Hitler – Einzelband | Manga

Achtung: Die Aussagen in dieser Rezension reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht die von Anime2You und seiner Partner.

Im Jahr 1971 erschien der Einzelband »Hitler« (Gekiga Hitler) von Shigeru Mizuki. Hierzulande sicherte sich Reprodukt die Lizenz am Manga und veröffentlichte diesen im März 2019. Wir durften einen Blick in Titel werfen. Ob uns die Manga-Biografie rund um Adolf Hitler von Shigeru Mizuki überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.

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Jahr: Japan, 1971
Genre: Drama
Publisher: Reprodukt
Mangaka: Shigeru Mizuki
Bände: Einzelband

hitler

»Wer war dieser Adolf Hitler, der den Deutschen derart den Kopf verdrehte? Was für ein Mensch verbarg sich hinter dem grausamsten Diktator aller Zeiten?« – Shigeru Mizuki

Nachdem sein Traum von einer Karriere als Kunstmaler geplatzt ist, verliert der scheue, aber zu Größenwahn neigende junge Hitler jeglichen Willen zu arbeiten. Er lebt in Wiener Obdachlosenunterkünften und liest sich im Selbststudium seine Weltanschauung an, ein krudes Potpourri aus Thesen obskurer Welterklärer und Rassentheoretiker. Kaum zehn Jahre später ist der soziopathische Postkartenmaler Führer der NSDAP, weitere zehn Jahre später deutscher Reichskanzler. Der Rest ist grausame Geschichte.

veröffentlichung

»Hitler« erscheint im Format 14,8 x 21 cm als Softcover mit Klappenbroschur. Der Einzelband weist insgesamt 288 Seiten auf und beinhaltet 17 Kapitel. Am Anfang des Bandes wird durch ein Vorwort von Jens Balzer, Autor und Journalist u. a. für »DIE ZEIT«, informative Anmerkungen rund um den Inhalt der Reihe geboten. Die japanischen SFX hat der Verlag komplett retuschiert und getypesettet.

>> Hier gelangt ihr zur Leseprobe von »Hitler«

fazit

»Wer war der Mensch hinter dem Monster?«, diese Frage stellte sich Mangaka Shigeru Mizuki bezüglich Adolf Hitler. Der Krieg ruinierte Mizukis Leben und Dank Hitler verlor er seinen linken Arm. Gezeichnet von den grauenhaften Ereignissen weckte der Diktator dementsprechend sein Interesse, der maßgeblich Einfluss auf sein zukünftiges Schicksal ausübte.

Die Manga-Biografie begleitet den Werdegang Hitlers von seinen Anfängen als gescheiterter Maler bis hin zu seinem Selbstmord. Mizuki stellt die Charaktere als Karikaturen dar. Bei den Hintergründen überzeugen realistische Bilder. Ein Blick in die Leseprobe gewährt dabei einen idealen Einblick in den Stil.

Das Zusammenspiel der Charaktere mit den Hintergründen passt optimal. Die exzentrische Art von Hitler kommt im Manga herüber. Seine Redegewandtheit und Überzeugungskraft werden passend in Szene gesetzt. Die Dialoge sind gespickt mit Hassreden über Juden, die ein mulmiges Gefühl beim Lesen hinterlassen.

In dem Manga haben sich einige Fehler eingeschlichen, die von Reprodukt teilweise behoben wurden. Mizuki hat damals umfangreiche Recherchen betrieben, jedoch waren einige herangezogene Quellen mit Fehlern versehen. Besonders auffällig ist bei »Hitler«, dass sich Mizuki kaum mit dem Völkermord an den europäischen Juden auseinandersetzt. Lediglich am Anfang und am Ende erwähnt er es.

Hitlers Werdegang in knapp unter 300 Seiten – hier hat sich Mangaka Mizuki etwas gewagt. Ein Blick in das Geschehen bleibt aus, der Fokus liegt bei den Akteuren der Reihe. Das Verhalten wird theatralisch in Gestik und Mimik dargestellt, wie man es bei Karikaturen und bei Mizuki selbst gewohnt ist. Der Rest ist Geschichte und dem Leser bekannt.

Die Manga-Biografie »Hitler« sticht mit ihrer Thematik hervor und ist lesenswert. Das Vorwort von Jens Balzer, Autor und Journalist unter anderem für »DIE ZEIT«, gibt informative Anmerkungen rund um den Inhalt der Reihe und führt den Leser dabei optimal in die Biografie ein.

GEKIGA HITTORÂ © 2019 Mizuki Productions
© 2019 Reprodukt
Aus dem Japanischen von Jens Ossa

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