Die Anfänge des »The Promised Neverland«-Mangas

Seit August 2016 wird der »The Promised Neverland«-Manga von Kaiu Shirai und Posuka Demizu wöchentlich in Shueishas »Weekly Shounen Jump«-Magazin veröffentlicht. Doch wer hätte gedacht, dass einer der größten Manga-Hits der letzten Jahre bereits über drei Jahre vor dem Start seinen Anfang nahm?

Die japanische Nachrichtenseite Livedoor veröffentlichte vor Kurzem ein Interview mit dem »Weekly Shounen Jump«-Redakteur Suguru Sugita, der zuvor für »One Piece« und »Toriko« verantwortlich war und derzeit die Reihen »Teenage Renaissance! David« und »The Promised Neverland« betreut. In dem Interview sprach Sugita über die Anfänge der mittlerweile weltweit erfolgreichen Manga-Reihe.

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Sugita erzählte, dass er im Winter 2012/2013 zum ersten Mal auf Kaiu Shirai traf, dem Mangaka, dem die Idee zu »The Promised Neverland« kam und der nun die Geschichte schreibt. Shirai rief in der Redaktion des Verlags Shueisha an und fragte, ob sie einen Blick auf seine Storyboards werfen könnten. Da Sugita mit einem normalen Newcomer rechnete, plante er 30 Minuten für die Besprechung ein. Es kam jedoch anders.

Shirai kam nicht mit den üblichen drei Storyboards, die man benötigt, um eine Chance auf eine Serie im »Weekly Shounen Jump«-Magazin zu erhalten, sondern gleich mit 15 Kapiteln auf insgesamt 300 Seiten. Die Geschichte trug damals noch den Titel »A Way For Us To Survive In This World«, der später zwar nicht übernommen wurde, allerdings als Satz in einer wichtigen Szene in Kapitel 16 verwendet wurde. Aber auch die Storyboards wurden später nicht direkt übernommen, sondern noch einmal umgeschrieben, sodass diese nun bis zum fünften Band reichen.

Der Redakteur erklärte, dass er bereits während der Begutachtung der Storyboards das Gefühl hatte, dass Shirai den Manga auch zeichnen könnte. Auf die Frage, ob er es sich selbst zutrauen würde, antwortete dieser jedoch, dass er nicht so viel Vertrauen in seine Zeichnungen hat. Es sei auch schwierig, mit dieser Art von Geschichte den Zeitplan einzuhalten, wenn er drei Tage für die Story und vier Tage für die Zeichnungen brauchen würde. Es musste also jemand her, der die Zeichnungen übernimmt.

Nach der Besprechung überarbeitete Shirai die ersten drei Storyboards über ein Jahr lang, bis sie fast zu den Kapiteln wurden, die später in dem Magazin veröffentlicht wurden. Außerdem bereitete er einige Charakterdesigns vor, um sie potenziellen Zeichnern vorzulegen. Der Manga trug fortan den Titel »NEVERLAND«. Jedoch gestaltete sich die Suche nach einem Zeichner schwierig, was vor allem an der düsteren Thematik der Geschichte lag.

So verbrachte man über ein Jahr mit der Suche nach einem geeigneten Partner für Shirai. Man wollte den Manga nicht von jemanden zeichnen lassen, der nicht die nötigen Fähigkeiten vorweisen kann. Doch auch als sie einige fähige Mangaka fanden, hieß es oft »Das passt nicht zum Jump«, »Es ist düster« oder »Die Zeichnungen werden schwierig«. Dass Shirai ein Newcomer war, machte die Suche noch einmal um einiges schwieriger, denn egal wie interessant die Geschichte war… sie brachte auch ein großes Risiko mit sich.

Nachdem man von neun Zeichnern eine Absage erhielt, entschied sich der Verlag dazu, dass Shirai es mit einige One-Shots versuchen soll, um Ergebnisse vorweisen zu können. So veröffentlichte der Autor im Juni 2015 mit »Ashleigh-Gate’s Way« (jap.: »Ashley Gate no Yukue«) den ersten One-Shot-Manga mit Zeichnungen von Rickey auf Shueishas »Jump+«-Webseite. Der Manga ähnelte »NEVERLAND« und soll laut Redakteur Sugita eine Art Prototyp gewesen sein.

Nachdem der Manga veröffentlicht wurde, fragte Redakteur Sugita den Autor Shirai, welche Zeichner er am liebsten mag und mit welchen Zeichnungen er sich seine Geschichte vorstellen könnte, denn sollte der Autor die Zeichnungen seines Partners nicht mögen, würde dies zu keinem guten Ergebnis führen. Unter den Vorschlägen tauchte auch Posuka Demizu auf, die zuvor für die Illustrationen der Light Novel »Kirugumi« verantwortlich war.

Der Verlag schickte eine Anfrage an Demizu, die gerade mit ihrem letzten Job fertig war. Jedoch wollte die Redaktion erst überprüfen, wie gut die beiden zusammenarbeiten können. So entstand im Februar 2016 der One-Shot-Manga »Poppy’s Wish« (jap.: »Poppy no Negai«). Nachdem die Redaktion nun überzeugt war, begann man mit der Arbeit an »NEVERLAND«.

Seit dem Zeitpunkt, an dem Shirai seinem Redakteur die ersten Storyboards zeigte, bis zur Veröffentlichung von »The Promised Neverland« sind nun ganze drei Jahre vergangen. In dieser Zeit dachte Shirai nicht einmal daran, seinen Manga aufzugeben und es mit einer neuen Reihe zu versuchen, obwohl er eine schwierige Zeit durchmachen musste, da das Risiko bestand, dass sein Werk auch auf einen Schlag ruiniert werden könnte.

Redakteur Sugita erinnerte sich daran, dass er zu Shirai beim ersten Treffen Dinge wie »Lass es uns kurz und interessant machen«, »Lass es uns in 20 Bänden zu Ende bringen« und »Ich werde es nicht länger als 4 Jahre laufen lassen« sagte. Autor Shirai verriet in dem Interview, dass er daraufhin dachte: »Ich habe es gerade erst hergebracht, was zum Teufel redet diese Person?«.

Doch eine Frage bleibt noch unbeantwortet: Welche Änderungen wurden während dieser drei Jahre an dem Manga vorgenommen? Laut Sugita soll die Geschichte, als er sie zum ersten Mal las, viel tragischer gewesen sein. Es gab mehr schockierende Szenen und mehr Menschen starben.

Der Redakteur erklärte, dass man solche Szenen nicht zu oft verwenden sollten, da es sonst ein langweiliger Manga werden würde. Die schockierenden Szenen im ersten Kapitel seien hingegen notwendig, um einen Eindruck zu hinterlassen und um den Ton anzugeben. Danach soll man sich aber nicht mehr auf solche Szenen verlassen.

Auf die Frage, ob der Manga wirklich innerhalb von 20 Bänden beendet wird, antwortete Sugita, dass man es nicht genau sagen könne, allerdings würde man bereits mit voller Geschwindigkeit dem Ende entgegen gehen.

Obwohl die Reihe durch einen weiblichen Hauptcharakter und der düsteren Thematik eher untypisch für das »Jump«-Magazin ist, hat das Duo Kaiu Shirai und Posuka Demizu mit »The Promised Neverland« einen großen Manga-Hit geschaffen, der nun bereits über zwei Jahre veröffentlicht wird und weltweit Erfolg genießt.

Eine zwölfteilige Anime-Umsetzung startete letzte Woche im japanischen Fernsehen und hierzulande bei WAKANIM im Originalton mit deutschen Untertiteln im Simulcast. Der Manga ist bei Carlsen erhältlich.

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Trailer zum Anime:

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Handlung:
Emma, Norman und Ray leben wohlbehütet im Waisenhaus »Grace Field House«. Umgeben von ihren Brüdern und Schwestern, haben sie sich unter der zärtlichen Fürsorge von »Mutter«, ihrer Betreuerin, prächtig entwickelt. Eines Nachts jedoch erfahren sie die schreckliche Wahrheit hinter ihrem idyllischen Leben und nichts sollte mehr so sein wie zuvor! Sie müssen nun fliehen … oder sterben!

Quelle: news.livedoor.com

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Kommentare

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8 Kommentare und Antworten zu "Die Anfänge des »The Promised Neverland«-Mangas"

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aybekay
Gast
aybekay

sehr informativer artikel mit interessanten infos wie der manga entstanden ist :]

Martin
Gast
Martin

Demizu Posuka ist eine Frau

Robin Hirsch
Admin

Danke für den Hinweis. Ich habe den Fehler korrigiert.

Mangabanger
Gast
Mangabanger

Sehr Interessant. Vieles wusste ich bereits, trotzdem toll noch mal daran erinnert zu werden.

CybernetikFrozone
Gast
CybernetikFrozone

Weiß nicht, ob mir die Serie in Zukunft, zusagen wird, wenn sie an Düsternis nachlässt.

Centyona
Gast
Centyona

Also wenn du jetzt nur den Anime schaust kann ich dir versichern das zukünftige Arcs deutlich düsterer werden.

X. Z.
Gast
X. Z.

„Der Verlag schickte eine Anfrage an Demizu, die gerade mit seinem letzten Job fertig war.“
Ich glaube, ihr meint „die gerade mit ihrem letzten Job“.

Robin Hirsch
Admin

Danke für den Hinweis. 😉