Crunchyroll: »Hollywood-Studios können nicht das tun, was wir machen«

Joanne Waage, General Managerin der Streaming-Plattform Crunchyroll, sprach vor einigen Tagen im Rahmen der TIFFCOM über das Wachstum des VoD-Dienstes, die globale Ausrichtung und die Zusammenarbeit mit Warner.

Crunchyroll will weiter wachsen

Nachdem Crunchyroll mittlerweile mehr als drei Millionen Abonnenten und 70 Millionen registrierte Benutzer hat, konzentriert sich das Unternehmen laut Waage derzeit darauf, über die Kernfans hinaus zu expandieren und Zuschauer zu erreichen, die mit dem Anime-Medium noch nicht vertraut sind.

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Bei diesem Vorhaben spielen auch Promis wie Rapperin Megan Thee Stallion eine Rolle, die zusammen mit Crunchyroll eine von Anime inspirierte Streetwear-Kollektion veröffentlichte. »Sie war fantastisch darin, ihre Liebe zu Anime mit ihren Fans zu feiern.«

Waage merkte aber auch an, dass Crunchyroll das Glück hat, zur WarnerMedia-Gruppe zu gehören – obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass Sony versucht, das Unternehmen zu kaufen. »Warner hatte schon vor langer Zeit eine Beziehung zur Animation«, erklärte sie. »Sie haben so viele großartige Charaktere und verstehen, woher Anime kommt.«

Durch die Verbindung zu Warner wurde Crunchyroll in den USA zu einem Partner von Cartoon Network und seinem Programmblock Adult Swim. Ein weiterer wichtiger Partner ist der neue Streaming-Dienst HBO Max, der in den Staaten eine kuratierte Sammlung von Crunchyroll-Inhalten anbietet. »Anime zusammen mit den großen Titeln von HBO zu haben – das ist riesig«, sagte Waage.

Die Diskussion verlagerte sich auf die ursprüngliche Quelle von Anime: Japan, wo derzeit auch Veränderungen im Gange sind. Anime-Produzenten und -Vertriebe entfernen sich von einem ausschließlich lokalen Fokus und der Abhängigkeit von physischen Medien für Gewinne. »Das Publikum außerhalb Japans ist sichtbarer geworden – und das mussten sie berücksichtigen.«

Damit Crunchyrolls Partnerschaften mit japanischen Anime-Unternehmen erfolgreich sind, müssen beide Seiten laut ihr frühzeitig global denken, um dauerhaft erfolgreiche Franchise-Titel aufzubauen und nicht nur einmalige Hits. »Die Koproduktionspartner müssen für Input empfänglich sein«, sagte sie. »Es gibt einfache Dinge, die durch Hinzufügen oder Entfernen das Publikum in einem bestimmten Gebiet maximieren können.«

Waage ergänzte, dass Crunchyroll einzigartig positioniert ist, um japanischen Partnern durch kulturelle Minenfelder im Ausland zu helfen: »Wir haben 150 Marketingmitarbeiter auf der ganzen Welt, die ihre lokalen Märkte genau kennen. Hollywood-Studios können nicht das tun, was wir machen.«

Abschließend fügte sie hinzu: »Dies ist keine Modeerscheinung. Anime wird weiter wachsen. Und Japan wird weiterhin das Zentrum sein.«

© Crunchyroll

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Kommentare

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28 Kommentare und Antworten zu "Crunchyroll: »Hollywood-Studios können nicht das tun, was wir machen«"

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Torsten Ritter
Gast
Torsten Ritter

nur über bezahlen Nutzer das heißt das sie noch viel falsche machen

André
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André

Bitte nochmal auf Deutsch?
Danke.

BunnyHunter
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BunnyHunter

Wenn ich das schon lese Kulturelle Minenfelder bedeutet auf lange sicht Anime werden immer mehr verwestlicht ob das so gut ist ich weiss nicht lässt sich aber auf dauer wahrscheinlich nicht vermeiden .

Guts
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Guts

Anime waren aber damals schon westlicher angehaucht als heute, vielleicht besinnt man sich dann wieder auf alte Stärken.

BunnyHunter
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BunnyHunter

Muss ja auch nicht automatisch was schlechtes bedeuten Shild Hero ist ja angeblich auch etwas westlich angehaucht keine ahnung warum das so sein soll wahrscheinlich denken einige Shild Hero wäre eine art GoT Anime was ich nicht so finde .

Toshi
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Toshi

oktoberfest sauf orgie auf japanisch.

Hyourinmaru
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Hyourinmaru

😂😂

Katharina
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Katharina

Ich bin froh dass Anime in den letzten 30 Jahren so langsam in den Mainstream reingerutscht ist was wir vor allem den Streaminganbietern und fleißigen Diskkäufern zu verdanken haben. Früher waren wir nur wenige Fans gewesen und die ganz hartgesottenen haben sich ohne dem Internet das Zeug direkt aus Japan importiert oder irgendwelche Fansub VHS Kassetten aus Amerika die man wegen fehlender NTSC Kompabilität nur über Umwege zum laufen gebracht hatte.

Heute ist es immer frisch da und hat schon längst seinen Platz in den Online Videotheken der Big Player wie Prime und Netflix geschafft wo auch Leute mit dem Medium in Berührung kommen die eben kein Kinderfernsehen im Mittagsblock schauen wollen. Ich denke in den nächsten 20 Jahren wird es nur noch besser und die nachkommenden Generationen werden Anime immer mehr zum Mainstream machen.

Ich
Gast
Ich

Die Aussage heisst für mich grob, dass man gemerkt hat, dass Animes jetzt wohl lukrativ genug sind um einzusteigen und Geld abzugreifen. Außerdem will man Einfluss nehmen auf den Inhalt, um ihn zu «verwursten« damit das irgendein verwestlichtes Zeug wird. BÄH!
Die Animes sind gut gerade weil sich keiner einmischt. Dass Animes außerhalb Japans an Beliebtheit gewinnen, haben die Leutchen dort sicher auch schon selbst gemerkt. Und sie sind eben so beliebt, weil sie so sind, wie sie sind und nicht weil so ein «Möchtegern« von außerhalb meint, sich einmischen zu müssen. Die kriegen das schon selbst hin. Deshalb sind sie ja erfolgreich: Weil sie es auf ihre eigene Art und Weise machen.
Der Punkt «kulturelle Minenfelder« ist doch auch Quatsch. Die Macher sind doch nicht blöd. Wenn die sich ein Thema aussuchen, machen die sich da sicherlich schon selbst Gedanken drüber.

Guts
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Guts

»Die Animes sind gut gerade weil sich keiner einmischt.«
Im Hintergrund hört man gerade die Produktionscommittees lachen.

Ich
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Ich

Guts, ich verstehe, meine Formulierung war wohl etwas zu … allgemein gewählt.
Ich meinte ja nur, dass es eine japanische Produktion ist und diese es nicht nötig haben sich von außen (aus dem Ausland) reinreden zu lassen. Das ist halt ihr eigener Stil und der kommt ja so auch bei uns hier gut an, ohne das sich irgendein Hollywood-Knilch da einmischt.
Es ist halt ein JAPANISCHES Ding, kein amerikanisches oder europäisches. Und da können die Japaner auch stolz drauf sein; zumindest bin ich dieser Meinung.

Teru
Gast
Teru

@Ich, Du triffst es haargenau. Das JAPANISCHE ist das besondere, sowohl inhaltlich, kulturell, auch musikalisch, und natürlich animationstechnisch.
Anime und Manga wird in Japan offiziell als landeseigene einzigartige Kunstform definiert und gefördert.

dreambird1973
Gast
dreambird1973

Teilweise ja, aber teilweise ist es auch das japanische, was oft nervt an Anime. Man denke nur an die ganzen dummen Klischees und den Umgang der Japaner mit Romantik. Das alles ist eher schlecht und da ist es gar nicht so verkehrt, wenn der westliche MArkt Einfluss nimmt

Ich
Gast
Ich

Was den Umgang mit Romantik angeht, stimme ich Ihnen etwas zu. Wenn man davor sitzt und sich das anguckt und nur denkt: «Was machst du da??«, «Sag’ doch einfach was los ist!«, «Zeig’ doch mal Rückgrat« und anderes, dann ist das schon manchmal anstrengend, insbesondere wenn das kein Ende findet. Das wird aber auch, denke ich, bewusst gemacht um die Handlung in die Länge zu ziehen; denn das ist ja nunmal eine Geschichte.
Was die Romantik in westlichen Werken angeht, können die sich jetzt auch nicht unbedingt mit Ruhm bekleckern. Ich meine, dass ist ja auch alles ziemlich kitschig und dramatisiert.
Und dumme Klischees gibt es auch in westlichen Filmen und Serien. In vielen Filmen gibt es diesen als ulkig oder plump dargestellten Nebencharakter, wo man in die Klischeekiste greift.

Teru
Gast
Teru

Das sind ja persönliche Geschmacksfragen.
Ich schau Anime grundsätzlich wegen dem ganzen Japanischen. Gerade auch wegen der Andersartigkeit in so vielen Aspekten gegenüber der westlicher Kultur und westlichen Filmen. Außerdem kann man dadurch mal schön über den Tellerand der westlichen Kultur hinausschauen.

dreambird1973
Gast
dreambird1973

Klar, das ist alles positiv. Aber es gibt eben auch negatives, das muss man eben auch mit einbeziehen

Ich
Gast
Ich

An dreambird1973:
Ja, sie haben recht, dass man auch negatives ansprechen sollte; aber was das negative angeht, dass spricht die Fanbase bzw. die Community ja meist von selbst an. Das sieht man ja hier auch in den Kommentaren zu Animetiteln. Da wird ja auch diskutiert und debattiert. Das kriegen die Macher ja mit. Gut, ob die denn darauf eingehen und drauf hören ist eine andere Sache. Aber da braucht es, meiner Meinung nach, keinen ausländischen «Profi«, der meint alles besser zu wissen.
Man muss ja auch gucken, ob das Negative dann ein persönliches subjektives Empfinden ist, oder ob es eine okjektive negative Betrachtung ist.
Einen Titel schlecht FINDEN ist ja nicht dassselbe wie, dass ein Titel schlecht IST.

Alfons der Viertel vor Zwölfte
Gast
Alfons der Viertel vor Zwölfte

Man merkt das Crunchyroll den Hals nicht voll bekommt. Ich erwarte von einem Streamingdiest das er Anime bereitstellt. Nicht mehr und nicht weniger. Alles was darüber hinaus geht ist unnötig und damit verkraullen sie auf Kurz oder Lang ihre Kernkunden.

Kazan
Gast
Kazan

Crunchyroll hieß mal früher Ellation und um diese Firma geht es (Eigentümer von Crunchyroll dem VoD-Angebot). Das »alte« Crunchyroll ist immer noch nur ein Streamingdienst und nur ein Teilbereich der Aktivitäten vom »neuen« Crunchyroll (ehemals Ellation)..

Kirito
Gast
Kirito

Ich finde es gut, dass Anime immer mehr zum Mainstream wird. Denn Anime hat mich verändert, und wenn viele Menschen mehr in den Genuss kommen würden, würden sie vielleicht auch mehr begreifen. Anime würde für VIELE eine neue Welt öffnen, vielleicht auch mal mehr Denkanstöße 🤔

Mana
Gast
Mana

DA müsste man aber mal aufhören immer nur mehr die selben Inhalte umzusetzen und mehr Abwechslung zu bieten auch auf die Vorlagen und Zielgruppen her…der Mainstream hat eher erst mal das Gegenteil bewirkt, wie überall leider.

dreambird1973
Gast
dreambird1973

Ja, das ist es. Anime ist nicht vielfältig genug im Umgang mit Themen. Zig Anime laufen sehr ähnlich ab und vor allem das RomCom Genre sollte mal überarbeitet werden. Comedy gehört zwar dort rein und kann auch sehr gut sein, aber oft werden solche Anime durch saudumme Comedy oder Klischeecomedy einfach nur zerstört

Guts
Gast
Guts

»der Mainstream hat eher erst mal das Gegenteil bewirkt, wie überall leider.«
Westlicher Mainstream ist nicht gleich »Otaku-Mainstream«. Somit würde eine Orientierung an den westlichen Mainstream erstmal mehr Abwechslung bringen weil sich zwei Interessen vermischen.

Das dann aber nur bis die Übergangszeit vorbei ist und sich so ein neuer einheitlicher Mainstream gebildet hat und man wieder nach Abwechslung suchen darf 😀

DrShounen
Gast
DrShounen

Hollywood geht langsam bergab und wird von chinesischen Filme überholt und jetzt will Crunchy & Holly in Anime-Branche abgreifen und gegen die Wand fahren. Ich hoffe die Japaner lassen von solche DInge nicht beeinflussen. Ich schaue Anime als Entertainment und möchte von PC-Fanatiker nicht belehrt werden.

pat
Gast
pat

Schön wäre es wenn man CR ausbauen würde:
Mehr Tvs und mehr Geräten wie SKY Q und mehr Lizenzen von Klassikern wie Ranma 1/2,Inuyasha,Dragon Ball
Man kann hoffen,dass es bei Warner bleibt und die es ausbauen…

Kazan
Gast
Kazan

Inuyasha könnte kommen, da Kaze mittlerweile zu Crunchyroll gehört. Bei Dragonball sieht es aber schlecht aus, da liegt es an Toei Animation.

pat
Gast
pat

Wäre cool,aber am besten wäre Ranma 1/2 da es Folge 81-161 nie bis hier geschafft haben und CR kann es mit Sub anbieten!

One Piece haben sie auch aktuelle und alte schon einige Arcs.

Wobei ich den Op Anime aufgeben habe,da der mir deit Dress Rosa zu gestreckt wird! Schau nur hin und wieder rein wen coole Sachen kommen!

Wobei mit der Real Serie die wsl 2021 starten wird, könnte Netflix versuchen One Piece mit Synchro zu bekommen!

Kann bei mehreren laufen und Cr meistens nur Titel mit Sub,obwohl sie auch Synchros anbieten,schön wären paar Titel von AOD!

pat
Gast
pat

Bei Dragonball hoffe ich es zumindest Super (mit Untertitel)!
Kai war ja ok (alten waren natürlich bessser ,aber es geht mit der Zeit in Super haben sich manche verbessert,aber der Super Bräuler ist falsch gecastet,der passt nicht zu der Rolle…

Nur mmn!