Corona: Produktionszeit von Anime hat sich verdoppelt

Das Online-Magazin »Mantan-Web«, ein Ableger der »Mainichi Shimbun«, hat während der COVID-19-Pandemie mit mehreren Personen aus der Anime-Branche Interviews geführt. Daraus wurde nun abgeleitet, dass sich die Produktionszeit eines Anime im Vergleich zu vorher ungefähr verdoppelt hat.

Zeit für Synchronarbeiten sogar verdreifacht

Der Grund dafür ist demnach, dass viele Studios noch zu einem großen Teil analog arbeiten und ihre Zeichnungen erst im späteren Produktionsprozess digitalisieren. Dadurch ist Heimarbeit deutlich schlechter möglich als in anderen Branchen. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter auch persönliche Gespräche statt Videoschalten gewohnt, sodass die Qualität der Arbeit nun darunter leidet. Auch die Personalknappheit in den Studios wirkt sich aktuell besonders stark auf die Produktion aus.

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Außerdem hat sich der Zeitaufwand für die Synchronarbeiten sogar verdreifacht. Mittlerweile haben zwar viele Synchronstudios wieder geöffnet, die seit Beginn der Coronakrise geschlossen bleiben mussten, allerdings sind dafür umfangreiche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen notwendig, was die Arbeit stark beeinträchtigt. So können derzeit beispielsweise nur drei statt zehn Sprecher gleichzeitig Aufnahmen durchführen, da Abstandsregeln eingehalten werden müssen.

Aktuell verbessert sich laut dem Bericht die Situation wieder, da diverse Beschränkungen aufgehoben werden konnten, aber es soll noch einige Wochen bis Monate dauern, bis wieder ein annähernder Normalzustand hergestellt sein wird. Alle Anime, die durch die Coronakrise verschoben wurden oder sich derzeit in einer Zwangspause befinden, findet ihr in diesem Artikel im Überblick.

©劇場版「SHIROBAKO」製作委員会

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Kommentare

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13 Kommentare und Antworten zu "Corona: Produktionszeit von Anime hat sich verdoppelt"

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Italo Beat Boy
Gast
Italo Beat Boy

Das heißt, dass die ganzen Mitarbeiter nun mehr arbeiten müssen als ohnehin schon? Wir kennen ja deren Arbeitsbedingungen und die sind knallhart. Jetzt müssen sie alles aufholen und das wird schwierig.

Fährmann
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Fährmann

Von mir aus können sie der branche aufgrund der Umstände auch einfach weitläufig mehr Zeit geben… das wäre ja auch generell mal nötig gewesen wenn man bedenkt wie kurzfristig manche folgen zwangsweise noch beendet wurden… nun könnte man wenigstens mal sagen: hey wegen Corona dauert es halt nun länger!
Klar gehen dadurch Einnahmen verloren wenn weniger produziert wird, aber sind wir doch mal ehrlich. Wer schaut einen 0815 anime der ne gewöhnliche standart Story hat und nur versucht wurde schnell produziert zu werden schon mehrmals? Das kauft doch dann auch keiner… Qualität braucht Zeit und ich hoffe das die man die aufschiebungen auch so plant das man den Leuten auch Die Zeit lässt eine gute Arbeit machen zu können… sollte es so sein, hätte das für mich wirklich etwas gutes aber ich bezweifel irgendwie das man da sonderlich Rücksicht drauf nimmt.

Boomer
Gast
Boomer

Die Frage ist, woher willst du wissen, was 0815 ist?

jochen
Gast
jochen

Du darfst nicht vergessen das in Japan ein Anime nicht einfach ein Anime ist wie es vielleicht hier in Deutschland ist. Häufig hängen da noch weitere Assets dran: der Light Novel, der Manga, die (Action) Figuren, Statuen, weitere Dinge zum zusammenbauen, Videospiele usw.
Läuft der Anime nicht rechtzeitig an, leidet ggf. der Manga drunter, das Videospiel kann nicht veröffentlicht werden – ich meine da auf einem bekannten Kanal mal ein Video zu gesehen zu haben.

Katharina
Gast
Katharina

Mehr Zeit können sich viele nicht erlauben, gerade kleinere Produktionsketten sind darauf angewiesen regelmäßig zu veröffentlichen weil sie sonst nicht überleben können. Und viele fangen erstmal klein an bevor man größer wird. Man muss also auch mal das Ganze im Blick haben.

Daniel
Gast
Daniel

Das mit den Synchronarbeiten, ist das nur auf Japan bezogen oder auch für Deutschland?

Robin Hirsch
Admin

Der komplette Artikel bezieht sich auf Japan.

CybernetikFrozone
Gast
CybernetikFrozone

Hätte kein Problem damit,wenn 2020 und 2021 die Japanische Animationsproduktion aussetzt.

Franco
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Franco

Damit alle Studios pleite gehen alles klar

Dennis
Gast
Dennis

Und wer bezahlt dann die Gehälter? Der Anime Gott? Du?

jochen
Gast
jochen

Das wäre dann aber nicht nur das Ende der meisten Studios, auch die ganz »Quellindustrie« (Manga, Light Novel, Videospiele, …) geht damit den Bach runter – schlecht Idee also.

Toshi
Gast
Toshi

also vorab jede arbeit kann anstrengend sein wenn man viel zu tun hat, aber ich denke trotzdem das es da die synchro darsteller noch einfacher haben als animatoren (vorallem die vielleicht noch mehr unter druck gesetzt werden).

von mir aus kann man ruhig 0815 sachen produzieren, allerdings würde ich den anime dann nicht so eine wichtigkeit aussprechen wie zb ein größeren titel der qualität liefern soll entsprechend großen umsatz bzw potenzial dazu eher hat.

ich kann mitlerweile verstehn wenn sich in japan die leute weil sie überarbeitet und unglücklich sind umbringen wollen, hab selbst schon die eine oder andere heftige sachen in der arbeitswelt erlebt was ich keinem anderen wünsche, irgendwan merkt man gar nicht mehr was man sich selbst damit an tut, aber wenn du nicht willst steht der nächste billig arbeiter aus china bereit der dich ersetzten wird…

jochen
Gast
jochen

Es gibt nicht »die 0815« Sachen, siehe meinen Kommentar oben – da hängen viel mehr Sachen dran als dir ggf. bewusst sind.