Achtung: Die Aussagen in dieser Rezension reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht die von Anime2You und seiner Partner.
Das Animationsstudio Shin-Ei Animation (»Elegant Yokai Apartment Life«, »Karakai Jouzu no Takagi-san«, »Sweetness & Lightning«) veröffentlicht seit 1992 den Anime »Shin Chan« (Crayon Shin-chan). Hierzulande sicherte sich polyband anime 26 neue Episoden (beginnend ab Folge 689) der Serie und veröffentlicht diese seit April 2019. Wir durften einen Blick in das erste Volume auf DVD werfen. Ob uns die Rückkehr von Shin Chan überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.
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Jahr: | Japan, 1992 |
Genre: | Slice of Life, Comedy, Ecchi |
Publisher: | polyband anime |
Laufzeit: | ca. 168 Minuten |
FSK: | 12 |
Ton: | Dolby Digital 5.1 |
Sprachen: | Deutsch, Japanisch |
Untertitel: | Deutsch |
shin chan – die neuen folgen
Shin chan ist ein 5-jähriger Junge, der seine Mitmenschen, insbesondere seine Eltern durch seine vorlaute Art in den Wahnsinn treibt. Zusammen mit seinen Freunden Nene, Kazama, Masao und Bo erlebt er die verrücktesten Dinge und mit seinem unkonventionellen Verhalten, seinen offenherzigen Witzen und seinem gerne mal entblößten Hinterteil sorgt Shin chan für derbe Lacher in diesem Anarcho-Comedy-Anime, der auch außerhalb von Japan bereits Kultstatus erlangt hat.
Die Anime-Adaption von »Shin Chan« basiert auf die gleichnamige Manga-Reihe von Yoshito Usui. Sein Werk erschien von August 1990 bis März 2010 beim japanischen Verlag Futabasha und wurde mit 50 Bänden aufgrund des plötzlichen Todes des Mangakas in 2009 beendet. Hierzulande sicherte sich der Egmont-Verlag die Lizenz an der Reihe – stellte die Veröffentlichung jedoch nach dem achten Band ein.
In Japan läuft der Anime seit dem 13. April 1992 und wird seither bei TV Asahi ausgestrahlt. Die Anime-Serie umfasst über 900 Episoden. Neben der Haupt-Serie erhielt »Shin Chan« mehrere Spin-off-Serien, über 80 Specials und über 20 Kinofilme. Nach dem Tod von Usui wird die Serie seit August 2010 unter dem Titel »Shin Crayon Shin-Chan« fortgeführt.
deutsche umsetzung
Die deutsche Umsetzung entstand bei der Hamburger DMT – Digital Media Technologie GmbH (»Gintama«, »Scum’s Wish«). Martin May (»Aoharu x Machinegun«) war für die Dialogregie zuständig, während Kerstin Draeger und Timo R. Schouren (»DanMachi«) das Dialogbuch verfassten.
Charakter | Synchronsprecher |
Shin-chan | Arlette Stanschus (Elizabeth Liones, The Seven Deadly Sins) |
Misae/Mitsy | Tanja Dohse (Ayaka Shindou, Beyond the Boundary) |
Hiroshi/Harry | Rasmus Borowski (Ban, The Seven Deadly Sins) |
Himawari/Daisy | Daniela Reidies (Hawk, The Seven Deadly Sins) |
Kazama/Cosmo | Tim Kreuer (Rock Lee, Naruto) |
Masao/Max | Julian Henneberg (Hayato Shinomiya, Küss ihn, nicht mich!) |
Nene/Nini | Jannika Jira (Mary, Grimgar, Ashes and Illusions) |
Bo | Tobias Schmidt (Chouji Akimichi, Naruto) |
Yoshinaga/Fräulein Dori | Kerstin Draeger (Kohaku, In Another World With My Smartphone) |
Matsuzaka/Fräulein Uma | Simona Pahl (Jeanne d’Arc, Rage of Bahamut: Genesis) |
Kawamura/Chita | Jonas Minthe (Cartaphilus, The Ancient Magus‘ Bride) |
In den neuen Episoden kommt es zu zahlreichen Änderungen im Vergleich zu den bereits verfügbaren 130 Folgen, die damals bei RTL II und Animax ausgestrahlt wurden. So wurden die Synchronschauspieler umbesetzt und die original japanischen Namen werden nun in den deutschen Dialogen verwendet.
Persönlich bin ich neutral an die neuen Episoden herangetreten. Der Ersteindruck der deutschen Fassung ist bei mir positiv. Arlette Stanschus gefällt mir stimmlich auf dem kleinen und perversen Shin-chan. Etwas unerfreulich sind die höheren Tonlagen, wenn sie in ihrer Rolle etwas lauter wird. Stimmlich wirkt sie dabei aus meiner Sicht heiser.
Das erste Volume sorgt mit rund 170 Minuten Laufzeit für einen guten Einblick in die deutsche Version. Jegliche Rolle wird – so mein Empfinden – von Episode zu Episode glaubhafter geschauspielert. Die Kinder-Rollen wurden passend besetzt. Eine komplette Fehlbesetzung ist mir auf Anhieb keine aufgefallen.
Bei Rasmus Borowski als Hiroshi (Harry) musste ich mich erstmal an die Stimme gewöhnen, da er mir in der Rolle nicht direkt zusagen wollte. Doch im Laufe der Serie findet er sich in der Rolle zurecht. Etwas ungünstig sind ebenfalls bei Jannika Jira (Nene/Nini) die hohen Tonlagen, die sich nicht so angenehm anhören. In der normalen Tonlage ist alles optimal.
In der Episode »Shin chan vor, noch ein Tor!« musste ich leider etwas Suboptimales feststellen. So kommt es in der Folge vor, dass vereinzelte Laute von den japanischen Sprechern beibehalten wurden. Der Umbruch fällt leicht auf, da die japanische Stimme zu der deutschen wesentlich höher klingt. Wir sprechen hier zwar nur von wenigen Sekunden, dennoch sollte man sowas aus meiner Sicht vermeiden.
Sehr positiv hervorzuheben sind die deutschen Dialoge, die aus der Feder von Kerstin Draeger und Timo R. Schouren stammen. Leicht, amüsante und anzügliche Dialoge, wie man sie bei »Shin Chan« gewohnt ist, runden das Sehvergnügen ab.
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»Shin Chan« kann neben der deutschen Sprachfassung ebenfalls im Originalton mit deutschen Untertiteln angesehen werden. Die Untertitel von polyband anime sind bei dieser Serie in weißer Schriftfarbe und haben eine schwarze Umrandung.
bild und animation
Die Anime-Adaption entsteht im japanischen Animationsstudio Shin-Ei Animation (»Elegant Yokai Apartment Life«, »Karakai Jouzu no Takagi-san«, »Sweetness & Lightning«). Seit Anbeginn der Serie an führten unter anderem Mitsuru Hongo (»World Trigger«), Keiichi Hara (»Miss Hokusai«) und Yuuji Mutou (»Tonari no Seki-kun«) die Regie. Das Charakterdesign entwarf Hiroshi Ogawa.
Bei polyband anime erscheint die Serie auf DVD im Format 16×9 anamorph (1,78:1). Die Bildqualität bei »Shin Chan« befindet sich eher auf einem durchschnittlichen Niveau. Aufgrund der reinen DVD-Veröffentlichung liegt uns daher kein HD-Master vor. Die Stärken bei der Serie liegen ohnehin bei den Dialogen zwischen den einzelnen Charakteren. Daher kann man die durchschnittliche Bildqualität etwas verkraften.
soundtrack
Einen bleibenden Eindruck hat der Soundtrack bei mir keinen hinterlassen. Dem japanischen Komponisten Toshiyuki Arakawa (»Shounen Ashibe«) gelingt es zwar für die entsprechende Atmosphäre zu sorgen, jedoch handelt es sich um keine im Gedächtnis bleibende musikalische Untermalung.
Der Opening-Song trägt den Titel »Yuruyuru de DE-O!« und wird von der japanischen Sängerin und Sprecherin Akiko Yajima, japanische Stimme von Shin Chan, gesungen. Das japanische Duo Yanawarabaa steuert mit »Ari no Uta« den Ending-Song bei.
verpackung und extras
»Shin Chan – Die neuen Folgen« erscheint bei polyband anime in insgesamt vier Volumes in einer handelsüblichen Softbox auf DVD. Ein Sammelschuber wurde bisher nicht angekündigt. Der FSK-Hinweis wurde auf das Inlay aufgedruckt – ein Wendecover ohne Hinweis ist vorhanden. Extras sind keine enthalten.
fazit
Mit »Shin Chan – Die neuen Folgen« erfüllt polyband anime einigen Fans den großen Wunsch nach neuen Folgen rund um den kleinen und perversen Shin-chan in deutscher Sprachausgabe. Mit dem ersten Volume liefert der Publisher über zwei Stunden Sehvergnügen mit einer gelungenen deutschen Fassung. Die Lachmuskeln werden dabei sehr gut in Anspruch genommen.
Das erste Volume enthält 21 Episoden, die je eine Länge von ca. acht Minuten besitzen. In den kurzen Folgen präsentiert Shin-chan seinen ‚normalen‘ Alltag und sorgt dabei für jede Menge Ärger – bei den Zuschauern für eine Überanstrengung der Lachmuskulatur.
Die neue deutsche Fassung der Serie – die Synchronschauspieler und das Dialogbuch – sorgen für eine gelungene Umsetzung. Vom Schauspiel her gelingt es den Sprechern in ihren jeweiligen Rollen zu überzeugen. Stimmlich wurden sie ebenfalls optimal besetzt. Arlette Stanschus in ihrer Rolle als Shin-chan wirkt zwar in den etwas höheren Tonlagen leicht heiser, aber im gesamten betrachtet liefert sie eine saubere Arbeit.
»Shin Chan – Die neuen Folgen« empfiehlt sich für alle Fans des kleinen Rabauken, die schon länger auf neue Episoden gewartet haben. Freunde von Comedy-Serien werden hier auch voll auf ihre Kosten kommen, wenn sie nichts gegen jungen Protagonisten haben. Zudem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis vollkommen.
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