GVU: Große Anti-Piraterie-Organisation ist insolvent

@Mkay Absolut deiner Meinung! 👍👍👍

Wie ist das gemeint und wen meinst du damit genau?

Und warum ist das Prinzip bei materiellen Sachen so klar zu verstehen und bei Unterhaltung und allem Digitalem immer so schwer? Auch an Unterhaltung arbeiten Menschen, die davon leben müssen, und die meisten kommen gerade so über die Runden, wenn überhaupt. Wenn ich weiß, dass die meisten Anime-Zeichner auf Honorarbasis (also ohne Festanstellung) und bei 12 Arbeitsstunden und mehr am Tag von umgerechnet 500 Euro im Monat leben müssen, muss ich mich nicht noch unentgeltlich und womöglich illegal an ihrem Werk bereichern. Man kann (und sollte m.E.) natürlich das System dahinter in Frage stellen, aber wenn man sich für einen Boykott entscheidet, dann muss man ihn auch richtig durchziehen. Sich das Zeug zu erschleichen, wenn legale Möglichkeiten geboten werden, ist nur eigene, ungerechtfertigte Bereicherung. Das ist nichts anderes als Schwarzfahren – a propos, im ÖPNV bekommst du für dein Geld auch nicht den Bus oder den Zug, sondern lediglich die Erlaubnis, mitzufahren. Das geht heute oft sogar rein digital ohne materielles Ticket.

Ich habe die GVU regelmäßig kritisiert, und das Urheberrecht hat zweifelsohne viele Baustellen, aber das hier ist bestimmt keine davon.

Das eigentliche Problem ist hier, das es digital im Internet als Stream verfügbar ist und jeder, der den Stream (legal) schaut ihn schlimmstenfalls mit aufnehmen kann und weiter verbreiten kann, ob privat oder anderweitig. Du willst also digitale Piraterie komplett verbieten oder vermeiden? Stell nichts mehr ins Internet – Problem gelöst. Im Nachhinein ist das Bestrafen von Leuten die Animes online stellen so um 100% einfacher, als wenn man erst prüfen muss ob da nicht eine Streamingfirma eine Mitschuld trägt.
Somit können den Mangaka und Animatoren auch keine Kosten für etwaige nicht erbrachte Leistungen entgehen. Und da das aufgrund des heutigem Wandels nicht mehr möglich ist, wirst du Piraterie auch nicht vollends verhindern können.
Und das Beispiel mit dem ÖPNV klingt erst logisch, hat aber den Haken das du den Bus oder die Bahn auch PHYSISCH benutzt. Identisch wäre es wohl eher wenn du die Fahrkarte kaufst und zusehen darfst, wie der Bus/Bahn dir vor der Nase wegfährt und ihn mit dem Handy verfolgen kannst.

Das mit „stell nichts mehr ins Internet, wenn du keine Piraterie willst“ ist in etwa so wie zu sagen: „98% aller Terroristen sind Männer. Wer Terror verhindern will, sollte alle Männer einsperren.“ Dazu ist die Vorstellung, dass es mit dem Bestrafen dann einfacher wäre bzw. es dann keine Raupkopien mehr gäbe, extrem naiv, dem stünde lediglich das Wegbrechen eines riesigen Vertriebsweges und eines potentiell sehr großen Publikums gegenüber. Abgesehen davon beantwortet das nicht die Frage nach der Rechtfertigung von Urheberrechtsverletzungen, um die es hier eigentlich geht. Um das Verhindern von Piraterie geht es auch nicht, das ist nicht mal der Sinn von Kopierschutzmaßnahmen, da jeder mit Verstand weiß, dass sich immer welche finden, die sie knacken, und es ein ewiges Katz-und-Maus-Spiel ist; es geht darum, es so schwer wie möglich zu machen. Und dass man Gesetzesverstöße nicht komplett verhindern kann, ist auch mitnichten ein Grund, sie nicht zu ahnden.

Du hast anscheinend noch nie etwas vom Begriff „Dienstleistung“ gehört, oder? Die machen heute den Großteil der gesamten Wirtschaft aus, und die kannst du alle nicht „anfassen“. Musik, egal in welcher Form, kannst du grundsätzlich nicht anfassen, allenfalls das Medium, auf dem sie gespeichert ist. Du erwirbst im ÖPNV die *Dienstleistung*, mit Bus oder Bahn befördert zu werden, und du erwirbst beim Streaming die *Dienstleistung*, dass dir der Anime zugänglich gemacht wird. Das Bild und der Ton, die dabei herauskommen, sind dabei nicht minder „physisch“ (in der Fachsprache der *Physik* spricht man von Licht und Schall), du benutzt dafür sogar ein physisches Gerät (Computer, Smartphone etc.). Dein Beispiel beschreibt den Fall, dass die Dienstleistung nicht erbracht wird (so als würdest du fürs Streaming bezahlen und dann trotzdem nicht gucken dürfen), und ist für mich wieder ein haaresträubendes Beispiel, was die Leute sich für skurille Ausreden einfallen lassen, um ihren eigenen Egoismus (denn nichts anderes ist es, für Unterhaltung grundsätzlich nichts bezahlen zu wollen) zu rechtfertigen.

Entscheidend ist nicht, ob du etwas „Materielles“ erwirbst oder nicht. Die Frage ist vielmehr: Haben an dem, was du erwirbst, Menschen gearbeitet, die womöglich sogar davon leben müssen? Da gibt es zwischen materiellen und digitalen Gütern (auch und ganz besonders Kunst) erst einmal keinen Unterschied. So zu tun, als bekäme man bei (digitaler) Unterhaltung „nichts“, nur weil man es nicht „anfassen“ kann, ist nicht nur Blödsinn – wenn man meint, dass man sowieso „nichts“ bekommt, warum will man es dann überhaupt konsumieren? – sondern zeugt auch von mangelndem Respekt vor der Arbeit, welche die Künstler in ihr Werk gesteckt haben. Man kann der Ansicht sein, dass einem das nicht diese oder jene Summe Geld wert ist, aber das gibt einem nicht das Recht, sich auf eigene Faust kostenlos an ihrem Werk zu bereichern. Mir ging es ursprünglich vor allem um die Ausrede, dass dafür „kein Geld da sei“, während die Leute wie gesagt ein zigfaches für irgendwelche objektiv (!) nutzlosen Staubfänger ausgeben. Wer für Streaming kein Geld ausgeben will, dem steht dies frei, es ist ja keine Zwangsabgabe wie GEZ, aber dann soll er das mit dem Streaming eben auch ganz bleiben lassen, statt sich hinzustellen und zu sagen: „Ich WILL aber…!“

er spricht damti die GEMA vermutung an.
wenn man niht GEMA lzensierte musik öffentlich auf einer veranstalltung spielt, muss man der GEMA mitteilen dass man keine GEMA relevanten Titel spielt.