Altraverse spricht über die Manga-Anfänge in Deutschland

In einem YouTube-Video von Rocket Beans TV sprechen Joachim Kaps und Johannes Marschallek von Altraverse mit Moderator Viet (RBTV) über ihre Tätigkeiten in der Manga-Branche. Unter anderem verraten sie, wie die ersten Manga ihren Weg nach Deutschland fanden.

Shueisha verbat Anpassung an den Westen

In dem circa 55-minütigen Gespräch lassen Joachim Kaps, Verlagsleiter und Mitinhaber von Altraverse, und Produktmanager Johannes Marschallek die letzten 15 Jahre der deutschen Manga-Geschichte Revue passieren. Damals arbeitete Jo, wie er von vielen genannt wird, beim Carlsen-Verlag, bei dem er für die Manga-Produkte zuständig war.

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Gerade das »BANZAI!«-Magazin und »Dragon Ball« sahen sich damals mit einigen Hürden konfrontiert. Dies lag unter anderem daran, dass Carlsens Partner, der Shueisha-Verlag, auf die japanische Leserichtung (von hinten nach vorne) bestand. Laut Joachim Kaps habe das Unternehmen Anpassungen an westliche Lesegewohnheiten nicht zugelassen.

Darüber habe sich vor allem der Egmont-Verlag, der damals »Ranma ½« bereits an den Westen anpasste und die Reihe spiegelte, in einem Branchenbericht lustig gemacht. Nur drei Jahre später musste der Verlag, aufgrund steigender Beliebtheit, seine Leserichtung ebenfalls anpassen.

Das Ende der »BANZAI!«

Im Jahre 2005 verschwand die »BANZAI!« schließlich wieder vom deutschen Markt. Dies habe laut Joachim Kaps unter anderem daran gelegen, dass die Geschäftsführung von Carlsen Druck auf die Manga-Abteilung ausübte. Die Verantwortlichen hätten nach Wegen gesucht, das Magazin irgendwie loszuwerden. Eine Entwicklung, über die Partner Shueisha wenig erfreut gewesen sei.

Die Einstellung des von ihm mit aufgebauten Magazins konnte Joachim Kaps nur noch aus der Ferne beobachten. Er verließ Carlsen im Jahre 2003 und kam 2004 zu TOKYOPOP. Der Verlag schloss wenig später einen Deal mit Shueisha ab und konnte sich somit unter anderem Lizenzen wie »Bleach« sichern. Shueisha habe Carlsen anschließend um die Absetzung der »BANZAI!« gebeten.

Darüber hinaus enthüllte Kaps während der Diskussion noch weitere interessante Hintergrundinfos. Beispielsweise habe Shueisha Carlsen alle Rechte am »Naruto«-Franchise angeboten, die ebenfalls die Lizenz für den Anime umfassten. Jedoch lehnte der Carlsen-Verlag das Angebot ab.

Des Weiteren wird über die Anfänge von Altraverse und dem aktuellen Ablauf von Verlegung, Lokalisierung und Veröffentlichung gesprochen. Unterhalb dieser Zeilen findet ihr das Video.

Talkshow:

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Kommentare

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12 Kommentare und Antworten zu "Altraverse spricht über die Manga-Anfänge in Deutschland"

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jojo
Gast
jojo

Ein wirklich cooles Interview, Recht informativ!

Staarbreeze
Gast
Staarbreeze

Interessant ist vorallem das Ende, wo sie sagen, das sie noch ein/e geheime/s Projekt/Lizenz haben, über die sie noch nicht reden können. Ich hoffe ja entweder auf Spice and Wolf oder nach dem es auch in Amerika demnächst erscheint, Date a Live. Man muss einfach sagen, dadurch das sie so klein und bodenständig sind, ist Altraverse einfach nur symphatisch. Sieht man in heutiger Zeit selten.

Mana
Gast
Mana

Wird sicher nur irgend eine Mangalizenz sein oder es ist was nicht-japanisches, da haben sie ja schon einiges..

Alfons der Viertel vor Zwölfte
Gast
Alfons der Viertel vor Zwölfte

Ich wünsche mir schon seit Jahren einen Nachfolger der BANZAI mit einem ähnlichen Konzept wie es in Japan der Fall ist.
Reihen feiern ihr Debüt in dem Magazin und werden dann später als Taschenbuch verkauft.
Vll. wagt sich ja mal irgendwann noch jemand daran.

Katharina
Gast
Katharina

Es ist zwar kein Magazin im Kiosk oder Buchhandel aber das Online Portal Manga Plus übernimmt ja im grunde die Rolle momentan, nur leider auf englisch und spanisch aber immerhin auch mit Zugriff von Deutschland aus.

Alfons der Viertel vor Zwölfte
Gast
Alfons der Viertel vor Zwölfte

Ja Manga Plus geht in die richtige Richtung. Nur ist da noch sehr viel Potential nach oben. Ich hätte halt gerne etwas ähnliches nur lokal. Stell dir vor ein Manga wird hier lizenziert und anstatt lange auf die Veröffentlichung des Taschenbuchs zu warten kann man die einzelnen Kapitel schon in diesem Magazin lesen. Das ist sicherlich mit sehr viel Arbeit verbunden allerdings könnte ich mir dadurch auch vorstellen das das Interesse von Leuten die mit Manga vielleicht wenig am Hut haben gewegt wird.

Mana
Gast
Mana

Heutzutage wo es alles schneller online gibt lohnt sich das noch weniger…außerdem war schon damals der Fehler der Magazine dass man bei bielen Titeln erst anfing als sie schon viel raus hatten, statt lieber zeitnah neue Titel zu nehmen. Dadurch hats nämlich ewig gedauert bis einige Serien dann ihre TBs bekamen…..welche dadurch dann auch schlechter liefen. Ich meine jetzt allgemein nicht nur auf Carlsen bzw das eine Magazin bezogen.

Hamurator
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Hamurator

Tja, und ich dachte jahrelang die Banzai! sei letztendlich an einer zu geringen Auflage gescheitert.

shinji
Gast
shinji

Joachim Kaps, wie der Synchronsprecher 😄

Jigen
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Jigen

Ich könnte mir vorstellen dass eine Art Online BANZAI! als Abo-Modell funktionieren könnte.
Nur sollten dann die neuesten Manga Kapitel natürlich auch direkt ins Deutsche übersetzt werden.

Shinigami
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Shinigami

Macht keiner, da Lizenzen eh schon teuer sind, da ist es vernünftiger sie direkt als Serie rauszubringen. Bei der Jump in Japan funktioniert es, da es ja ihre eigenen Manga reihen sind. Aber bei uns würde sich eine neue Banzei nicht mehr Wirtschaftlich lohnen, zumal sie eh nur als mittel damals galt um Mangas in Deutschland bekannt zu machen und den zweck hat sie erfüllt.

Yappa
Gast
Yappa

Interessant, wusste nicht, dass Jo Kaps Verlagsleiter von Altraverse ist.