Piraterie: »Mangamura«-Betreiber für schuldig erklärt

Bereits vor zwei Jahren haben wir über die Verhaftung von Romi Hoshino alias Zakay Romi, dem mutmaßlichen Betreiber hinter der japanischen Piraterie-Website »Mangamura«, berichtet. Nun wurde der 29-Jährige für das Begehen diverser Straftaten für schuldig erklärt.

Drei Jahre Gefängnisstrafe und Bußgeld

Die Verhandlung wurde heute im Bezirksgericht von Fukuoka durchgeführt. Dort wurde Romi Hoshino wegen Urheberrechtsverletzung und Verbergen von kriminellen Erträgen zu drei Jahren im Gefängnis sowie einer Geldstrafe von 10 Millionen Yen (ca. 74.780 Euro) verurteilt.

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Darüber hinaus wurde ihm ein zusätzliches Bußgeld von 62 Millionen Yen (ungefähr 463.636 Euro) verhängt. Dieser Betrag ist auf die Einnahmen, die der 29-Jährige durch die Manga-Piraterie-Website erzielte und auf ein ausländisches Bankkonto einzahlte, zurückzuführen.

Ein Vertreter von Shueisha hielt nach dem Urteil eine Pressekonferenz ab und erklärte, dass der Verlag die Strafe für angemessen hält und hofft, dass dies als Abschreckung dienen wird: »Wenn die Werke derjenigen, die alles gegeben haben, um sie zu schaffen, kostenlos verteilt werden, schadet das der Grundlage für die Erschaffung interessanter Werke«.

Festnahme von vier Personen im Jahr 2019

Hoshino hielt sich zum Zeitpunkt seiner Verhaftung im Jahr 2019 in den Philippinen auf. Die philippinische Einwanderungsbehörde nahm ihn im Juli 2019 aufgrund einer Anfrage der japanischen Botschaft in Gewahrsam und lieferte ihn zwei Monate später, im September 2019, an Japan aus.

Im August 2019 verhaftete die japanische Polizeibehörde außerdem Wataru Adachi, welcher ebenfalls in Verbindung mit »Mangamura« stand, sowie den 26-jährigen Kota Fujisaki und die 24-jährige Shiho Ito, die beide Freunde von Hoshino waren. Fujisaki erklärte sich selbst für schuldig, während Ito bei ihrer Anklageerhebung im September 2019 auf unschuldig plädierte.

»Mangamura« ging im Jahr 2016 online. Nachdem die Website zwischen September 2017 und Februar 2018 nach Angaben der Content Overseas Distribution Association, kurz CODA, über 620 Millionen Mal aufgerufen wurde, gaben die japanischen Behörden im Mai 2018 bekannt, dass man aktiv gegen die Betreiber ermittelt. Verlage wie Kodansha stellten bereits im Jahr 2017 Strafanzeige.

Knapp einen Monat vor der Fahndung gegen die Verantwortlichen hinter »Mangamura« forderte die japanische Regierung die örtlichen Internetprovider dazu auf, den Zugang zur Website zu sperren. Nach Angaben der Zeitung Asahi Shimbun nahmen die Betreiber die Website allerdings bereits einige Wochen zuvor, am 17. April 2018, selbstständig vom Netz.

Via Nikkei, TV Asahi, ANN
©Shouji Gatou・Yuka Nakajima/Amaburi Restoration Committee

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10 Kommentare und Antworten zu "Piraterie: »Mangamura«-Betreiber für schuldig erklärt"

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Fírimar von Dol Amroth
Gast
Fírimar von Dol Amroth

Ja geil.
Ich mein ne illegale japanische Seite zu betreiben ist halt nochmal was ganz anderes, als ne illegale englische oder sogar deutsche, einfach aus dem Grund, da in Japan logischerweise alles vorhanden ist und wesentlich billiger, weil keine Importware und so.
Schadet der Industrie deutlich direkter und mehr, als wenn es sich um ne deutsche Seite handelt, die haufenweise Zeug hat, was schlichtweg nicht lizenziert ist (bei Dingen mit Lizenz natürlich dennoch nicht ok, ist ja klar).

Mkay
Gast
Mkay

Wesentlich billiger? Du solltest mal schauen, was in Japan so verdient wird und was ein kompletter 12 Folgen Anime dort kostet. ^^’

shinji
Gast
shinji

Es geht hier um MANGAS!

Mkay
Gast
Mkay

Kenne mich mit den Seiten nicht aus, hat nicht gefühlt jede Manga und Anime im Angebot? Auch wenn der Name anderes suggeriert. ^^’

5-Alces
Gast
5-Alces

Nee, eigentlich nicht soweit ich weiß. Außerdem meinte Shinji wohl eher, dass es hier um Mangas geht, weil Mangas in Japan weitaus billiger sind als hier.

Robin
Gast
Robin

Saftige Strafe. Andererseits hat er auch gut mit der Seite verdient. Wenn das Geld noch ihm gehört dürfte er beim bezahlen der Strafe keine Probleme haben.

Anni^^
Gast
Anni^^

Hoffentlich muss er viel mehr zahlen, als er damit verdient hat. Sonst tut’s ihm ja nicht weh.

Toshi
Gast
Toshi

kenn die gesetzte in japan nicht aber eigentlich wird das illegal verdiente geld nicht eigentlich eingezogen?^^ ansonsten wärs echt easy.

Robin
Gast
Robin

Der hat bestimmt noch was zur Seite geschafft. Aber ja, hast schon Recht. 😅

Toshi
Gast
Toshi

wenn er schlau war hat er noch rücklagen, allerdings ka wie das da drüben läuft.

so was wirds immer wieder geben, gibt genug die es sich leicht machen wollen.