»Edens Zero«-Autor Hiro Mashima spricht über den Anime

Im April 2021 startet mit »Edens Zero« die Anime-Adaption von Hiro Mashimas aktueller Manga-Reihe. Nachdem wir vor wenigen Tagen über den ersten Teaser berichtet haben, gab Mashima kurz darauf ein Interview, in dem er über den Anime sowie einige weitere interessante Details sprach.

Regisseur zeichnet Liebe für die Vorlage aus

In dem Gespräch mit Animate Times ging es zunächst um Shinji Ishihira, den Regisseur der Adaption. Mashima erklärte, dass er Ishihira respektiert, da dieser stets eine klare Vision bei seinen Arbeiten haben soll. Zwar war der »Edens Zero«-Schöpfer anfangs besorgt, dass der Regisseur sein Werk zu sehr verändern könnte, doch bereits kurz darauf spürte er dessen »starke Liebe für das Original«.

Mashima gefällt es zudem, wie Ishihira die Vorlage ausbaut, um die Welt und ihre Charaktere noch detaillierter darzustellen. In der Vergangenheit soll Ishihira, der auch bei »Fairy Tail« als Regisseur fungierte, zum Beispiel vorgeschlagen haben, »einer Figur eine Geschichte zu geben, die nicht einmal einen Namen hatte, oder er versuchte, eine Vergangenheit für eine Figur zu erschaffen.«

Da Mashima von Ishihiras Arbeit überzeugt ist, machen ihm kleine Abweichungen zur Manga-Vorlage auch nichts aus: »Ich vertraue ihm, weil er all diese Dinge in dem Glauben macht, dass die Geschichte dadurch ausführlicher wird.«

Auch sonst mischt sich der »Edens Zero«-Autor nicht allzu sehr in die Arbeit von Ishihira ein. Er richtet lediglich einige Bitten an ihn und das Anime-Team, wie etwa, dass sie die Kämpfe noch cooler als in der Vorlage machen sollten. Darüber hinaus bittet er auch darum, einzelne Abschnitte vielleicht zu überspringen, da diese bei den Manga-Lesern nicht gut ankamen.

Unterschiede zwischen Manga und Anime

Auf die Frage, ob es seiner Meinung nach Besonderheiten bei der Erstellung eines Manga und eines Anime gibt, entgegnete Mashima, dass er selbst bei seiner Arbeit einige Eigenarten hat, die er einem Anime-Team aber nicht zumuten möchte:

»Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich die Kleidung der Figuren manchmal sehr detailliert zeichne. Charaktere, die sich viel bewegen, werden einfach gestaltet, während diejenigen, die sich nicht viel bewegen, sehr detailliert gestaltet werden.« Aus diesem Grund hätte er kein Problem damit, wenn der Anime einige Designs vereinfacht zeigen würde.

Um besondere Witze oder Meta-Kommentare im Anime, die nur eine kleine Zuschauergruppe verstehen könnte, macht sich Mashima derweil keine Sorgen. Er hat nämlich das Gefühl, dass es den Verantwortlichen im Studio J.C.Staff ebenfalls wichtig ist, dass alle Fans den Anime genießen können.

Hinzu kommt die Detailverliebtheit von Regisseur Ishihira, der nicht nur eine große Liebe zum Original hat, sondern auch die Charaktere gut versteht. Selbst in Originalszenen in vergangenen Werken soll er den Figuren bisher nie Worte in den Mund gelegt, die nicht zu ihnen gepasst hätten. Mashima fragte sich deswegen schon öfter, ob Ishihira seine Figuren nicht sogar besser kennen würde als er selbst.

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Wechsel ins Science-Fiction-Genre ein gezielter Schritt

Auf den Genre-Wechsel von Fantasy zu Science-Fiction angesprochen, sagte Mashima, dass dies eine bewusste Entscheidung war. Ein hierfür ausschlaggebender Punkt soll die geringe Anzahl an aktuellen Shonen-Manga mit einem Fantasy-Science-Fiction-Setting gewesen sein.

Mashima erklärte, dass er bei seinen bisherigen Arbeiten nie eine spätere Anime-Adaption im Sinn hatte. Allerdings glaubt er, dass Battle-Action-Storys ein beliebtes Genre sind und sich auch international gut verkaufen lassen. Dies hat er bei der Planung von »Edens Zero« bedacht.

Außerdem merkte er mit der Zeit, dass es sehr auf die Leser ankommt. Früher zeichnete er das, was er selbst sehen wollte, bevor ihm bewusst wurde, dass er das zeichnen muss, was die Leser sehen wollen. Er ist allerdings froh darüber, dass sich diese beiden Wünsche oftmals sehr nahe kommen.

Mashima über die Werte, die er vermitteln möchte

Anschließend ergänzte Mashima, dass es ihm bei seinen Geschichten nicht vordergründig darum geht, eine wichtige Botschaft zu vermitteln. Vielmehr sollen vor allem die jungen Leser von den Kämpfen mitgerissen werden und sich dabei denken »Ist das nicht cool?«. Allerdings soll es durchaus vorkommen, dass einige Momente der Story eine »große Bedeutung« hätten.

Wiederkehrende Themen sind dabei vor allem Familie und Freundschaft. Letztere baut Mashima auch deshalb so prominent in seine Werke ein, da er persönlich nicht allzu viele Freunde hat, »deshalb möchte ich in meinem Manga viele Freunde finden und mit guten Freunden gesegnet sein.«

Beim Thema Familie denkt er hingegen eher an Mafia-Familien und nicht seine eigene: »Seit ich klein war, hatte ich keinen Vater, nur eine Mutter und eine jüngere Schwester, wir waren also eine weibliche Familie. Ich habe nicht viele Erinnerungen an meine Familie, und ich weiß nicht wirklich, was eine Familie ist«, weshalb er sich auf fiktive Werke, wie etwa den Klassiker »Der Pate«, verlässt.

Seine eigene Vergangenheit ist auch ein Grund dafür, weshalb er in seiner Arbeit viele persönliche Wünsche verarbeitet. Die weibliche Heldin würde beispielsweise oft Mashimas »Idealbild« der Art von Frau entsprechen, die er selbst mag. Ähnlich sei es auch bei den männlichen Hauptfiguren: »Es wäre schön, so einen Freund oder einen älteren Kollegen zu haben.«

Bei »Edens Zero« plant er aktuell, die beiden Themen Familie und Freundschaft weiter auszubauen. Mashima fügte jedoch hinzu, dass es sein könnte, dass später auch Dinge in den Fokus rücken, die er in seinen vorherigen Werke nicht behandelt hat. Hierzu kann er jedoch noch nichts verraten.

Mashima über die Arbeit an den »Edens Zero«-Projekten

Zum Ende des Interviews ging Mashima noch auf die »Edens Zero«-Projekte ein, die sich derzeit in der Produktion befinden. Auf den Start der Anime-Adaption freut er sich bereits sehr, da es »viele Szenen gibt, die im Anime großartig aussehen.« Aus diesem Grund hofft er, dass Fans die Serie genießen werden und vielleicht auch die Gelegenheit nutzen, danach dem Manga eine Chance zu geben.

Darüber hinaus macht es ihm viel Spaß, die Entwicklung der beiden Videospiele zu überwachen, da er selbst ein »Spiele-Enthusiast« ist. Hierbei hebt Mashima besonders die Charaktermodelle sowie die »vielen Kostüme« für die Spielfiguren hervor.

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Die Anime-Adaption von »Edens Zero« startet am 10. April 2021 im japanischen Fernsehen. Die Serie entsteht unter der Regie von Shinji Ishihira (»Fairy Tail«) und Yuji Suzuki bei J.C.Staff. Mitsutaka Hirota (»Digimon Adventure tri. – Chapter 1«) schreibt das Drehbuch und übernimmt die Serienkomposition, während Yurika Sako das Charakterdesign beisteuert.

Der originale Manga erscheint hierzulande beim Carlsen-Verlag. Bislang sind acht Bände erhältlich.

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Promo-Video:

Handlung:

In Granbell Kingdom, einem verlassenen Vergnügungspark, hat Shiki sein ganzes Leben zwischen Maschinen verbracht. Doch eines Tages tauchen Rebecca und ihr Katzengefährte Happy am Eingangstor des Parks auf. Was die beiden Neuankömmlinge nicht wissen: dies ist der erste menschliche Kontakt in Granbell seit hundert Jahren!

Während Shiki sich schwertut, neue Freunde zu finden, wittern seine ehemaligen Nachbarn die Chance für eine Robo-Rebellion … Und als seine alte Heimat zu gefährlich wird, muss Shiki sich Rebecca und Happy auf ihrem Raumschiff anschließen und in den grenzenlosen Kosmos entkommen.