Achtung: Die Aussagen in dieser Rezension reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht die von Anime2You und seiner Partner.
Bei Kodansha erschien 1973 der Einzelband »Auf in den Heldentod!« (Souin Gyokusai seyo!) von Shigeru Mizuki. Hierzulande sicherte sich Reprodukt die Lizenz am Titel und veröffentlichte diesen im März 2019. Wir durften einen Blick in den Einzelband werfen. Ob uns der größtenteils autobiografische Antikriegs-Manga überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.
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Jahr: | Japan, 1973 |
Genre: | Drama |
Publisher: | Reprodukt |
Mangaka: | Shigeru Mizuki |
Bände: | Einzelband |
auf in den heldentod!
Ende 1943 landen 500 Soldaten der Kaiserlichen Japanischen Armee auf der südpazifischen Insel Neubritannien, darunter zahlreiche Rekruten ohne kämpferische Ausbildung, die der Willkür ihrer Vorgesetzten ausgeliefert sind und mit Hunger, Malaria und den Gefahren des Dschungels zu kämpfen haben. Als die Amerikaner auf der Insel einfallen, bleiben den unterlegenen Japanern kaum noch Möglichkeiten, ihre Stellungen zu verteidigen. Einer nach dem anderen fällt, und wer noch lebt, muss den Heldentod für Kaiser und Vaterland sterben – und sei es durch Selbstmord.
veröffentlichung
»Auf in den Heldentod!« erscheint im Format 14,8 x 21 cm als Softcover mit Klappenbroschur. Der Einzelband weist insgesamt 384 Seiten auf und beinhaltet 15 Kapitel. Am Anfang des Bandes wird durch ein Vorwort von Frederik L. Schodt informative Anmerkungen rund um den Inhalt der Reihe geboten. Ein Nachwort von Noriyuki Adachi befindet am Ende des Bandes. Die japanischen SFX hat der Verlag komplett retuschiert und getypesettet.
>> Hier gelangt ihr zur Leseprobe von »Auf in den Heldentod!«
fazit
Mangaka Shigeru Mizuki gewährt mit »Auf in den Heldentod!« einen ziemlich interessanten Einblick in das japanische Militär. Die Sinnlosigkeit des Krieges, die Verluste innerhalb der eigenen Reihen sowie die Brutalität der Vorgesetzten werden zentral in den Fokus gestellt. Ein gelungener Antikriegs-Manga, der zum Nachdenken anregt.
Mizukis unverkennbarer Stil. Seine runden Zeichnungen, seine Kombination von cartoonhaften Figuren mit realistischen Hintergründen – einfach perfekt in Szene gesetzt das Ganze. Mit seiner Art von Gestik und Mimik verleiht er den Situationen oftmals einen gewissen humoristischen Ton. Die ernste Thematik erhält dadurch stets auflockernde Momente.
»Auf in den Heldentod!« ist kein Titel, den man nebenbei liest. Mizuki verarbeitet mit diesem Werk seine Erfahrungen. Er präsentiert was der Krieg mit sich bringt – viel Elend und Leid. Den Heldentod, die Manipulation der Soldaten, greift Mizuki kritisch auf.
Ein gelungener Antikriegs-Manga, der kein Blatt vor den Mund nimmt.
SÔIN GYOKUSAI SEYO! © 2019 Mizuki Production
© 2019 Reprodukt
Aus dem Japanischen von Jens Ossa
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