Der VoD-Anbieter Netflix investiert bereits seit einigen Monaten immer mehr in Anime und konnte sich in den vergangenen Wochen mit »Neon Genesis Evangelion« auch eine der beliebtesten Serien sichern. Nun äußerte sich Gen Fukunaga, der Präsident des größten Anime-Publishers im Westen, Funimation, gegenüber der Webseite Polygon über die Nachteile, die der Streaming-Riese für Anime-Fans mit sich bringt.
Fukunaga ist der Meinung, dass Netflix nicht der richtige Ort für große Titel wie »Neon Genesis Evangelion« sei, da sie solche Serien nicht gut vermarkten würden. »Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass wir die Marke viel besser vermarktet und der Serie wieder zu ihrem alten Glanz verholfen hätten«, fügte er hinzu.
Zudem erklärte er, wie schwer es sei, sich gegen ein Unternehmen wie Netflix durchzusetzen: »Netflix ist dazu bereit, für etwas wie ‚Evangelion‘ extrem viel zu zahlen und überbietet jeden um ein Vielfaches, egal wie hoch ihr Gewinn dabei ausfällt«. Fukunaga ist sich sicher, dass Netflix »Neon Genesis Evangelion« nicht den Service bieten wird, den es verdient hätte.
Seine größte Sorge ist, dass der Titel in der großen Auswahl von Netflix einfach untergehen wird. »Nehmen wir einen Titel wie ‚My Hero Academia'«, sagte er und verweist damit auf eine der beliebtesten Serien der letzten Jahre. »Wäre ‚My Hero Academia‘ bei Netflix erschienen, wäre der Anime mit einer beliebigen Anzahl von Titeln auf der Plattform veröffentlicht worden und wäre wahrscheinlich als Marke gestorben. Es wäre nur ein weiterer Titel auf der Plattform«, behauptete der Funimation-CEO.
»Funimation vermarktet ‚My Hero Academia‘ rundum: eine Kino-Ausstrahlung, Veröffentlichung auf iTunes, Xbox und PlayStation. Außerdem zeigen wir die Serie nicht nur auf unserer eigenen Plattform, sondern auch bei anderen Streaming-Diensten. Bei Netflix wäre der Anime einfach verschwunden.«
Abgesehen von der großen Neuigkeit, dass »Neon Genesis Evangelion« weltweit erscheint, hat Netflix noch keine weiteren Informationen zur Veröffentlichung bekannt gegeben. Im Internet kursieren jedoch bereits erste Gerüchte über eine neue englische Sprachfassung.
Die 26-teilige Anime-Serie sowie die Filme »The End of Evangelion« und »Evangelion: Death (True)²« sollen im Frühjahr 2019 auf der VoD-Plattform veröffentlicht werden.
Visual:
Quelle: Polygon, ANN
Dann Frage ich mich was den mit Violet Evergarden gewesen ist der auch auf Netflix erscheinen ist (die Serie war davor nicht so berühmt wie z.B NGE oder BNHA) hat aber dennoch einen großen Hype verursacht ?
Tut mir leid, aber hier muss ich widersprechen. Violet Evergarden hatte im Sommer des Vorjahres ein Pre-Screening gehabt, welches es einen ordentlichen Popularitätsschub verpasst hat. Außerdem ist davon auszugehen, dass VE als KyoAni Titel, siehe Simulcast, im Verhältnis zu anderen Serien einen grundsätzlichen Vorteil im Umgang mit der Serie hatte, immerhin ist KyoAni für ihre eher unabhängige Produktion und den im allg. überdurchschnittl. Zeitplan bekannt, welcher es Netflix überhaupt ermöglicht hat, einen Simulcast zu machen, da die Serie ohnehin schon fertig war, dementsprechend ist auch dieser Popularität schürende Faktor tendenziell eher KyoAni zuzusprechen.
Ist dennoch fraglich, ob die Popularität ohne Netflix insgesamt genauso groß ausgefallen wäre. Netflix brachte ihn ja in zahlreichen Ländern gleichzeitig raus, in Deutschland z.B. hat kein anderer Anime-Publisher die Reichweite wie Netflix sie hat. Auch wurden nicht Anime-Fans mit der Serie konfrontiert, was über die üblichen Wege schwer möglich gewesen wäre, entweder über einen der üblichen Simulcast-Anbieter mit einem extra Abonnement oder über teure Discs, jedenfalls uninteressant für eine Zielgruppe außerhalb der Anime-Fans (gibt immer noch genügend Anime-Fans, die nicht wissen was so alles im Simulcast läuft, der Werbeeffekt durch Netflix erreicht selbst die). Über einem Simuldub brauchen wir gar nicht erst reden, den hätte es sicher noch nicht hier gegeben, selbst wenn die Serie fertig war.
Ok, wahrscheinlich war meine Formulierung etwas zu ungenau, mir ging es nicht darum Netflix jeglichen Anteil an VE’s Erfolg abzusprechen, sondern lediglich hervorzuheben, dass Violet schon von vornherein eine verhältnismäßig überproportionale Aufmerksamkeit erlangen konnte, und dass man KyoAni’s Position in dieser Kooperation nicht missachten sollte, da der originale Kommentar Violet, aus meiner Sicht, etwas unterschätzt hat.
Natürlich hat Netflix vielen Leuten, welche ansonsten nicht oder erst deutlich später mit der Serie in Kontakt gekommen wären, dieses Werk näher gebracht, keine Frage, aber das war, wie gesagt auch nicht meine Intention.
Dementsprechend hoffe ich, dass sich das geklärt hat, denn an sich kann ich deinem Kommentar zustimmen bzw. habe ich grundsätzlich keine oppositionelle Position, im Gesamtbild Netflix Lizenzierung, einnehmen wollen.
Jo hab ich beim durchlesen des Artikels auch gedacht .
»Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass wir die Marke viel besser vermarktet und der Serie wieder zu ihrem alten Glanz verholfen hätten«
»Wir wollten die Kohle damit machen, aber Netflix hat uns überboten« LUL
Hatte Funimation nicht Jahre lang Zeit, sich NGE einfach zu schnappen?
Verstehe dieses Heulen auf unterster Schiene nicht.
Da spricht der neid von der Konkurrenz XD
@Wooky laut Universum Anime war es seit einigen Jahre nicht möglich gewesen NGE überhaupt zu lizenzieren (O-Ton Universum Anime: »Die Rechte sind weltweit gesperrt.«) Entweder war eine Lizenzierung wieder möglich gewesen und Netflix hat alle anderen überboten oder sie haben soviel Geld geboten, dass man sich das ganze anders überlegt hat.
Weg vom Thema: Wie fügt man ein Profilbild zu?
https://www.anime2you.de/news/127314/how-to-eigenes-profilbild-in-den-kommentaren-auf-anime2you/
Hier bitteschön. 🙂
»Fukunaga ist der Meinung, dass Netflix nicht der richtige Ort für große Titel wie »Neon Genesis Evangelion« sei, da sie solche Serien nicht gut vermarkten würden.«
Netflix nicht der richtige Ort? Damit mag er recht haben, Funimation ist jedoch erst recht nicht der richtige »Ort«. Welcher Publisher ist zuletzt immer wieder wegen Zensur aufgefallen? Welcher Publisher hat Fans indirekt als pädophil bezeichnet? Na, Fukanaga-san? Klingelt da was? Wer sich den scheiß SJWs und Feminazis beugt, der hat eine Serie wie NGE erst recht nicht verdient.
Wer sind in deinen Augen die Feminazis und SJWs? Zu viel auf 4chan rumgehangen?
Da spricht zwar nur ein ganz kleines bisschen der Neid aus ihm, aber mit der eventuellen neuen (dt.) Synchro von Netflix bildet sich ja sowieso wieder ein ganz anderes Problem und dies entscheidet dann ja ob die Lizenzierung wirklich so viel wert ist, jedenfalls gilt das für die, die mit Synchro schauen wollen.
Von einer neuen deutsche synchro ist nicht die rede.
Es gibt aber Hinweise, dass auch wir eine bekommen könnten 😉 Die englische Synchro wurde mehr oder weniger bestätigt und ein spanischer Dialogregisseur hat auch schon eine Synchro angekündigt, gibt sogar Gerüchte über eine portugiesische Synchro.
Ist aber nicht auszuschließen
Warum sollte man die denn unnötig neu synchronisieren lassen?
Frag ich mich auch aber vermutlich ist es ihen zu aufwändig sich die alten Synchros (deutsch,englisch etc.) zu lizensieren
Hört auf den Mann! *they hated him because he preached the truth*
Die Neusynchronisationen von NGE würde ich nicht als »Gerücht« kleinreden wollen, wenn die ehemalige englische Regisseurin von innerhalb der Branche und Castings spricht und der spanische Dialogregisseur (und noch 1 Person) sich auf Facebook darüber freut bei so einem Projekt wie NGE dabei sein zu können.
»Gerücht« würde zu der möglichen portugiesischen Synchro in Brasilien passen, da dort nichts stichhaltiges zu finden war.
Einfach mal abwarten eine eventuelle neue sychro muss ja nicht automatisch schlecht werden .
Bei Netflix ist die Wahrscheinlichkeit aber nicht gerade gering 😉
Also, dass die Synchro schlecht wird.
Vieleicht lernen sie aus ihren fehlern 🙂
Was für Fehler, die wissen nicht einmal was sie falsch machen, weil die Synchros von einem Subunternehmen beauftragt werden.
Genau der Meinung bin ich auch bei vielen Titeln der Streaming-Dienste. Man merkt einfach auch das früher manche als Fansubs u.a. leichter Beliebtheit erlangten und weniger untergingen als heutzutage bei x verschiedenen offiziellen. Deswegen haben es viele immer mehr schwer und durchsetzen tut sich nur noch immer mehr leichter der übliche Kram irgendwann…
Animes bei Netflix haben Vor- und Nachteile. So zahlt Netflix viel für Lizenzen, ist gut für die Studios und viele Netflix-Abonennten die nicht viel Animes zu tun haben kommen in den Genuss und eben viele Titel für wenig Geld. Deswegen muss man auch sagen, dass Netflix Titel lizenziert die es sonst hier gar nicht geben würde.
Leider gehen aber allgemein viele Titel bei Streaminganbietern unter in dem ganzen Programm. Die Exklusivrechte bei Netflix sorgen nämlich auch dafür, dass eine nachhaltige Verbreitung unterbunden wird. Zudem setzt Netflix bei Animes sehr oft nicht auf Qualitäts-Synchros was bei nicht reinen Streaminganbietern, die auch Lokal veröffentlichen, nicht so der Fall ist. Eben mehr Quantität als Qualität bei Animes bei Netflix, wird wahrscheinlich auch gemacht weil bei normalem Streaming viele Titel eben nur einmal angeschaut werden; Also warum zuviel Aufwand für einen einzelnen Titel machen.
Deswegen wären lokalen Lizenzierungen oft besser.
Da ärgert sich wohl jemand den Title nie bekommen zu haben oder haben zu können 😀
Aber ich muss ich einwenig Recht geben, für jemanden der nichts von NGE weiß, wird es nur ein weiterer Title sein der in der Reihe untergeht. Die Aufmerksamkeit und liebe die der Title verdient wird Netflix wohl nicht geben. Schade
Und trotzdem scheiß ich auf Netflix und werde deswegen kein Abo machen. Auch wenn es noch 20 Jahre dauern sollte, werde ich auf die BD warten.
Soll Netflix ruhig ein Haufen Kohle zahlen. Trotzdem werden es dadurch nicht mehr Abonnenten.
Grob formuliert ist Netflix ein normaler Streaming-Anbieter ohne viel Heckmeck. Man hat Titel im Portfolio, lebt aber die Marke nicht wie es hierzulande z. B. peppermint macht.
Aussagen wie von Fukunaga getätigt habe ich auch schon an anderen Stellen gehört. Weniger das »Wir hätten das besser gemacht!«, sondern eher das Grübeln in Japan. Finanziell mit Netflix konkurrieren kann wohl kein Anime-Anbieter weltweit, aber es fehlt halt das Pflegen der Marke selbst. Basti von peppermint hat auf der letzten Animagic auch etwas dazu erzählt, hab nur leider vergessen um welchen Anime es ging. 🙁
Inwiefern lebt peppermint eine Marke?
Naja was sind bzw. waren sie denn je mehr als der Sword Art Online Anbieter? Alles andere läuft so nebenbei und bekam nie jene Aufmerksamkeit wie SAO.
*hust* Fate *hust* Ansonsten siehe meine Antwort darüber.
Dass nicht alle Marken gleich viel Liebe bekommen liegt aber in der Natur der Sache, denn nicht jede Marke hat eine entsprechend große Fanmenge.
Also sind die Publisher gar nicht so viel anders als Netflix, ein paar Titel bekommen viel Aufmerksamkeit, der Rest wird einfach abgearbeitet. Bei Kazé oder KSM ist es sogar noch schlimmer, da werden auch nur noch wenige Marken gepflegt. Da ist also eher die Frage, ob die Japaner lieber eine kleine Zielgruppe bedienen und pflegen wollen – wobei da nicht mal klar ist ob der Publisher das bei jedem Titel gut macht – oder eben über Netflix eine große Zielgruppe ansprechen wollen, zwar nur einmal ohne besondere Pflege aber dafür weltweit, auch in Regionen wo ein Titel eventuell nicht so schnell hingekommen wäre. Je nach Sichtweise ist das »Leben« einer Marke also nicht unbedingt die bessere Variante. Denn von geringen Verkaufszahlen kann sich Japan auch nichts kaufen, egal wie ein Publisher für eine Marke brennt.
Durch Kinoevents, Ehrengäste auf Cons und als Partner von Aniplex als Direktvertrieb von Merchandising.
Sind doch auch alles kosten die der Anbieter stämmen muss und ob sich das Lohnt hat sich auch noch nicht so gezeigt dazu kommt das die Kinoevents meist ganz schöne Wucherpreise sind dafür siehe SAO event. Und wie schon erwähnt sind das doch nur auserwählte Titel die sowas erhalten was doch sehr schade ist.
Und ob ich mir denn zuhause angucke oder im Kino macht heut zu Tage auch nicht mehr viel unterschied als den Preis den ich dafür Zahle.
Netflix muss den Titel gar nicht vermarkten, durch Artikel wie diesen wird schon genug Interesse geweckt.
>»Wäre ‚My Hero Academia‘ bei Netflix erschienen, wäre der Anime mit einer beliebigen Anzahl von Titeln auf der Plattform veröffentlicht worden und wäre wahrscheinlich als Marke gestorben
Der Erfolg und die Beliebtheit von Violet Evergarden sprechen gegen dieses Argument.
Naja, ich sehe das Problem nicht. Netflix zahlt viel Geld nach Japan und wenn ein Anime richtig populär ist kann ein Publisher die Serie auch auf Disk rausbringen. Ich glaube nicht dass dort die Serien untergehen.
Meiner Ansicht nach ist Neon Genesis Evangelion kein Titel den man noch großartig vermarkten muss. NGE ist ein Anime-Klassiker der ohnehin einen populären Stand genießt. Die DVDs kosten mittlerweile ein kleines Vermögen also kann es für die Anime-Fans nur von Vorteil sein das die Serie jetzt wieder offiziell verfügbar ist. Das Serien an eventueller Popularität verlieren weil sie auf Netflix erstveröffentlicht werden sei mal dahingestellt. Sicherlich gilt das für Titel die von und für Netflix produziert worden sind und außerhalb der Plattform keinerlei mediale Referenzen vorzuweisen haben aber nicht für Anime die Netflix nach einem Release einkauft.
Lustigerweise »jammert« Funimation jetzt weil es die Serie an einen Anbieter abtreten muss, hat es aber in 15 Jahren nicht geschafft NGE neu auf DVD oder BD zu veröffentlichen.
Es konnte auch schlecht wer veröffentlichen, wenn die japaner einfach die Rechte gesperrt hatten für den ausländischen Markt wegen der Filme. 😉
Also der Lizensinhaber kriegt mehr Geld als er eigentlich bekommen würde und Netflixuser (was ja sehr sehr sehr viele sind) kriegen einen Anime den sie sonst kaufen müssten im Stream…
Ja für alle seiten ist das schlecht *facepalm*
Klar eine weltweite Vermarktung a la Netflix ist für die Marke viel schlechter als eine Vermarktung über Nordamerika und mit Funimation. Aber sicher doch! 😉 Aber nur für das Konto eines Fukunaga.
Es gibt nichts Peinlicheres als Konzernchefs, welche aufheulen wie kleine Schulmädchen.
Ich gebe dann mal Funimation Recht. :’D
Seit wann ist der Erfolg eines Animes nur von Vermarktung abhängig??? Klar braucht man immer Werbung aber selbst bei Netflix gibt es dieses Demnächst-Feature, was z. B. Für Boku No Hero mehr als genug Werbung wäre. »Neidisch« zu sein ist eine Sache aber die dann auch so tolle Animes indirekt schlecht zu reden, eine andere. Da wäre ich an seiner Stelle Mal ganz vorsichtig.
So ein Mist kann der ja nur erzählen. Evangelion ist ein Meisterwerk, die Serie in einem Stück zu bekommen ist schon schwierig wenn es original sein soll. Das es beim streaming noch nicht groß gemacht wurde, zeigt eher die Unfähigkeit der Animeindustrie das ganze zu vermarkten. Die sollen lieber Animes machen und die Rechte verkaufen. Die hätten nicht soviel Geld eingenommen, wenn Netflix nicht ordentlich geld auf den Tisch gehauen hätte. Netflix ist sich bewusst was dieser Film für ein Potential hat. Ich bin Netflix Nutzer und zahle nicht auch noch für extra jeden anderen Dienst. Ich werde mir Evangelion anschauen und durch Netflix werden auch jüngere Generation an dieses Meisterwerk herangeführt, während ich außer ein paar Anime Kennern, niemanden kenne der weiß wo man Anime on demand Schauen kann, weil man das gar nicht kennt. Ich vertraue Netflix, das die das Meisterwerk nicht einfach so ohne großes Tamtam untergehen lassen, denn wer soviel geld raus gibt um alle zu überbieten, hat auch eine Strategie dahinter.