COVID-19: Japan ruft Notstand in Tokio und Umgebung aus

Erst vor wenigen Tagen berichteten wir von Überlegungen der japanischen Regierung bezüglich der Ausrufung eines weiteren Notstands. Gestern ist genau dies eingetreten.

Neuer Notstand gilt bis Anfang Februar 2021

In einer aktuellen Meldung von Nikkei heißt es, dass Premierminister Yoshihide Suga den Notstand für Tokio und die umliegenden Präfekturen Saitama, Kanagawa und Chiba ausgerufen hat. Dies geht mit diversen Einschränkungen einher, die zunächst vom 8. Januar bis zum 7. Februar 2021 gelten sollen.

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Nachdem die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Tokio und den daran angrenzenden Regionen zuletzt stark angestiegen war, sah sich die Regierung zu dieser Maßnahme gezwungen. Suga sagte diesbezüglich: »Ich verspreche, die Situation innerhalb eines Monats umzukehren.«

Für diese Präfekturen ist dies bereits der zweite Notstand, den die japanische Regierung im Zuge der COVID-19-Pandemie verhängte. Der erste Notstand wurde in der Frühphase ausgerufen und galt von Anfang April bis Ende Mai 2020 für ganz Japan.

Um das Virus besser bekämpfen zu können, fordert Suga die Einwohner erneut zu Telearbeiten auf. Außerdem will er eine Überarbeitung der aktuellen Gesetzeslage vorantreiben, damit die Behörden Verstöße künftig mit Strafen sanktionieren können. Der erste Notstand fußte noch auf der freiwilligen Einhaltung der Regeln. Für Februar 2021 ist außerdem eine große Impfkampagne geplant.

Am Donnerstag meldete Japan 7.101 neue COVID-19-Fälle, von denen allein auf Tokio mindestens 2.447 neue Fälle entfallen. Dies stellt bereits den dritten Tag in Folge mit einem neuen Höchststand dar. Die neue, ansteckendere COVID-19-Variante, die im Vereinigten Königreich ihren Ursprung hat, wurde am Mittwoch bei 25 Menschen nachgewiesen.

Im letzten Jahr zwangen die ausgerufenen Maßnahmen viele Anime-Studios, ihre Produktionen vorübergehend lahmzulegen. Als Folge mussten mehrere Serien pausieren und andere Projekte verschoben werden. Aktuell wurden noch keine neuen Verschiebungen angekündigt.

Quelle: Nikkei
Bild: geralt @ pixabay (Freie kommerzielle Nutzung)

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Kommentare

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13 Kommentare und Antworten zu "COVID-19: Japan ruft Notstand in Tokio und Umgebung aus"

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Ich
Gast
Ich

Die machen das wenigstens nicht auf den letzten Drücker.

Toshi
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Toshi

das ist auch aktuell der richtige weg, bringt nix zu warten um es schlimmer zu machen.

Ich
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Wenn man bei uns auch so schlau gewesen wäre …

bruh
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bruh

Dieser Lockdown ist mehr als auf den letzten Drücker. Experten verlangen schon lange von Suga, dass er endlich wirksamere Maßnahmen ergreift. Der Governeur von Kansai fordert sogar jetzt schon eine weitere Verschärfung der Maßnahmen. Die japanischen Zahlen erscheinen nur deshalb niedrig, weil kaum getestet wird, wohl aus Angst vor einer erneuten Verschiebung der olympischen Spiele, an denen Suga stur festhält obwohl der Großteil der Japaner dagegen ist.

Außerdem ist Japan bei Impfstoffen weeeeeit hinter Europa oder den USA, weil ein japanisches Gesetz besagt dass die Studien innerhalb Japans durchgeführt werden müssen. Während im Rest der Welt also schon längst geimpft wird, sind in Japan noch nicht einmal die Studien abgeschlossen, wodurch eine Zulassung noch weit entfernt ist.

dreambird1973
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dreambird1973

Weit entfernt? Du hast wohl die News nicht richtig gelesen: »Für Februar 2021 ist außerdem eine große Impfkampagne geplant.«

Guts
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Guts

Doch, da kann man von weit entfernt sprechen. In der EU wurde auch ständig bemängelt, dass wird zu langsam seien, weil andere Länder schon längst am Impfen waren. Und da Japan nochmal ein ganzes Stück länger braucht, ist es halt weit entfernt.

Ich
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Ich

Na ja, aber so wie es die Russen gemacht haben, ist es auch nicht gerade … «optimal«. Einen Impfstoff entwickeln, es einer handvoll Leuten verabreichen, gucken, ob keiner tot umfällt und es dann verbreiten.
Aber ich weis schon, was Sie meinen. Man hätte den Impfstoffen eine Art «Priorität« einräumen sollen, sodass diese vorrangig überprüft worden wären.

Bishoujo Typ
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Bishoujo Typ

Ich hätte noch nicht mal die Gelegenheit gegen die Maßnahmen zu verstoßen, selbst wenn ich wollte…

Ich
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Ich

Selbst wenn Sie die Gelegenheit hätten, sollten Sie NICHT gegen die Maßnahmen verstoßen. Wenn das nähmlich jeder macht, kommt das nie zu einem Ende. Obwohl, das Ende vom Lied wäre dann, dass alle krank oder tot sind. Aus meiner Sicht KEIN wünschenswerter Zustand.

Ryu
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Ryu

…und das alles dank der WHO :)) Da es zur Seite nicht passt, lass ich das so stehen (einfach WHO/Taiwan googlen wenn interesse besteht) und zum Thema zurück, japan hat die richtige Entscheidung getroffen, besonders da sie alles daran setzen das dieses Jahr die Olympischen Spiele ausgetragen werden (die Verschiebung hat bereits MRD $ verschlungen )

yuyu
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yuyu

Ich denke mal, Menschenleben sind mehr wert als »MRD $«.

Natsu90
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Natsu90

Das sollte man meinen, aber wir leben keiner perfekten Welt.

Ich
Gast
Ich

Wie Natsu90 schon schrieb: Das sollte man meinen. Die simple reale Wahrheit ist jedoch: Es kommt darauf an, wen man fragt.