Studie: Anime-Studios verzeichnen Rekordeinnahmen im Jahr 2017

Das auf Finanzanalysen spezialisierte japanische Unternehmen Teikoku Databank hat in einer kürzlich veröffentlichten Studie die finanziellen Daten von insgesamt 255 Anime-Produktionsfirmen betrachtet. Dabei stellte man Rekordeinnahmen und deutlich steigende Profite fest.

So lag das gesamte Einkommen der Anime-Studios im Jahr 2017 bei 203 Milliarden Yen, was umgerechnet knapp 1,6 Milliarden Euro entspricht. Dies stellt mit 39,6 % nicht nur eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr dar, sondern ist auch gleichzeitig ein neuer Rekord in der Anime-Industrie. Auch der Gewinn zeigt deutlich nach oben, denn hier konnte man sich im Vergleich zum Vorjahr um 54,9 % steigern.

Laut der Analyse von Teikoku sind die hohen Einnahmen einerseits dadurch bedingt, dass große Produktionsfirmen und Outsourcing-Studios vom Video-Streaming sowie den gezahlten Tantiemen durch die Produktionskommittees profitieren. Kleinere Studios hingegen sehen sich einem starken Konkurrenzdruck ausgesetzt, der dazu geführt hat, dass diese mehr Aufträge als früher annehmen.

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede bei den Einnahmen der verschiedenen Unternehmen. Zwar liegt der durchschnittliche Umsatz pro Firma bei knapp über 800 Millionen Yen, umgerechnet circa 6,32 Millionen Euro, aber von den 255 betrachteten Firmen konnten 82 Studios nur weniger als 100 Millionen Yen einnehmen. Weitere 72 nahmen zwischen 100 und 300 Millionen Yen ein.

Auch die Größe der Studios schwankt deutlich. 169 der 255 Produktionsfirmen hatten 20 oder weniger Mitarbeiter, 86 davon sogar nur fünf oder weniger. Studios mit mehr als 100 Mitarbeitern sind die absolute Ausnahme – nur 4,5 % weisen eine solche Größe auf.

Im Jahr 2017 gab es zudem auch vermehrt Insolvenzen und Firmenschließungen in der Anime-Industrie. Insgesamt sechs Studios sind diesem Schicksal zum Opfer gefallen – die höchste Anzahl seit 2011, als im Nachgang der globalen Finanzkrise insgesamt sieben Studios schließen mussten.

Quelle: ANN

Aktuelle News

Dieser Artikel beinhaltet Affiliate-Links. Durch den Kauf der Produkte über unsere Links erhalten wir eine kleine Provision. Mehr dazu.

Auch interessant?

Diskutiere mit!

guest
24 Kommentare
Bewertung
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
View all comments
StiftOhneMine

Ein Hoch auf legales Streaming! Der Einfluss des Westens scheint erheblich zu sein. Wenn ich jetzt noch lese, dass der durchschnittliche Lohn der Mitarbeiter steigt, die diese Animes produzieren, bin ich glücklich!

Aventuri

Typisch Westen… Kaum passiert etwas gutes, wollen sie die Lorbeeren dafür kassieren :I ich lese da erstmal nur Outsourcing raus… Alle anderen Gründe sind zu vag

Dru

Typisch Anti-Westen.

StiftOhneMine

Ich lobe eher die Japaner, dass sie (endlich!) den Schritt zum Westen gemacht haben und uns ihre Produkte/Serien anbieten wollen.

Radon

Zwar liegt der durchschnittliche Umsatz pro Firma bei knapp über 800 Millionen Yen, umgerechnet circa 6,32 Millionen Euro, aber von den 255 betrachteten Firmen konnten 82 Studios nur weniger 100 Millionen Yen einnehmen.

Also konnten 82 Studios nur weniger »als« 100 Millionen Yen einnehmen oder (was mit dem nachfolgesatz keinen Sinn machen würde) konnten die 100 Millionen Yen (oder mehr) einnehmen?

c_c

Robin Hirsch

Da fehlte das Wort »als« – sorry!

Huha

Die schlechten dvd und blu ray Verkäufe sind mit unter ein Grund das es kleinere Studios schlechter geht wurde mir da ein Wachstum wünschen was leider nicht geschehen wird…

Mana

Das die sich bei so hohen Preisen nicht so gut verkaufen ist auch kein Wunder.

Guts

Dann produzieren die ihre Animes auch gerne mal für die falsche Zielgruppe, schränkt die potentielle Kundschaft auch nochmal ein.

Mana

Genau, dann nicht gerade wenige Titel und immer nur mehr unfertige Serien die alle nur die Vorlagen bewerben sollen…ist einfach bescheuert das ganze. Man nutzt das Anime-Medium garnicht wirklich richtig.

Rantar

Weniger streamen, mehr DVDs kaufen 😀

Balmung

Das hätte bei mir zur Folge weniger Anime zu gucken. Ich bin nicht reich, ich muss Prioritäten setzen und da geht mein PC und meine Videospiele (PC/PS4) vor. Einzig Anime Filme kauf ich mir doch hin und wieder welche, aber Serien sind mir einfach zu kostspielig für ein Zweithobby.

chana

Ich kann mir vorstellen, dass es auch schon viel bringt wenn der Großteil auf legalen Seiten schaut. Dazu wären mal aktuelle Zahlen interessant^^

Yuya Sakaki

Das einzige was mich aufregt ist das mit dem Studio von Testament und Date A Live.. Und allgemein es liegt einfach daran das die Menschen Animes immer schlecht reden was extrem abfuckt und kleinere gute Animes z.b. a Chivarly Of a Failed Knight, Sky Wizards Academy und weitere kleine Animes einfach nicht Supportet werden weil bis die in Deutschland raus kommen haben die in Japan das Projekt meistens schon längst aufgegeben wodurch man die denn nicht kauft weil sie eben nicht weiter gehen was uns bzw mich als Fan richtig nervt korriegirert bitte wenn ich irgendwas falsch sehe

Mana

Es ist halt nicht jeder Titel gut nur weil man es selber so sieht. Und das Problem mit dem nichts weiters liegt einfach daran das man dort die falsche Eistellung hat und das Medium nur mehr als Werbeplattform nutzt.

sad dude

Ich bezweifle, dass die Einkünfte aus Deutschland einen ausschlaggebenden Faktor zur Produktion einer Fortsetzung dieser Serien gegeben hätten, allein schon da sie von vornherein nicht so geplant wurden; außerdem ist es ganz normal, dass Serien, die wenig Anklang bei den Zuschauern gefunden haben, abgesetzt werden.

X. Z.

Wird wahrscheinlich praktisch nichts von den Mehreinnahmen bei den Mitarbeitern angekommen sein.

Und ein Hinweis: Jahresangaben schreibt man ohne „in“. Es heißt „Anime-Studios verzeichnen Rekordeinnahmen 2017“. (Das „in“ muss weg. „in 2017“ ist Englisch und nicht Deutsch.)

sad dude

Wenn du schon so kleinlich sein möchtest, solltest du es aber auch richtig angeben, denn es müsste dann heißen: »2017 verzeichnen Anime-Studios Rekordeinnahmen.«

X. Z.

Hast du dafür eine Quelle, dass Adverbialbestimmungen der Zeit am Satzanfang stehen müssen? Das glaube ich nämlich nicht.

ShiwanNyan

das größte Problem an Japan und vorallem der Anime/Manga Industrie ist doch das die wirklich rein nur auf Japan gucken … die Menschheit ist Global und die Japaner sollten endlich mal auch Global denken und Produzieren! Ein Globaler Release von Anime und Manga und ggf. Novels würde die Gewinne aufs extremste nach oben schnellen lassen! Anime die in Japan vlt. nicht so gut ankommen kommen aber vielleicht sehr gut in der EU oder USA an und würde sich dadurch eine weitere staffel etc. lohnen… (Achtung der Kommentar könnte Persönliche eindrücke und meinungen enthalten!)

Mana

Man könnte auch einfach mal generell mehr aufhören alles nur mehr als Werbeplattform zu nutzen…und einfach mehr schon abgeschlossene Titel als Anime bringen und mal mehr Genreauswal und nicht immer nur mehr die selben Inhalte und Zielgruppen. Da ist nämlich auch kein Wunder wenn nicht alles ankommt. Kommt eh viel zu viel aufeinmal raus…

NiklasNya

Welche Studios mussten schließen?
Habe nur mitbekommen, dass das Studio Production IMS bankrott gegangen ist.

Dru

Auch wenn sowohl hier als auch bei ANN die Rede von Studios ist, bin ich etwas skeptisch. Ich hab mal schnell eine Liste überflogen und aktuell gibt es nicht mal 100 aktive Anime-Studios in Japan. Der Großteil der Einnahmen fließt an Produktionsfirmen, Verlage, TV-Sender, etc. Die Studios und letztendlich die Animatoren kriegen immer noch einen geringen Anteil von den Einnahmen.

Mana

Der Gedanke am mir auch.