»Aya and the Witch«: Regisseur spricht über neuen Ghibli-Film

Im kommenden Winter erscheint mit »Aya and the Witch« (jap.: »Aya to Majo«) der erste Film von Studio Ghibli, der komplett in 3DCG produziert wurde. Im Rahmen einer Pressekonferenz zeigte sich Regisseur Goro Miyazaki, Sohn von Hayao Miyazaki, sehr zuversichtlich, was das Projekt angeht.

3DCG-Film von jungem Team produziert

Goro Miyazaki bezeichnete den Film als »ein Werk, das ich jetzt allen zeigen möchte« und sprach zunächst über den Charakter Aya: »Sie ist die Art Heldin, die bisher in keinem Ghibli-Film vertreten war. Aya ist ein starkes Mädchen, das alles Erdenkliche macht, um so zu leben, wie sie es will. Sie muss einem überwältigenden Druck standhalten und strahlt dennoch durchgehend«.

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Er hob auch die Tatsache hervor, dass der Film vollständig in 3DCG animiert wurde: »Ich war der einzige bei Ghibli, der diese Art der Kreation kennt, sodass ich das Projekt ohne Rücksprache mit irgendjemandem vorantreiben konnte. Hayao Miyazaki ermutigte mich dabei und Produzent Toshio Suzuki sagte, dass es nach einer guten Idee klingen würde, aber danach war ich auf mich allein gestellt. Im Grunde wurde ich im Stich gelassen, also arbeitete ich mit einem jungen Team an dem Anime und beriet mich überhaupt nicht mit den alten Jungs«.

Miyazaki sagte, dass es heutzutage schwierig sei, ein Kind zu sein, da Japan zwar viele Erwachsene, aber nur wenig Kinder hat (aufgrund sinkender Geburtenraten und längerer Lebenserwartung). Er erklärte, dass er zum ersten Mal darüber nachdachte, als er den Charakter Aya kennenlernte. Dabei stellte er fest, dass sich dieser ideal für die heutige Zeit eignen würde, da er sich gut vorstellen konnte, wie sie mit lästigen Erwachsenen umgehen würde. Der Regisseur hofft »von ganzem Herzen, dass unsere freche, aber süße Aya die Kinder ermutigt – und die Erwachsenen aufheitert«.

Der 82-minütige Fernsehfilm »Aya and the Witch« basiert auf dem Roman »Earwig and the Witch« von Diana Wynne Jones und entsteht unter der Regie von Goro Miyazaki (»Die Chroniken von Erdsee«) im Studio Ghibli. Die japanische TV-Ausstrahlung ist für kommenden Winter auf NHK geplant.

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Visual:

Handlung:

Nicht jedes Waisenkind würde gerne im St. Morwald Kinderheim leben, doch Aya (im Roman Earwig) genießt es sehr. Sie bekommt alles, was immer sie will, wann immer sie es will – und das seitdem sie als Baby auf die Türschwelle des Waisenhauses gesetzt wurde.

Aber all das ändert sich an dem Tag, an dem Bella Yaga und Mandrake nach St. Morwald kommen und Aya adoptieren wollen. Sie nehmen Aya mit in ein geheimnisvolles Haus voller mysteriöser Räume, Zaubertränke und Zauberbücher. Die meisten Kinder würden voller Angst aus einem solchen Haus fliehen … aber nicht Aya. Mit viel Cleverness und der Hilfe einer sprechenden Katze beschließt sie, der Hexe zu zeigen, wer der Boss ist.

© Studio Ghibli

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Kommentare

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13 Kommentare und Antworten zu "»Aya and the Witch«: Regisseur spricht über neuen Ghibli-Film"

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Steywex
Gast
Steywex

Es klingt zwar sehr schön, wie Goro an die Sache herangeht, aber ich bin wegen dem CGI style noch etwas skeptisch…

dreambird1973
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dreambird1973

Der Film klingt zwar gut, aber das es 3DCG ist, macht das ganze leider wesentlich uninteressanter. Immer mehr von diesem Müll kommt; eines Tages, wenn es nur noch CG oder 3DCG Anime gibt, gebe ich mein Animedasein vielleicht auf.

Daniel
Gast
Daniel

Word!!!

TheAlces
Gast
TheAlces

Ich habe bisher gehofft, dass wir hier eine… naja fast neue art 3DCGI kennenlernen würden. Eine die sich von dem Ramsch den zb Disney bietet (ich finds einfach nicht schön.) unterscheidet. Ich will jetzt einfach einen Trailer haben – Screenshots bringen nichts

Fírimar von Dol Amroth
Gast
Fírimar von Dol Amroth

Naja… Schaut für mich jetzt weniger nach einem Anime, als mehr zu einem Animationsfilm like Minions oder Alles steht Kopf aus. Also nicht schlecht, gefällt mir sogar, aber ka würd das jetzt nicht richtigen Anime nennen, wenn es wirklich so sein wird.

Cooper
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Cooper

3D-Computeranimierte Anime sind ja seit der Jahrtausendwende schon einige entstanden.
Ob nun 3D-CGI-Serien für’s TV oder abendfüllende Animationsfilme für’s Kino – seit über einer Dekade werden auch in Japan Werke geschaffen, die nicht mehr handgezeichnet auf Folien (Cells) oder via Zeichentablets direkt am Computer gezeichnet werden.

Appleseed, Resident Evil, Final Fantasy, Ronja Räubertochter, Land of the Lustrous fallen mir da aus dem Stehgreif ein und sind doch bloß die Spitze an 3D-CGI.

Selbst die großen ‘Ghost in the Shell’, ‘Ultraman’, ‘Saint Seiya’, ‘Godzilla’ und ettliche Franchises mehr haben in den letzten 5-6 Jahren Anime dahingehend produziert.

Nicht alles davon mag ich. Vieles davon habe ich als Animationsfan aller Arten bereits gesehen.

Ich sage nicht, dass der Ghibli-Film ein absolut umwerfender Film wird. Er spielt ganz gewollt auch garnicht in der Liga der großen Studio Ghibli Kinomeisterwerke.
Goro Miyazakis ‘Aya and the Witch’ ist ähnlich Ghibli-Neuland wie es der TV-Animefilm ‘Ocean Waves – Flüstern des Meeres’ oder die 3D-CGI-Cell-Shading Zusammenarbeit von Studio Ghibli beim TV-Anime ‘Ronja Räubertochter’ gewesen ist.

Ich würde mir wünschen, dass Ghibli-Fans nicht nur die großen Welthits oder ausgezeichneten Perlen wahrnehmen.
Gerade die Zeit nach dem frühen Tod des eigentlichen Miyazaki-Nachfolgers Yoshifumi Kondō hat erst dafür gesorgt, dass Hayao im neuen Jahrtausend viele weitere Filme geschaffen und Studio Ghibli die Werke herausgebracht hat, die maßgeblich die Außenwahrnehmung prägten.

Dennoch gibt es auch Hayao nicht ewig und von den 4 Studio-Gründern leben nur noch er und Toshio Suzuki. Was also tun? Ruhestand? Studioschließung?
Beides funktioniert nicht, solange Hayao und Suzuki noch leben und ihre Inspirationen mit anderen teilen!
Goro könnte – nach seiner Aussöhnung mit seinem Vater und der hauptberuflichen Umorientierung sowie emotionalen Hingabe an die Animeproduktion – Ghibli mit in die Zukunft führen.
Man kann natürlich weder Hayao noch Isao als Regisseure ersetzen!

Es ist aber durchaus möglich, dass diesen Altmeistern der handgezeichneten Animation würdige Regieführenden und weitere Meisterwerke nachfolgen!

Hiromasa Yonebayashi und ettliche Ex-Ghiblis haben sich mit Studio Ponoc eine andere Heimat geschaffen. Eine Rückkehr zu Studio Ghibli steht also nicht zu erwarten in absehbarer Zeit.

Wie es weitergeht wird die Zeit zeigen. Die mehr oder weniger ‘alten’ Filme bleiben uns Fans ja erhalten.
Auf in eine ungewisse und spannende Zukunft!

Cooper
Gast
Cooper

Es ist doch immer wieder eine Enttäuschung. 🙄

Einige der Fans, die sich nicht selten eine größere gesellschaftliche Akzeptanz ihrer Leidenschaft wünschen und persönlich größere Toleranz erfahren möchten für ihr Hobby sind oberflächlich und voruteilend bei der Computeranimation.

Haben Anime denn nicht seit über Jahrzehnte gezeigt, dass Maschinen und Fortbewegungsmittel mit 3D-CG gut aussehen können und mit noch größerem Detailgrad zu überzeugen vermögen?
Hat nicht ‘Houseki no Kuni’ vor drei Jahren viele CG-Kritiker eines Besseren belehrt?

Ich sage:
»Lasst ihn machen! Ob Hayaos Sohn dann auch überzeugen oder glänzen kann, wird sich schon zeigen!«

Es wäre aber fatal zu erwarten, dass dieser Film auf Animationskinofilm Niveau mitspielen kann, denn dafür wird das Budget nicht ausreichen können Ghibli hin oder her!

jojo
Gast
jojo

word!

shinji
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shinji

Was Goro angefasst hat, ist selten was Gutes geworden…

Luna
Gast
Luna

From Up on Poppy Hill ist dann doch ganz gut geworden 🙂

Jack
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Jack

Och nö wieso den nicht im alten style? 🙁

Cooper
Gast
Cooper

Weil der verstorbene Isao Takahata auch nur immer den gleichen Stil verfolgt hat?
Weil die Werke Studio Ghiblis von anderen Regie führenden Menschen als Hayao Miyazaki ja auch nicht Alle in dessen Stil gehalten sind (Königreich der Katzen, Flüstern des Meeres, Whisper of the Heart).

Hayao Miyazaki ist noch ein paar Jahre mit seinem Film beschäftigt.
Andere Animeregisseure hat Studio Ghibli nicht.

Die Chance oder Überlegung, einen TV-Anime mit niedrigerem Budget dazwischen zu schieben, verstehe ich.
Einerseits schafft man so eine zusätzliche Einnahmequelle und verkürzt noch den Ghibli-Fans die Wartezeit auf Hayao Miyazakis nächsten Film.
Eine sehr große Truppe an Zeichnern für am PC handgezeichnete Bilder wäre vonnöten, doch die gibt es nicht mehr bei Studio Ghibl nach deren Schließung vor einigen Jahren.
Hayao hat sich für seinen Film ein neues Team aufgebaut, das hätte man auch für ‘Aya and the Witch’ tun müssen.
Dagegen sprechen aber die Kosten und die Zeit für eine derart große Zahl an Key, Inbetween, und anderen Animatoren für z.B. Background, Coloration etc.

Es wäre nur unter extremstem Zeitdruck und mit sehr hohen Kosten möglich gewesen, eine hochwertige zweite Kinoproduktion (neben Hayaos neuem Film) zu leisten, die aber dann selbst mit eingespieltem Team damals bei Ghibli mindestens 3 Jahre in der Produktion an Zeit verschlungen hat.

Warum hätte man das tun sollen? Studio Ghibli, wie man es von den 80-ern bis 2010-ern Werken her kennt, gibt es garnicht mehr.

Hayao hatte im letzten Ruhestand mit der Idee an ‘Boro, the Caterpillar’ ein paar CGI-Animatoren in die leeren Räumlichkeiten gebeten.
Für sein neues Projekt wurde ein neues Team geschaffen.

Der letzte Regisseur neben Hayao, Goro und dem verstorbenen Isao war Hiromasa Yonebayashi und der arbeitet ja jetzt erfolgreich in dem Studio, dass von einigen ehemaligen Ghibli-Leuten gegründet worden ist – Studio Ponoc.

Es macht also Sinn. Goro hatte vermutlich Zeit, ein TV-Anime ist günstiger produziert und eine 3D-CGI-Produktion für’s japanische TV geht schnell genug, damit der Film vor Hayaos neuem Werk erscheint.

Angesichts der Tatsache, dass für Hayaos Film schon Jahre an Zeit und enorme Gelder zu investieren waren, braucht man bei Studio Ghibli vermutlich eine Geldquelle. Der neue Ghiblipark wurde terminlich verschoben und hat erst kürzlich seinen Spatenstich erhalten. Das beliebte Ghibli-Museum hat begrenzte Kapazitäten und erwirtschaftet selbst mit dem zusätzlichen Merchandise sicher nicht genug Geld um alle laufenden Kosten auf ungewisse Zeit zu tragen (Ghibli Park Bau, Produktion von Hayaos neuem Film mit ungewisser Fertigstellung, sämtliche Beschäftigte bei Studio Ghibli – denn es gab ja selbst bei der Stillegung der Filmabteilung noch ettliche offene Firmensektionen mit Personal!).

So bekommen die (japanischen) Fans einen in vielen Punkten Neuen Ghibli-Film. Goro hat bei Ghibli tatsächlich als Einziger die Fähigkeiten und die Zeit.
Durch seine Erfahrungen bei der Ghibli-Ko-Produktion ‘Ronja Räubertochter’ (TV-Animeserie mit Cell Shading und 3D-CGI) ist Hayaos Sohn der Einzige, der einen 3D-CGI-TV-Anime überhaupt in angriff nehmen konnte.

Jl1803
Gast
Jl1803

Für mich ist Ghibli das beste Animationsstudio der Welt.
Abhängig vom Ergebnis, das Goro liefert erkenne ich den neuen Film vielleicht nicht als Ghibli Film an.

Es mag sein, dass CGI die Zukunft ist aber nach der Logik müsste Ghibli seit Spirited Away mit CGI arbeiten.

Im Film die rote Schildkröte von Ghibli und Wild Bunch sieht man in den wechselnden Szenen ganz gut den Unterschied zwischen reiner Handarbeit. Mögen die Handzeichnungen von Ghibli nicht so detailliert sein wie die Animationen von Wild Bunch, haben sie doch mehr Ausdruck.

Schade, dass Ghibli seinen Weg verlässt!

Aber Hayao gibt’s ja auch noch, da soll noch was kommen…