Ersteindruck: »Horimiya« – Der neue Romance-Anime

Zu den vermutlich am sehnlichsten erwarteten Neustarts der aktuellen Season dürfte der RomCom-Anime »Horimiya« zählen. Wir haben uns die ersten fünf Episoden bei WAKANIM im Simulcast angesehen und verraten euch, ob ihr diese Romance-Serie auf eure Liste setzen solltet.

Der erste Eindruck kann täuschen

Im Zentrum der Geschichte stehen Hori und Miyamura. Obwohl beide in dieselbe Klasse gehen, kennen sie einander kaum. Hori ist eine wahre Musterschülerin, sehr hübsch und bei allen beliebt. Miyamura hingegen verkörpert eher das Gegenteil, weshalb seine Mitschüler nicht genau wissen, was sie von ihm halten sollen. Doch was niemand ahnt: In ihrer Freizeit sind die zwei völlig anders.

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Hori gilt in den Augen ihrer Klassenkameraden als pflichtbewusst und zuverlässig, auch weil sie dem Schülerrat Aufgaben abnimmt. Ihr privates Ich unterscheidet sich allerdings von ihrem makellosen Schulimage. Sie trägt überwiegend gemütliche Klamotten und achtet auch sonst nicht allzu sehr auf ihr Styling. Dafür gibt es einen Grund, denn sie kümmert sich nach Schulschluss um ihren kleinen Bruder und schmeißt den Haushalt, da ihre Mutter lange arbeiten muss.

Auch bei Miyamura bietet sich privat ein anderes Bild. Er trägt sein Haar lässiger, hat Piercings und sogar zwei Tattoos: Dinge, die er während des Unterrichts verstecken muss und sogar vor seinen Eltern geheim hält, da er sonst großen Ärger bekommen würde. Zufällig begegnen sich Hori und Miyamura eines Tages nach der Schule und beginnen, einander besser kennenzulernen. Hieraus ergeben sich viele Möglichkeiten für spannende Charakterentwicklungen.

Die Suche nach dem »wahren Ich«

Dies liegt in erster Linie daran, dass es »Horimiya« wunderbar vermag, mit dem alten Sprichwort »Beurteile ein Buch nicht nach seinem Einband« zu spielen. Unsere Hauptfiguren sind folglich weitaus mehr, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Auch sie selbst lassen sich von dem Erscheinungsbild anderer täuschen, was insbesondere an Hori sichtbar wird, die später realisiert, dass Miyamura ein ganz anderer Mensch ist, als sie immer dachte.

Darüber hinaus stellt der Anime auch den Stereotyp des männlichen Hauptcharakters auf den Kopf, den es oft in Romance-Serien zu sehen gibt: den »Normalo«. Obwohl er in der Schule eher unscheinbar wirkt, verhält sich Miyamura in seiner Freizeit doch ganz anders, was die Verantwortlichen der Serie wunderbar vermitteln. Dabei wird auch das eigentliche Ziel der Geschichte ersichtlich: die Suche nach dem »wahren Ich«.

Sowohl Hori als auch Miyamura finden im jeweils anderen etwas, das sie so bisher noch nicht hatten: eine Person, die sie so akzeptiert und vor allem so liebt, wie sie sind. Dadurch, dass sie einander langsam besser kennenlernen und sich auch von ihrer verletzlichen, unsicheren Seite zeigen, erhalten sie im Gegenzug eine Geborgenheit sowie Sicherheit, die sie zuvor noch nicht kannten, was eine wundervolle Sache ist.

Dies wird vor allem in der vierten Episode deutlich. Hori muss krank zuhause bleiben, doch Miyamura kommt vorbei und kümmert sich um sie. Als dieser gerade etwas zu trinken holen möchte, fragt Hori ihn mit Tränen in den Augen, wohin er geht. Wie er merkt, möchte sie damit jedoch vielmehr sagen, dass er bei ihr bleiben soll. Es ist eine der bisher intimsten und emotional stärksten Szenen der Serie, insbesondere deshalb, weil sich Hori hier so verletzlich wie noch nie zuvor zeigt.

Zugegeben, die Themen, die »Horimiya« aufgreift, sind nicht sonderlich originell und natürlich ist auch das Setting einer High-School-Romanze etwas, das nicht nur Anime-Fans bereits mehrfach gesehen haben. Allerdings traut sich die Serie, tiefer zu graben als andere Genre-Vertreter und ihre Charaktere näher zu beleuchten, ohne dabei je übertrieben oder gar unglaubwürdig zu wirken. Es sind die Figuren, die den Anime so besonders machen.

Das perfekte Opening?

Ähnlich positiv lässt sich die visuelle Inszenierung der RomCom-Serie beschreiben, für die sich das verantwortliche Studio CloverWorks (»The Promised Neverland«) ordentlich ins Zeug gelegt hat. Hierbei wollen wir vor allem den Einsatz der Farben hervorheben: In Momenten, in denen sich Hori und Miyamura sehr verletzlich zeigen und ihre wahren Gefühle an die Oberfläche kommen, wird der Hintergrund weiß und leuchtende Wasserfarben umhüllen ihre Silhouetten, was ihre Emotionen mit einer spielerischen Leichtigkeit wunderbar unterstreicht.

Doch nicht nur der Farbeinsatz ist gelungen, generell macht die Anime-Serie optisch einen sehr guten Eindruck. Die Zeichnungen sowie Bewegungen sind stets klar und die Hintergründe bestechen durch schöne Details. Dies fällt beispielsweise in einer Szene auf, in der Miyamura seine Schuluniform lockert und über einen Zaun klettert, um für Hori einzukaufen. Animationstechnisch und inszenatorisch wirkt hier alles wie aus einem Guss.

Dieser positive Eindruck setzt sich ebenfalls auf auditiver Ebene fort. Die beiden Sprecher der Hauptfiguren, Haruka Tomatsu (Hori) und Kōki Uchiyama (Miyamura), leisten hervorragende Arbeit. Sie hauchen ihren Charakteren glaubhaft Leben ein und können jede noch so kleine Gefühlsregung authentisch vermitteln. Selbiges gilt für den Soundtrack, der die Szenen stets passend untermalt.

Ein besonderes Highlight stellt des Weiteren das Opening von »Horimiya« dar, »Iro Kousui« von Yoh Kamiyama. Das Lied an sich fügt sich sehr gut mit den Bildern zusammen, die wiederum gekonnt mit dem bereits angesprochenen Thema des Anime harmonieren. Jeder der Charaktere hat immer nur eine begrenzte Perspektive und sieht nie das ganze Bild.

Solltet ihr euch »Horimiya« ansehen?

»Horimiya« hat, wie ihr bis hierhin sicherlich schon gemerkt habt, mit seinen ersten fünf Folgen einen überaus positiven Eindruck hinterlassen. Die RomCom-Serie setzt ihre Stärken gut in Szene: die eindringlichen emotionalen Momente zwischen Hori und Miyamura. Gemeinsam können sie eine Art von Intimität entwickeln, in der sie das wahre Ich des anderen erkennen. Sie finden jemanden, der sie so liebt, wie sie sind.

Dennoch ist der Anime nicht gänzlich frei von Schwächen. Das Pacing ist, gerade verglichen mit der Manga-Vorlage, ziemlich hoch. An manchen Stellen erscheint es sogar etwas zu hoch, etwa wenn wir einen Blick in Miyamuras Vergangenheit werfen und erfahren, wieso er so geworden ist, wie er ist. Zudem wirken einige Entwicklungen ausgelutscht. So streiten sich Hori und eine ihrer Mitschülerinnen zum Beispiel darüber, wem Miyamura »gehört«. Die Macher versuchen dabei, die Erwartungen der Zuschauer zu durchbrechen, was allerdings nicht ganz gelingt.

Dennoch sind es letztendlich vor allem die bereits erwähnten inneren Werte, die überzeugen. Die Romanze zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich nicht übereilt, sondern nachvollziehbar und ganz allmählich. Wenn ihr Fans von RomComs seid, dürfte für euch ohnehin kein Weg an dieser Serie vorbeiführen. Doch auch all jene, die zu diesem Genre bisher noch keinen richtigen Zugang gefunden haben sollten, können einen Blick riskieren. Es lohnt sich.

Jetzt seid ihr dran: Wie gefielen euch die ersten fünf Episoden von »Horimiya«? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

Trailer:

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© HERO, Daisuke Hagiwara/SQUARE ENIX, Horimiya Project
Revision: Ina Balfanz

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Kommentare

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23 Kommentare und Antworten zu "Ersteindruck: »Horimiya« – Der neue Romance-Anime"

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Rem best girl
Gast
Rem best girl

Würde der anime ne 2 staffel oder sogar 3 bekommen weil habe gehört das der manga bald vorbei ist

CipherDood
Gast
CipherDood

Extrem unwahrscheinlich. Der Anime frisst im Eiltempo durch die Vorlage.
Es gibt 15 Bände. Und dann nur noch einzelne After Story Events. Der Anime mit aktuell 6 Folgen hat schon fast komplett Band 1-5 verschlungen. Die kommende Episode 7 sollte Band 6 verschlingen.

Dazu kommt, dass die Bände seit dem 5. immer einen großen Anteil mit Comedy Events und Szenen haben. Der Anime gezielt diese aber auslässt und sich auf den Kern fokussiert. Daher kann man stark davon ausgehen, dass nach der 13 Episoden annähernd alles wenn nicht sogar alles vom Manga verbraucht ist.

Mana
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Mana

Ist sicher auch besser sich mehr die besseren Szenen rauszuholen als anderes…auch wenn manches gerade anfangs tortzdem etwas lagsamer besser gewesen wäre.

Flonki
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Flonki

Kommt drauf an, wenn die Streaminganbieter mimimi machen, dann springen zugehörigen Komitees mittlerweile. Würde crunchy, netflix nach no game no life s2 schreien, würde es keine 12 Monate mehr dauern

Mana
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Mana

Hätte man sich hier offen lassen wollen mehr zu machen später, dann wäre ja nicht von Beginn an der Speed da, es wird also schlicht von der Vorlage her nicht möglich sein.

Parasus
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Parasus

Ich fand die Episoden nicht schlecht aber der Anime an sich wirkt ein wenig gehetzt, wenn die in dem Tempo weitermachen sind die 30Jahre alt wenn die letzte Episode rauskommt!

Ich
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Ich

Ich kann hier das gleiche schreiben, was ich schonmal geschrieben habe: das war mein Überraschungstitel. Ich war vorher eher skeptisch, doch es hat mich schon bei der ersten Folge abgeholt und es wird auch nicht langweilig; zumindest bis jetzt.
Eine Sache zur Vorlage: ich kenne diese nicht, daher kann ich das nicht vergleichen. Jedoch bin ich mit dem Tempo zufrieden. Ich kann auch nicht behaupten, dass mir irgendwie mehr Inhalt gefehlt hätte. Hier wird ja das Printmedium in das audiovisuelle Medium umgewandelt. Dass man dabei Anpassungen vornimmt, halte ich jetzt nicht für problematisch.
In diesem Zusammenhang sollte man erwähnen, dass es ja 2 Arten von «Weglassen« gibt:
1. Man zeigt zwar Inhalte nicht, aber das bedeutet nicht, dass diese nicht passiert sind. Das hat dann auch keinen Einfluss auf den Storyverlauf. Eventuell gibt es dann zu einem späteren Zeitpunkt einen Rückblick, je nachdem wie einschneidend das Erlebnis ist bzw. war. Also, es KANN einen Rückblick geben, MUSS aber nicht.
2. Man zeigt Inhalte nicht und da man diese nicht gezeigt hat, sind sie auch nicht passiert. Das verändert dann natürlich den Verlauf der Geschichte und kann zu alternativen Enden führen, je nachdem, wie garvierend die entsprechenden Elemente Einfluss genommen hätten. Das muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Anime dann schlecht wird oder schlechter als das Original wird. Es ist dann einfach nur ANDERS. Nicht besser oder schlechter, sondern nur anders. Sicherlich gibt es dann trotzdem meistens Diskusionen darüber.

RoryMercury
Gast
RoryMercury

Sind ein süßes Pärchen! Dickes Plus, sie ist nicht eingebildet bzw. hat Vorurteile bei Personen die etwas anders aussehen.

Nanachi
Gast
Nanachi

Ich hoffe ja immer noch auf einen schnellen Disc-Release in Deutschland. 😀

Ich
Gast
Ich

Wenn es einen Simuldub geben würde, wäre es gar nicht so abwegig, da ja dann nach der Erstausstrahlung schon alle Folgen eine Synchro hätten. Dann bräuchte man ja nur noch die Lizenz für den Disc-Vertrieb. Und dann würde das alles relativ schnell gehen können.
Aber da es keinen Simuldub gibt, ist das ganze «hätte, wäre, könnte« eh obsolet. Ich wäre einem Disc-Release wohl auch nicht abgeneigt. Bis jetzt ist das wirklich ein gut gelungener Anime, meiner Meinung nach.

Nerim
Gast
Nerim

Finde den Anime bzw. Manga gut. Leider rast der Anime zu stark über den Manga. Wenn sie nur das Tempo drosseln würden, würde das sicherlich besser sein. Der Manga zieht sich auch irgendwie etwas in die Länge, damit meine ich das es so rüber kommt, dass der Autor nicht wirkiich weiß was er noch als Story erfassen soll. Ich erhoffe mir, jedoch das sie den Anime nicht noch weiter kaputt machen und halbwegs sein passendes Ende finden.

Monkey D. teach
Gast
Monkey D. teach

solange der Anime gut ist, kann man die Zusatzelemente weglassen.
Ich persönlich finde es nicht schlimm wenn dadurch der Anime gut wird.Bei Horimiya ist es ja auch nicht so schlimm wie Noblesse, Tower of God, God of highschool, da haben sie richtig gerusht

Toshi
Gast
Toshi

ich sags ja immer wieder von 20 manga adaptionen kannst du froh sein wenn 2 gute bei raus kommen, man könnte zb jetzt etwas das tempo raus nehmen um noch was übrig zu lassen für eine 2 staffel aber naja ich bin zum teil froh nicht die vorlage zu kennen, aber zum anderen weiß ich ja hier durch die kommentare eh schon das hier wieder nur gerusht wird.

wäre absolut ok gewesen wenn man den anfang etwas schneller erzählt, mit rückblende etc arbeitet(gibt genug beispiele die das tun, auch wenn es den ein oder anderen unlogisch erscheint) und dann das tempo raus nimmt, das man mit einer 2 staffel wenn es sich lohnt zahlen mäßig fortsetzt.

früher gabs immer nur »manga werbung« und heute wird alles gerusht? finde ich absolut unnötig, da soll man lieber nur 1 staffel zeigen und wenn es keine sau interessiert gibs auch keine 2 staffel.

Mana
Gast
Mana

Es kommen ja lange nicht mal so viele Mangaumsetzungen heutzutage, viel mehr Novels. Und ein nicht so kleiner Teil von den Manga ist dann oft das typische Shonen wo dann viele eher gestreckt werden.

Miror
Gast
Miror

Einer meiner Top Lieblings Anime diese Season. Hoffe auf einen Disc release bei uns.

GhsotFoxGoddess
Gast
GhsotFoxGoddess

Der Anime hatte schon eine Anime umsetztung aber nur 4 Folgen. Diese wurden überarbeitet nochmal ausgestrahlt. Jetzt wird der Anime aber auch mehr als nur 4 Folgen haben, also den Manga weiter Adaptieren. Die Alte Version hies »Hori-san to Miyamura-kun«, der Zeichenstil war aber Krauenhaft gewesen.

Mana
Gast
Mana

Die alte Version orientiert sich eben auch an den alten Manga und somit auch dessen Zeichenstil.

ZeroRS
Gast
ZeroRS

Hmm ganz gut undso, uch warte aber noch bis die fast durch ist, bevor ich anfange.

Aber wisst ihr worauf ich warte

Auf eine richtige Action Romance. Romcom ist ja scgön und gut, gibts aber so viele und die sind auch irgendwie alle gleich. Action Romanzen gibts kaum welche und die die es gibt sind Alle mega beliebt habe nur alle ein scheiss Ende.

In letzter Zeit kommt mir Anime aber eh extrem einseitig und unkreariv vor. Alles irgendwie dasselbe.

Becci
Gast
Becci

Ich kann dir da Fruits Basket empfehlen es hat Action, Fantasy und ist auch Drama/Romance verbindet alles sehr gut

Mana
Gast
Mana

@ZeroRS
Also wenns kein neuer Titel sein muss und nicht der Schwerpunkt auf der Romanze, dann würde (falls noch nicht kennst) Akatsuki no Yona / Yona Prinzessin der Morgendämmerung drauf passen z.b.

Mikologyp
Gast
Mikologyp

Gleipnir hat relativ viel action und auch romance aspekte. 😀

Katharina
Gast
Katharina

Gefällt mir sehr gut der Titel. Ich schau momentan mit amerikanischen Buddies über eine Watchparty den englischen SimulDub. Ich finde der kann sich auch sehen lassen.

Kenma Kozume
Gast
Kenma Kozume

Ich finde den Anime eigentlich krass mit gefällt er sehr gut