die AJA vermutet, dass die anhaltende COVID-19-Pandemie die Ursache für die Minderung der Produktionsminuten ist, da es viele Fälle gab, in denen Anime-Projekte ihre Termine nicht einhalten konnten und auf das Jahr 2021 verschoben werden mussten.

Anime-Filme in diesem Jahr mit weniger Einnahmen

Auch im Film-Bereich sah es 2020 nicht gut aus: Das Einspielergebnis aller Anime-Filme betrug im letzten Jahr 61,7 Milliarden Yen (circa 461 Millionen Euro), was gegenüber den 69,2 Milliarden Yen (ungefähr 517 Millionen Euro) aus dem Jahr 2019 einem Rückgang von 10,8 Prozent entspricht.

Allerdings ist der Rückgang nicht so drastisch wie von 2016 auf das Jahr 2017, als die Einnahmen um 41,1 Milliarden Yen (circa 307 Millionen Euro) gesunken sind. Auch von 2017 auf 2018 gab es lediglich einen Anstieg um 1,5 Milliarden Yen (ungefähr 11,21 Millionen Euro). Die Jahre 2020, 2019 und 2016 bilden somit eine Ausnahme, wobei 2019 das erfolgreichste Jahr seit mindestens 2000 war.

Darüber hinaus erklärte die AJA in ihrem Bericht, dass »Demon Slayer ‑Kimetsu no Yaiba‑ The Movie: Mugen Train« einen übergroßen Effekt im vergangenen Jahr hatte, da viele andere Titel verschoben wurden. So kamen im letzten Jahr lediglich 66 Anime-Filme in die japanischen Kinos. Im Jahr 2019 waren es mit 90 Kinostarts noch deutlich mehr.

Die erfolgreichsten Anime-Filme im Jahr 2020

# Titel Einnahmen
1 Demon Slayer ‑Kimetsu no Yaiba‑ The Movie: Mugen Train 40,00 Mrd. Yen
2 Doraemon the Movie: Nobita’s New Dinosaur 3,35 Mrd. Yen
3 Stand By Me Doraemon 2 3,00 Mrd. Yen
4 Poupelle of Chimney Town 2,30 Mrd. Yen
5 Violet Evergarden: The Movie 2,14 Mrd. Yen
6 Fate/stay night: Heaven’s Feel III. spring song 2,00 Mrd. Yen
7 Pokémon – The Movie: Coco 1,70 Mrd. Yen
8 Shin chan: Crash! Königreich Kritzel und fast vier Helden 1,20 Mrd. Yen
9 Chihiros Reise ins Zauberland 880 Mio. Yen
10 Prinzessin Mononoke 880 Mio. Yen
11 Nausicaä aus dem Tal der Winde 730 Mio. Yen
12 Made in Abyss: Seelen der Finsternis 650 Mio. Yen
13 Fate/Grand Order The Movie Divine Realm of the Round Table: Camelot 440 Mio. Yen
14 Shirobako Movie 404 Mio. Yen
15 Eiga Precure Miracle Leap: Minna to no Fushigi na Ichinichi 400 Mio. Yen
16 Looking for Magical DoReMi 300 Mio. Yen
17 Digimon Adventure: Last Evolution Kizuna 300 Mio. Yen
18 King of Prism All Stars: Prism Show Best 10 180 Mio. Yen
19 Die Chroniken von Erdsee 150 Mio. Yen
20 Monster Strike The Movie: Lucifer Zetsubō no Yoake 140 Mio. Yen

Via AJA, ANN
© SHIROBAKO Production Commitee

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5 Kommentare und Antworten zu "AJA-Bericht: 6,5 Prozent weniger TV-Anime im Jahr 2020"

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Was mich interessieren würde: Wie hoch der Anteil von CGI-Serien an den produzierten Minuten ist und wie der Verlauf über die Jahre aussieht. Diesen Wert betrachte ich persönlich als viel kritischeres Maß als die absoluten Zahlen.

Toshi
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Toshi

das es auch japan trifft im bezug auf covid ist klar, aber wenn das mal vorbei ist wird denke ich ein größeres wachstum wieder eintretten (natürlich von vielen sachen abhängig) könnte bzw muss.

Natsu90
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Natsu90

Wenn man die Zwangspause (lockdown bedenkt in Japan) keine große Überraschung!

Hiyori
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Hiyori

Ich hätte nichts gegen mehr Qualität statt Quantität, und vielleicht Mal wieder etwas ausgeklügeltere Storys, denn die meisten bauen sich ja leider wir folgt auf:

School+Romance+Stereotypes+einen Hauch Alleinstellungsmerkmal 🤷‍♂️

Ich bin ein großer Japan Fan, aber die vielen sozialen Probleme dort spiegeln sich bestimmt auch zum Teil in den Werken von jungen Mangakas wieder und deren Idealvorstellungen🧐

CybernetikFrozone
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CybernetikFrozone

Da bin ich bei dir.