Akihiro Tomita: »Openings könnten bald kürzer werden«

Der Anime-Musikproduzent Akihiro Tomita, der unter anderem an dem Opening von »Akuma no Riddle« mitgearbeitet hat, sprach vor Kurzem während eines »Anime Industry Cross-Talk«-Events darüber, dass sich die Länge von Anime-Openings und -Endings, die derzeit bei einer Episodenlänge von 24 Minuten bei jeweils 90 Sekunden liegt, durch den Einfluss von Streaming-Diensten wie Netflix verändern könnte.

Während des Panels erklärte Tomita, dass Anime-Songs mit einer Länge von 90 Sekunden im Laufe der Jahre Standard für das japanische Fernsehen geworden sind, jedoch gilt dies nicht für internationale Streaming-Dienste. Besonders bei Netflix werden die Endings nach wenigen Sekunden abgebrochen, da man dort am Ende einer Episode automatisch zur nächsten springt, sofern man dies nicht manuell unterbindet.

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»Binge Watching« (das Schauen von mehreren Episoden einer Serie am Stück) wird auch in Japan immer mehr zur Norm und deswegen müssten auch Anime-Songs daran angepasst werden, so Tomita. Ein erstes Beispiel hierfür wäre der Netflix-Original-Anime »B: The Beginning«, der lediglich ein kurzes Opening ohne Text und Credits mit einer Länge von 15 Sekunden aufweist. Das Ending ist jedoch über zwei Minuten lang und enthält alle Credits, die normalerweise im Opening zu sehen sind.

Tomita vermutet außerdem, dass Songs, die ursprünglich als Opening oder Ending gedacht waren, stattdessen in Zukunft als Insert-Songs verwendet werden. Normalerweise sollen Openings und Endings ein ikonischer Teil der Serie werden, da diese bei jeder Episode zu sehen sind. Mit dem Netflix-Modell wäre es jedoch sinnvoller, diese Songs in wichtigen Schlüsselszenen zu spielen. »Die Logik des Fernsehens gilt nicht mehr für das Streaming-Zeitalter«, fügte Tomita abschließend hinzu.

Akihiro Tomita ist Mitgründer der Anime-Musikproduktionsfirma Hifumi. Er arbeitet unter anderem mit Künstlern wie ClariS, die für die Openings von »Nisekoi« und »Eromanga-sensei« zuständig war, und Maon Kurosaki, die für den Ending-Song von »School-Live!« verantwortlich war, zusammen.

Quelle: ANN

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20 Kommentare und Antworten zu "Akihiro Tomita: »Openings könnten bald kürzer werden«"

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Guts
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Guts

Muss ja nichts schlechtes sein, in der Kürze liegt die Würze 😉

Außerdem haben die kurzen Openings bei Netflix nicht unbedingt eine Wende zu bedeuten, gibt nämlich genug andere Serien von Netflix, die immer noch längere Openings haben.

Apropos B: The Beginning, der wurde von Universum Anime für den Home-Video-Release lizenziert.

Medusa
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Medusa

Als großer Fan von Openings, wäre das echt bitter.
Hab dadurch nämlich viele tolle Bands/Songs entdeckt und die Visuals haben auch immer viel Spaß gemacht.
Wäre schade, wenn sich das ändert!

Levi
Gast
Levi

Ehrlich gesagt würde mich das nicht stören weil ich allgemein die Openings und Endings fast immer überspringe.

Aber natürlich ist das schade für die die sich gerne das anhören, ansehen.

Michael
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Michael

Und wieder ein Grund weswegen Streamingdienste im Chemiebaukasten hätten bleiben sollen.
Wenn ich eine Serie schaue, will ich selbst entscheiden ob ich das Opening und Ending ansehe. Diese nun komplett zu streichen, außer in Schlüsselfolgen in denen die Handlung Vorrang hat, macht das ganze Feeling kaputt.
Außer der Handlung, mit was soll man denn dann den Anime verbinden als mit dem Opening/Ending Song?
Man stelle sich vor, die ganzen Perlen wie »Angel Beats«, »Anohana«, »Attack on Titan«, »Clannad«, »Code Geass«, »Death Note«, »Steins; Gate«, »Overlord« und »Your Lie in April«, um nur mal ein paar zu nennen, hätten diese Soundtracks nicht, dann wäre der Wiedererkennungswert direkt um ein Vielfaches niedriger und der Bekanntheitsgrad würde bestimmt nicht so stark ansteigen.
Dazu kommen dann auch noch die ganzen Interpreten deren Popularität aufgrund des fehlenden Soundtracks ebenfalls nie so groß geworden wäre und entsprechend auch gewisse Songs nie produziert hätten.

Traurig, wie das Hirngespinst von Fortschritt jegliche kulturell wertvolle Arbeit mit Füßen tritt.

Haku
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Haku

Die Soundtracks werden ja nicht gestrichen, sondern stattdessen als Insert-Sound in der Episode zu hören. Auch so können ikonische Stücke entstehen, siehe zum Beispiel Madoka Magica oder andere Yuki Kajiura-Werke.

Michael
Gast
Michael

Natürlich gibt es auch gute Insert-Sounds in bestehenden Animes, diese unterstreichen aber auch die Handlung in eben dieser Szene und harmonieren meist mit den OP/ED Sounds. Zudem werden in den meisten Animes die ich bis jetzt gesehen habe (abgesehen von Bleach *Number One* (T_T) ) solche Insert-Sounds mit Gesang stilvoll für den Schlussakt der Geschichte aufgehoben und so gekonnt die Handlung zum Höhepunkt getrieben. Diese mehrmals in der Serie einzufügen würde meiner Meinung nach diesen Effekt zerstören.
Für mich sorgen die Sounds aber auch in gewissem Grad dafür, dass ich mich gefühlvoll mit dem Anime in eine gewisse Stimmung bewegen kann und auch, je nach Setting des Songs, mit welchem Genre ich (vermutlich) rechnen kann. Madoka Magica ist hier ein sehr schönes Beispiel mit seinem schön bizarren Kontrast vom freundlich/fröhlichen Opening zum düsteren, doch leicht psychedelisch angehauchten Ending Theme.

Guts
Gast
Guts

Ich würde mal die Füße still halten, denn auch Netflix hat viele Serien mit längeren Intros. Der Mensch im Artikel oben übertreibt mMn zu sehr, Netflix hätte keinen nennenswerten Vorteil Intros zu kürzen da der Zuschauer sie immer selbstständig mit einem einfachen Klick überspringen kann.

»Außer der Handlung, mit was soll man denn dann den Anime verbinden als mit dem Opening/Ending Song? […] dann wäre der Wiedererkennungswert direkt um ein Vielfaches niedriger und der Bekanntheitsgrad würde bestimmt nicht so stark ansteigen.«
Cartoons haben ja auch gerne mal kurze Intros, und da hat es dem Wiedererkennungswert auch nicht geschadet. Durch die kurzen Openings können sich die Macher auch mal mehr austoben und müssen sich nicht an die Songs klammern. Da kann alles perfekt aufeinander abgestimmt werden und es wirkt nicht wie eine Diashow weil die Leute nicht wissen wie sie die Zeit überbrücken sollen.

KuroMandrake
Gast
KuroMandrake

Würde ich als großer Anime OP & ED Fan sehr schade finden, zumal ich mir die in Full Version als MP3 auf meinem Smartphone mit Kopfhörern schon gerne höre. 🙁

Telodor567
Gast
Telodor567

Das wäre schrecklich! Habe eh kein Netflix. Eines der Dinge, auf die ich mich am meisten bei einem neuen Anime freue, sind die Openings und Endings, ich habe dadurch so viele geile Lieder entdeckt, die ich mir auch immer auf meinem Handy anhöre. Vor allem sind viele visuell auch einfach nur echte Kunstwerke!

Hilfshase
Gast
Hilfshase

Gute Sache ich mag jegliche Art von Spoiler so gar nicht, sodass nach meinem Empfinden selbst Opening und Ending für mich Mini-Spoiler sind, weshalb ich sie immer skippe bis zur vorletzten Folge und in der letzten gibts dann die volle Packung. ^^

StiftOhneMine
Gast
StiftOhneMine

Geht mir meistens genauso^^
Finde es ärgerlich, wenn man im OP sieht, auf wen der Protagonist in der Serie trifft bzw zu welchen Kämpfen es kommt (MHA war letzte Season so ein Fall….)

Mariya
Gast
Mariya

Ich liebe Openings und ich liebe Endings und ich bin kein großer Binge Watching Typ also die Kürzungen wären für mich blanker Horror. Bitte nicht, ich will meine OPs und EDs so behalten wie sie sind!! 🙁

Lorenzo
Gast
Lorenzo

Ich fände es ja schön, wenn man die OPs öfter variieren würde. Etwas Abwechslung reinbringen oder am Anfang in einer stilvollen Weise in die Episode einbauen. Manchmal wirken die OPs und vor allem die EDs lieblos hingeklatscht, solche könnte man sich tatsächlich sparen.

Wenn alles so harmonisch ineinander übergeht wie bei A Place Further than the Universe, dann ist es perfekt. Wenn sie bei Naruto aber zwischen Wiederholung Nr 2297 und Rückblende Nr 10580 noch ein Opening reinquetschen, können sie mir auch gleich die 5 Klicks ersparen.

Balmung
Gast
Balmung

Ich hab schon manchen Anime geguckt, weil ich die OP/EDs Songs in Anime Radio Streams gehört habe und sie mir sehr gefielen. K-On und Angel Beats zum Beispiel. Bisher nie bereut, gute Songs werden selten in wirklich schlechten Anime platziert.

Bei manchen Anime höre ich mir die OP/EDs immer an, bei manchen aber auch nicht, hängt davon ab wie gut mir die Songs gefallen. Aktuell nervt mich da Amazon Prime, bei Seven Senses of the Re:Union muss ich ständig beim ED das automatisch abspielen abbrechen, weil ich das unbedingt ganz hören will. XD

Mir würde also schon ein bisschen etwas fehlen. Aber es gibt schon jetzt Anime, die in einzelnen Folgen das OP und/oder ED weg lassen, finde ich jetzt auch nicht so schlimm. Bei B the Beginning hat mich das auch nicht gestört.

Lorenzo
Gast
Lorenzo

Du kannst Autoplay am PC und Android in den Einstellungen deaktivieren. Das Fenster zur nächsten Folge erscheint dann aber dummerweise immer noch.

Amane
Gast
Amane

Ganz ehrlich, das wäre riesiger Bullshit.
Openings sind für mich ein Mitgrund wieso ich Anime heute so liebe und hat diese haben mir auch einige tolle japanische Artists wie LiSA, Konomi Suzuki, FLOW, KANA-BOON, EGOIST oder auch Aimer näher gebracht.

Saucen Gott
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Saucen Gott

Da ich sowieso in 9 von 10 Fällen die Openings überspringe, würde sich der Verlust für mich wohl in Grenzen halten. Einfach zu viel immer gleich klingender J-Pop.

Es wäre zwar schade um die Perlen, die sich unter dem leider vielen generischen Mist an Openings befinden, aber letztlich interessiert mich nur der Inhalt.

Aber davon abgesehen, ist es längst noch nicht so weit und es ist auch fragwürdig, ob das jemals so weit kommen wird. Meiner Meinung nach übertreibt der Herr einfach.

dreambird1973
Gast
dreambird1973

Netflix is doch scheissegal. Solange die Sachen in Japan im TV laufen, sollten diese OPenings so bleiben, wie sie sind. Der Typ sollte mal aus der Sicht der Animefans da ran gehen, aber das tun leider die wenigsten….

AnglerfishFromHell
Gast
AnglerfishFromHell

Dafür gibt’s einen riesigen Daumen runter.

Bloodx
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Bloodx

Wäre einfach scheiße, SAO ohne die immer wieder geile op und ending musik wäre einfach scheiße. Oder nehmen wir Digimon ohne Op oder ED wäre ebenfalls scheiße.