Der US-amerikanische Publisher GKIDS Films veröffentlichte heute einen neuen Trailer zum Ghibli-Film »Aya and the Witch« (jap.: »Aya to Majo«), in dem der Theme-Song »Don’t Disturb Me« von Sherina Munaf vorgestellt wird. Das Video könnt ihr euch weiter unten mit englischen Untertiteln ansehen.
Film erscheint noch in diesem Jahr
Der rund 82 Minuten lange und vollständig in 3DCG produzierte Fernsehfilm basiert auf dem Buch »Earwig and the Witch« der britischen Autorin Diana Wynne Jones. Für die Produktion zeichnete sich das Studio Ghibli verantwortlich, bei dem Goro Miyazaki (»Die Chroniken von Erdsee«) die Regie führte. Die japanische Premiere findet am 30. Dezember 2020 auf NHK statt.
Hayao Miyazaki, Vater von Goro Miyazaki, war bei der Produktion für die Planung und Entwicklung zuständig. Toshio Suzuki, Mitgründer von Studio Ghibli, fungierte als Produzent. Katsuya Kondo (»Kikis kleiner Lieferservice«) adaptierte das originale Charakterdesign von Miho Satake für die Animation. Yukinori Nakamura war als CG-Supervisor beteiligt und Satoshi Takebe komponierte die Musik.
Das Buch von Diana Wynne Jones wurde erstmals im Jahr 2011 in Großbritannien veröffentlicht. Mit »Das wandelnde Schloss« setzte Studio Ghibli bereits ein Werk von Jones in animierter Form um.
OmU-Trailer:
Dieses externe Video stammt von YouTube.
Japanische Sprecher:
Charakter | Synchronsprecher |
Earwig (Aya) | Kokoro Hirasawa (Yuzu Kurosaki, Bleach) |
Bella Yaga | Shinobu Terajima (Michiko Hata, Helter Skelter) |
Mandrake | Etsushi Toyokawa (Occho, 20th Century Boys) |
Thomas | Gaku Hamada (Tanaka, One Piece) |
Handlung:
Nicht jedes Waisenkind würde gerne im St. Morwald Kinderheim leben, doch Aya (im Roman Earwig) genießt es sehr. Sie bekommt alles, was immer sie will, wann immer sie es will – und das seitdem sie als Baby auf die Türschwelle des Waisenhauses gesetzt wurde.
Aber all das ändert sich an dem Tag, an dem Bella Yaga und Mandrake nach St. Morwald kommen und Aya adoptieren wollen. Sie nehmen Aya mit in ein geheimnisvolles Haus voller mysteriöser Räume, Zaubertränke und Zauberbücher. Die meisten Kinder würden voller Angst aus einem solchen Haus fliehen … aber nicht Aya. Mit viel Cleverness und der Hilfe einer sprechenden Katze beschließt sie, der Hexe zu zeigen, wer der Boss ist.
Bin immer noch nicht begeistert.
Da fehlt dir Ghibli MAGIE!
Stattdessen beginnt der Trailer das Feeling von der Hippie Zeit zu erzeugen.
Vielleicht sehenswert, aber ich denke, dass wird kein neues Ghibli Flagship werden.
Ja, stimmt schon. Es kommt kein richtiges Flair rüber. Es wirkt mehr wie Disney und nicht wie Ghibli.
»Vielleicht sehenswert, aber ich denke, dass wird kein neues Ghibli Flagship werden.«
Hab ich bei einem TV-Film auch nicht erwartet. Ist für mich eher ein Experiment von Ghibli.
Mit bewegten Bildern sieht es jetzt doch besser als wenn man nur die Screenshots sieht aber ich hoffe trotzdem das 3D bei Ghibli nicht zum Standard wird
Die Emotionen wirken nicht natürlich sondern brutal aufgesetzt…. Vor allem wenn die kleine entsetzt oder überrascht kuckt. Furchtbar…..
Gezeichnet haben die Emotionen weit mehr Überzeugungskraft, finde ich zumindest.
Bis auf die Hauptperson sieht das nun gar nicht mehr so scheiße aus, Als wie zuvor. Sieht aufjedenfall einzigartig aus und setzt sich von anderen ab.
Für einen Fernsehfilm mit drastisch niedrigerem Budget gegenüber prestigeträchtigen Kinoproduktionen ist ‚Aya and the Witch‘ selbst für das Jahr 2020 eine ziemliche Überraschung!
Studio Ghibli hat erst einen TV-Animationsfilm selbst erstellt. Das war ‚The Ocean Waves – Das Flüstern des Meeres‘ in den 90-ern. Damals war das Qualitätsniveau für eine Fernsehproduktion unerwartet hoch!
In diesem Punkt scheinen sich die beiden Produktionen zu ähneln.
Ich war sehr verhalten nach den (letztlich eher unglücklich gewählten) ersten Screenshots nach der offiziellen Ankündigung von ‚Aya and the Witch‘.
Je mehr bewegtes Material ich jedoch hiervon sehe, desto neugieriger werde ich auf diese Adaption einer mir unbekannten Fantasy-Erzählung.
Mir ist es egal, dass sich Goro Miyazaki für diesen Film auf dreidimensionale Computeranimation als Technikumsetzung entschieden hat.
Eingedenk der Tatsache, dass er bei der Animeserie von Ronja Räubertochter als Regisseur mit 3D-CGI (wenn auch mit Cell Shading und 2D-Hintergründen) überrascht mich sein Entschluß nicht.
Seit dem Millennium hat sich Computeranimation als Technik nicht nur gewaltig verbessert und verbreitet. Von Kino- bis zu Fernsehproduktionen, ob Film oder Serie Computeranimation ist nicht mehr wegzudenken.
Wenn Studio Ghibli überhaupt eine Zukunft haben will (finanziell), kommt man nicht drumherum, neben exorbitant teuren (für japanische Verhältnisse!) Kinoproduktionen auch kostengünstigere Werke zu erstellen und mit diesen zusätzliches Geld zu erwirtschaften.
Wenn man sich überlegt, wie die Einspielergebnisse und Gewinne der letzten Ghibli-Filme zurückgegangen sind, musste man sich etwas überlegen!
Nach Isao Takahatas Tod sowie Hayao Miyazakis letztem Rücktritt schloss das Studio und gab alle fest beschäftigten Vertragszeichner (die es in der jap. Anime-Branche kaum gibt) frei.
Das Unternehmen verwaltete über Jahre nur die Lizenzen ihrer Filme, generierte über Merchandise und Museum spärliche Gewinne.
Neben Kurzproduktionen wie Hayaos ‚Boro the Caterpillar‘ (Computeranimation im 2D-Look) gab es Nichts mehr – nicht einmal Werbeclips für Fremdfirmen (wie sie Studio Ghibli früher erstellte).
Ich nehme an, dass man sich bei Studio Ghibli gründlich überlegen musste, ob und wie sich neue Anime noch realisieren lassen (finanziell, personell, künstlerisch).
Kein Außenstehender (auch ich nicht!) weiß, was diese Phase für das Studio Ghibli bedeutet und wie sich die verbliebenen & gealterten Gründer Toshio Suzuki und Hayao Miyazaki damit befasst haben müssen.
Mit viel Glück erscheint eine dritte Doku (nach ‚Kingdom of Drreams and Madness‘ und ‚Never Ending Man – Hayao Miyazaki‘) zu dieser so einschneidenden Phase?
Was Fans und potentiell-interesierte Menschen mit Hayao Miyazakis höchstwahrscheinlich letztem Film tatsächlich erwartet, weiß heute noch keiner.
Ich bin jedenfalls positiv gestimmt und freue mich mittlerweile sogar ein bischen darauf, mir mit ‚Aya and the Witch‘ einen weiteren Studio Ghibli Film anzusehen, wenn er hier auf DVD erscheint.
Es wird bestimmt komisch, mich daran zu gewöhnen, dass Studio Ghibli nicht länger nur aus Handgezeichnetem und 2D-Computeranimation besteht.
Je nachdem, wie gut mir ‚Aya and the Witch‘ zusagt bzw. welche Qualitäten ich darin erkenne, desto leichter dürfte diese Umgewöhnung für mich sein.
Wie die Zukunft von Studio Ghibli wird, weiß ich nicht. Es wäre jedoch schon erfreulich, wenn das Unternehmen fortbestünde und weiter kreative Werke hoher Qualität erzeugte. Dahingehend erscheint mir ‚Aya and the Witch‘ ein wichtiges – womöglich entscheidendes Werk.
Im Augenblick möchte ich an eine produktive Zukunft von Studio Ghibli denken und bin momentan der Ansicht, dass diese auch möglich ist – wenn auch nur mit Anpassungen an Branchenzustände und sich unabänderlich wandelnder Personalie.
Hayao Miyazaki und Toshio Suzuki leben nicht ewig und mit Isao Takahata verlor man bereits eine der prägendsten Personen.
Durch den Weggang früherer Künstler und Zeichner (diverse Studios) oder gar neu gegründeter Studios durch Ex-Ghiblies (z.B Hiromasa Yonebayashi = Studio Ponoc) kam es nach der zeitweisen Stillegung Studio Ghiblies ohnehin zu nicht (mehr) rückgängig zu machenden Veränderungen.
So wie schon Yoshifumi Kondos (eigentlicher Nachfolger von Hayao Miyazaki) Tod 1998 große Auswirkungen hatte, hoffe ich das Beste – auch wenn jetzt vielleicht keine Meisterwerke wie damals daraus hervorgehen sollten.