Antisemitismus-Vorwürfe gegen »Recovery of an MMO Junkie«-Regisseur erhoben

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Das amerikanische Anime-Nachrichtenmagazin »Anime News Network« erhob schwere Antisemitismus-Vorwürfe gegen Kazuyoshi Yaginuma, Regisseur von »Recovery of an MMO Junkie«. Wie ANN berichtet, hat der Regisseur, der auf eine gut 30-jährige Karriere im Anime-Bereich zurückblicken kann, Tweets favorisiert und geteilt, die antisemitischen Inhalt haben. Außerdem soll er selbst auch Tweets verfasst haben, die in eine solche Richtung gehen.

Yaginuma, der auf Twitter unter dem Handle @yaginuma_san schreibt, hatte in diesem Monat angefangen, auch regelmäßig mit englischsprachigen Followern zu interagieren. Dabei fiel schnell auf, dass er Tweets in englischer Sprache favorisierte, die antisemitische Inhalte enthalten, oder Tweets mit solchen Nachrichten öffentlich teilte.

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Die wohl schwersten Vorwürfe betreffen aber die Tweets, die Yaginuma selbst verfasst hat. So hat er in einer Reihe von Tweets, in denen es um die Situation der Anime-Industrie ging, die Behauptung aufgestellt, dass die Probleme mit der Ausbeutung etwas mit dem »jüdischen Bankensystem« zu tun haben. In anderen Tweets stellte er infrage, ob der Holocaust wirklich stattgefunden haben könnte.

Während manche User sich wunderten, ob Yaginumas mangelnde Englischkenntnisse hier womöglich für Unklarheiten sorgen – er benutzt Google Translate, um seine Nachrichten zu übersetzen – fand ANN auch Tweets mit antisemitischem Inhalt in japanischer Sprache, in denen er zum Beispiel infrage stellte, ob das Tagebuch der Anne Frank reale Begebenheiten wiedergibt.

Ellation, Betreiber der Anime-Plattform Crunchyroll, auf der »Recovery of an MMO Junkie« gezeigt wird, distanzierte sich von Yaginumas Aussagen. »Wir unterstützen nicht das antisemitische Verhalten, über das im Zusammenhang mit Kazuyoshi Yaginuma berichtet wurde. Die getroffenen Aussagen spiegeln nicht die Meinung von Crunchyroll wieder, da wir sehr stolz auf unsere globale und vielfältige Community sind«, so Ellation in einem Tweet.

Quelle: ANN

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Kommentare

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5 Kommentare und Antworten zu "Antisemitismus-Vorwürfe gegen »Recovery of an MMO Junkie«-Regisseur erhoben"

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Lorenzo
Gast
Lorenzo

Bei diesen Vorwürfen muss man heutzutage ja immer skeptisch sein, es geht immerhin um den Ruf eines Menschen. Hier bin ich mir unsicher. Er schreibt »Japanese animation is a slave industry. The lowest tier of the Jewish exploitation society.« Wenn jemand im Westen das schreiben würde wäre die Sache glasklar. Bei den Japanern bin ich mir nur unsicher, wie real Antisemitismus für sie ist. Ob das jetzt mit Memes und einem eingeschränkten Horizont zustande kam oder er bewusst so aggressiv provozieren wollte und den massiven Shitstorm in kauf nahm? Auf jeden Fall spricht er aber ein reales Thema an und ihm nur mit Antisemitismus-Diskussionen zu begegnen ist nicht richtig.

Oder vielleicht ist er auch einfach ein Arsch, man weiß es nicht ^^

Dru
Gast
Dru

Natürlich hat die Animeindustrie so einige Probleme. Die Juden dafür verantwortlich zu machen ist absoluter Schwachsinn und geht in Richtung von (absurden) Verschwörungstheorien. Da wird versucht für komplexe Probleme eine einfache »Lösung« bzw. Sündenbock zu finden.

Japan hat sowieso ein seltsames Verhältnis zu ihrer Rolle im 2. WK. Und viele ihrer Entschuldigungen (z.B. gegenüber Südkorea) sind eher halbherzig.

Nyan-Kun
Gast
Nyan-Kun

Selbst diese einfache Lösung ergibt für mich absolut keinen Sinn.
Der Antisemitismus ist ohnehin eher ein Importprodukt aus dem damaligen Nazi-Deutschland und war für manche Japaner auch nie ein reales Problem, da es in Japan kaum wirklich Juden gab. Die Mehrheit der Japaner dürfte sich deshalb mit diesem Thema nie wirklich beschäftigt haben.

Barrli
Gast
Barrli

Und weck mit ihm! Cute Anime Girls und den Holocaust in Frage stellen. wtf o_0
Nehme nicht an, das Google Translate mehr als einmal solche Fehler macht und derartiges ausgibt…

Momo
Gast
Momo

Irgendwie finde ich es bitter dass so eine Meldung im Zusammenhang mit MMO Junkie gebracht wird. Klar, er ist der Regisseur des Animes gewesen aber ich glaube bei manchen würde der Eindruck entstehen dass er auch der Autor der Serie ist, was eben nicht der Fall ist.