»Hidden Dungeon«: Kompletter Sprechercast im Überblick

Das sieht man in der Folge mit dem Tulpenlöwen und in der, in der er den Fluch seiner Klassenkameradin auslöschen will. Die Beziehung zwischen ihm und seiner besten Freundin Emma aus Kindheitstagen, die mehr wie ein Liebespaar wirkt, was es nicht auf die Kette bekommt, sich gegenseitig ihre Gefühle einzugestehen, hätte im Grunde Potenzial. Aber das wird zu Nichte gemacht durch übertrieben viele Panty/Boob-Shots.

Interessant ist das Konzept, was hinter dem Anime steht und zwar auf welche Art und Weise unser Protagonist die besonderen Fähigkeiten bekommt und wer ihm diese lehrt. Seine Meisterin Olivia Servant ist dabei mit Abstand die Person mit der überzeugendsten Charakterdarstellung. Allerdings spielt sie meistens nur eine untergeordnete Rolle und kann nicht wirklich ins Geschehen eingreifen (haha^^).

Die jungen Frauen sind alle hübsch dargestellt. Ihre Charaktertiefe endet allerdings darin, dass sie dem Protagonisten gefallen wollen. Nur im Ansatz sieht man, dass ihnen ihre Arbeit oder anderen Lebewesen zu helfen auch wichtig ist (Stichwort Luna und ihre Angst beim Helfen anderer zu sterben). Besonders Schade finde ich, dass Emma nur als eine überzeichnete Figur wirkt. Sie regt sich in absolut jeder Szene auf, in der dem Protagonisten eine Frau auch nur ein Bisschen nahe kommt. Das hätte man deutlich vielfältiger gestalten können. Aber da wäre man hier wohl falsch.

Am schlimmsten ist allerdings die Darstellung der Schwester des Protagonisten. Diese hat keinerlei Charakter außer, dass sie scharf auf ihren Bruder ist (eh so ein Anime-Ding was ich nicht nachvollziehen kann). Die Creator dieses Anime müssen schon sehr horny gewesen sein, um sowas darzustellen.

Nicht vergessen sollte man das Kolosseum mit den ganzen Incels in einer Folge, die alle ihren Hass auf Frauen ausleben. Auch wenn diese so geframed werden, dass man als Zuschauer nicht mit ihnen sympathisieren soll, tat es verdammt weh diese Szene zu sehen. Die Horde Incels, anders kann man sie nicht nennen, haben die dort vorgeführten Mädchen, die nicht übertrieben schön wie die Main Characters inszeniert wurden sondern deutlich realistischer einfach gnadenlos beleidigt und erniedrigt. Das tat sehr weh beim zusehen. Diese Szenen waren an Frauenfeindlichkeit kaum zu überbieten. Gerade weil die Einstellung der Zuschauer auch noch damit erklärt bzw. gerechtfertigt wurde, dass sie alle schlechte Erfahrungen gemacht hätten mit weiblichen Wesen. Schlechte Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht sind keine Legitimation für einen strukturellen Frauenhass der Incels. Das möchte ich erwähnt haben.