Der nutzlose Mann – Einzelband | Manga

Achtung: Die Aussagen in dieser Rezension reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht die von Anime2You und seiner Partner.

Bei Nihon Bungeisha erschien von 1985 bis 1986 der Einzelband »Der nutzlose Mann« (Munou no Hito) von Yoshiharu Tsuge. Hierzulande sicherte sich Reprodukt die Lizenz am Titel und veröffentlichte diesen im August 2020. Wir durften einen Blick in den Einzelband werfen. Ob uns der »Ich-Manga« mit seiner Mischung aus Fakten und Fiktion – in Anlehnung an Schöpfer Tsuge selbst – überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.

Werbung
Jahr: Japan, 1985
Genre: Drama, Slice of Life
Publisher: Reprodukt
Mangaka: Yoshiharu Tsuge
Bände: Einzelband

der nutzlose mann

Nachdem er das Comiczeichnen endgültig aufgegeben hat, sattelt Sukegawa Sukezô um: Er handelt mit gebrauchten Kameras, arbeitet als Fährmann und verkauft in einer Bude am Flussufer Steine in allen denkbaren Formen, in der Hoffnung, unter den Hausierern, Glücksrittern und sonstigen Versagern, mit denen er seine Geschäfte macht, zu einem Erfolg zu kommen. Doch er scheitert immer wieder und ist unfähig, für seine Familie zu sorgen. Das Einzige, was er dabei gewinnt, ist ihre Verachtung.

veröffentlichung

»Der nutzlose Mann« erscheint im Format 13 × 19 cm als Flexicover. Der Einzelband weist insgesamt 416 Seiten auf – ein paar Farbseiten – und beinhaltet zwölf Geschichten. Am Ende des Bandes wird noch ein Nachwort von Ryan Holmberg geboten. Die japanischen SFX hat der Verlag komplett retuschiert und getypesettet.

>> Hier gelangt ihr zur Leseprobe von »Der nutzlose Mann«

fazit

Mit »Der nutzlose Mann« erscheint durch den Reprodukt-Verlag, nach »Rote Blüten«, das zweite Werk von Yoshiharu Tsuge in Deutschland. Im Erzählstil »Ich-Manga« vermischt der Künstler Fakten und Fiktion. Der Protagonist der Reihe, der nutzlose Mann, ist in einigen Bereichen an den Mangaka angelehnt.

Ein erstaunliches Werk – wiedermal. Die cartoonhaften Figuren erinnern erneut an den Stil von Shigeru Mizuki. Keine allzu große Überraschung, da Tsuge für Mizuki arbeitete. In »Der nutzlose Mann« begleiten wir neben dem Protagonisten noch diverse weitere Charaktere. Allesamt haben sie ihre Herausforderungen zu meistern – sei es die Armut, die Selbstzweifel oder die unbeholfenen sozialen Interaktionen.

In einer bewundernswerten Art und Weise bringt Tsuge das Ganze zu Papier. Sein Einsatz von Gestik und Mimik ist einwandfrei. Wirklich bemerkenswert, wie sich die Miene und damit gleich her die Atmosphäre bei einem Panel-Wechsel auf einen Schlag verändert und den Leser dabei mitnimmt.

»Der nutzlose Mann« ist wesentlich mehr, als ein Porträt eines Mannes mittleren Alters und seiner Familie. Tsuge gelingt es optimal Fakten mit der Fiktion zu vermischen und dadurch ein gelungenes Lesevergnügen zu bereiten.

Muno no hito・Hi no Tawamure by Yoshiharu Tsuge © Yoshiharu Tsuge 1998
© 2020 Reprodukt
Aus dem Japanischen von Nora Bierich

Artikel teilen

Newsticker

Dieser Artikel beinhaltet Affiliate-Links. Durch den Kauf der Produkte über unsere Links erhalten wir eine kleine Provision. Mehr dazu.

Auch interessant?

Diskutiere mit!