Das japanische Unternehmen Teikoku Databank, das für Finanzanalyse zuständig ist, veröffentlichte am Montag einen Bericht zur Entwicklung der Anime-Industrie in den vergangenen Jahren. Darin warf man einen Blick auf die Umsätze sowie die Anzahl der Produktionen.
Entwicklung im letzten Jahr positiv
Aus dem Bericht geht hervor, dass 273 Anime-Unternehmen im Jahr 2019 zusammen einen Umsatz von 242,75 Milliarden Yen (ungefähr 1,96 Milliarden Euro) erzielen konnten. Durchschnittlich entfallen dabei circa 899 Millionen Yen (ungefähr 7,27 Millionen Euro) auf jedes Unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Wachstum von 0,5 Prozent. Auch wenn die Entwicklung seit 2011 durchgängig positiv ist, stellt dieser Wert gleichzeitig den niedrigsten Anstieg seit elf Jahren dar.
Im Bereich Outsourcing und Hauptauftragsarbeiten konnten im letzten Jahr 174,2 Millionen Yen eingenommen werden. Damit erreichte man ein Wachstum von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und gleichzeitig den dritten Anstieg in Folge. Bei den Studios, die sich auf die Vergabe von Aufträgen an Subunternehmen spezialisiert haben, betrug der durchschnittliche Umsatz circa 337 Millionen Yen.
Der positive Trend sei auch den Investitionen aus dem Ausland sowie Kooperationen, Akquisitionen und Kapitalbindungen zu verdanken. Insbesondere wurden die Beteiligungen von Netflix aus den USA sowie Haoliners Animation League (Tencent) und Colored Pencil Animation aus China hervorgehoben.
Während sich 2018 noch zwölf Unternehmen aus der Anime-Branche zurückzogen, mussten 2019 nur zwei Firmen aufgrund von Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden. Ein weiteres Unternehmen wurde aufgelöst. Dieser Rückgang sei vor allem auf den Personalmangel und die gesunkenen Kosten für die Vergabe von Unteraufträgen zurückzuführen gewesen. Verspätete oder gar nicht geleistete Zahlungen an Animatoren seien hingegen der Hauptgrund für den Konkurs.
Anzahl der Anime-Produktionen rückläufig
Ein weiteres Jahr zurück blickte man bei der Gesamtzahl der Anime-Produktionen. Hier stellte man insbesondere fest, dass die Anzahl der produzierten Anime im Jahr 2018 bereits zum fünften Mal in Folge die 300er-Marke überschritt, aber gleichzeitig im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr rückläufig war. Während 2016 noch 356 Anime produziert wurden, waren es 2017 nur noch 340 und 2018 insgesamt 332 Anime. 2014 lag die Anzahl der Anime-Produktionen bei 322.
Abschließend wagte Teikoku Databank noch einen Blick in die Zukunft. So könnte die gestiegen Nachfrage aus dem Ausland in Kombination mit einem Defizit bei der Gesamtzahl der Arbeitskräfte und ihrer Ausbildung künftig wohl weiterhin zu knappen Produktionsplänen und entsprechend sinkender Produktivität führen. Dies würde wiederum auf lange Sicht sinkende Einnahmen für die Unternehmen bedeuten.
Positiv hingegen sei, dass Arbeitnehmer im Anime-Sektor wohl bessere Arbeitsumstände zu erwarten haben, da das Bewusstsein für gute Bedingungen am Arbeitsplatz derzeit wachsen würde. Hierzu trage bereits die COVID-19-Pandemie bei, da einige Arbeiten von zu Hause aus erledigt werden könnten, wie Sprachaufnahmen oder Animation. Allerdings sei dies wiederum mit einer geringeren Effizienz einhergegangen, was zu Verzögerungen und unerwarteten Kostensteigerungen führte.
Anzahl der Anime-Produktionen:
Quelle: Teikoku Databank
© 「SHIROBAKO」製作委員会
Klasse statt Masse? Würde ich zumindest gern sagen können.
letztens ein video gesehn über ein deutschen der mit seiner frau in japan wohnt, das es allgemein selten um produktivität/effizienz geht sondern nur lange arbeiten und etwas zu starke planung und informationsflut, wo einfach am ende viel zeit auch flöten geht.
das wiederspiegelt sich auch in der masse wieder, in deren köpfe ist einfach das man mit weniger niemals mehr erreicht, die vergleichen das vermutlich damit das man mehr geld macht mit 1000 kilo tee als mit 500 kilo hochwertigen tee (ok letzteres ist jetzt meine eigene interpretation^^).
»nicht geleistete Zahlungen an Animatoren…« in zukunft sollten die vielleicht direkt verlangen das es zuerst kohle geben muss, bevor die was leisten o.0.
»Positiv hingegen sei, dass Arbeitnehmer im Anime-Sektor wohl bessere Arbeitsumstände zu erwarten haben, da das Bewusstsein für gute Bedingungen am Arbeitsplatz derzeit wachsen würde.«
Das ist eigentlich eine gute entwicklung, wenn das sich ausbaut und so bleibt wäre das schon ein fortschritt (über bessere bezahlung was animatoren an geht gibs trotzdem noch handlungsbedarf).
Als normaler Mensch hat man dennoch nicht genug Zeit um alle zu gucken^^
Außer vielleicht Haruhi🤔
Ich finde, dass auch nicht rückläufig ist. Es gibt immer Abweichungen. Es ist halt immer noch 320+, also immer noch gut dabei. Ich würde es gravierender finden wenn es bei 300>weniger ist.
Kann das nich auch an diesem Coruna liegen??
nun das ist 2019