Madhouse-Mitarbeiter fordert Entschuldigung für »Machtmissbrauch«

Erst vor wenigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass das Studio Madhouse einige Mitarbeiter zu über 200 unbezahlten Überstunden gezwungen hat und ein Produktionsassistent daraufhin aufgrund von Überarbeitung zusammengebrochen ist und ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Nun äußerte sich unter anderem der betroffene Mitarbeiter, dessen Name nicht bekannt ist, zu diesem Vorfall.

Dieser fordert demnach nun eine Entschädigung für die unbezahlten Überstunden sowie eine Entschuldigung für die »verschiedenen Formen des Machtmissbrauchs«, die er und seine Kollegen zu spüren bekamen. Der Madhouse-Mitarbeiter ist der Organisation »Black Kigyō Union« beigetreten, die für bessere Arbeitsbedingungen auf dem japanischen Arbeitsmarkt kämpft.

Werbung

Chefredakteur von »magazine Posse« und Arbeitsrecht-Aktivist Shōhei Sakakura kommentierte diesen Vorfall auf seinem Twitter-Account. »So funktioniert die Anime-Industrie«, habe er von vielen Leuten gehört. Er erklärte, dass solche Vorfälle auch in anderen Branchen, wie zum Beispiel der Filmproduktion oder dem Bauwesen üblich waren. »Wir haben es aber geschafft, die langen Arbeitszeiten und unbezahlten Überstunden in diesen Branchen zu verbessern. Es braucht Mut, aber wenn Arbeitnehmer sich zu Wort melden, dann haben sie viel Macht.«

»Es ist jedoch unbestreitbar, dass hinter diesem Unternehmen eine Ausbeuter-Industrie steckt«, fuhr Sakakura fort. »Selbst wenn es uns gelingt, die Situation in einem Unternehmen zu verbessern, bringt es nichts, wenn sich das nicht auch auf die anderen Unternehmen auswirkt. Diese denken dann weiter, dass sich Ehrlichkeit nicht auszahlen würde. Sie werden kleinere Unternehmen immer mehr mit Arbeit belasten. Arbeitnehmer aus verschiedenen Unternehmen müssen sich zu Wort melden, um die Branche zu verändern.«

Aufgrund dieser Vorfälle, zu denen sich das Studio bislang nicht geäußert hat, wurde bereits ein Meeting mit dem Studio Madhouse beantragt, das demnächst stattfinden soll. Während dieses Treffens soll dann über bessere Arbeitsbedingungen diskutiert werden.

Quelle: Twitter (@magazine_posse) via ANN / SankakuComplex

Artikel teilen

Newsticker

Dieser Artikel beinhaltet Affiliate-Links. Durch den Kauf der Produkte über unsere Links erhalten wir eine kleine Provision. Mehr dazu.

Auch interessant?

Diskutiere mit!

guest
3 Kommentare
Bewertung
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
View all comments
BunnyHunter

Krasse sache vieleicht sollten die Anime Mitarbeiter eine eigene Gewerkschaft gründen oder auch mal mit streik drohen wobei ich befürchte das streiks in japan wegen der Leistungs und Harmonie kultur verpönt sind .

Italo Beat Boy

Jepp, so sieht’s leider aus. Du hast im Grunde genommen recht, die Japaner müssen mal wirklich ihren Arsch hochkriegen und sich gegen diese Ungerechtigkeit wehren. Das Problem ist aber: Ihre eigene Mentalität steht ihnen im Weg.

Aber dennoch mutig von diesem Mitarbeiter, endlich mal zu sagen, was in dieser Branche schief läuft.

Shadowwolf12

Das Große Problem an der gesammten Kiste ist ja das mometan die gesammten Anime Produktions Pronge ziemlich Probleme hat und teilweise hoch verschuldet ist. Sieh anfang des Jahres wie viele Produktionsfirmen pleite gegangen sind. Glaube kaum das Madhouse besser da steht.

Netflix ist im Endeffekt der Retter der Anime Szene weil sie viel Geld für Lizensen ausgeben. Nicht so wie Crunroll und Konsorten, die nur an ihren eigenen Profit interessiert sind. Siehe Evangelion hat Netflix das 4 fache zum höchsten Preis des konkurenten geboten. Deswegen bin ich ziemlich dafür das Netflix grundsätzlich das neue zuhause für Animes wid, somit kann man dann auch endlich fehres Gehalt bezahlen und überstunden.
Und der Endverbraucher brauch keine gefhült hundert Accounts wo überall gute 10-20Euro je Abo flötten gehen.