EuGH-Urteil: Provider dürfen Zugang zu Webseiten mit illegalen Inhalten sperren

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In einem neuen Urteil hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass es zulässig ist, wenn Internetanbieter den Zugang zum weltgrößten Torrent-Tracker The Pirate Bay sperren. Das Urteil könnte weitreichende Folgen auf europäischer Ebene haben. Nach Einschätzungen von Experten könnte dieses Urteil sogar Auswirkungen auf Video-Hosting-Seiten wie YouTube haben.

Die Anti-Piraterie-Organisation BREIN hatte in den Niederlanden geklagt, um Provider dazu zu zwingen, den Zugang zu The Pirate Bay zu sperren. Nachdem die Organisation vor dem Gericht in Den Haag verloren hatte, ging sie in Revision. Der oberste Gerichtshof der Niederlande wandte sich dann an den Europäischen Gerichtshof, um einen strittigen Punkt zu klären.

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Entscheidend war dabei die Frage, ob die Betreiber von The Pirate Bay sich in ihrer Tätigkeit voll bewusst waren, dass sie Zugang zu geschützten Werken anbieten. Laut dem Europäischen Gerichtshof ging das durch die öffentliche Kommunikation von The Pirate Bay hervor. So wurde auf Blogs und Foren, die zur Seite gehören, die Intention deutlich gemacht, geschützte Werke anbieten zu wollen und die Nutzer dazu ermutigt, diese zu kopieren.

Auch der Verweis darauf, dass man als Torrent-Tracker die Dateien nicht selbst bereitstellt, sondern diese von Usern hochgeladen werden, ließ das Gericht nicht gelten. Dadurch, dass The Pirate Bay die Torrent-Tracker aktiv wartet, zum Beispiel durch das Kategorisieren von Daten, das Entfernen von fehlerhaften Trackern und das Herausfiltern gewisser Inhalte, sei es erwiesen, dass »die Betreiber der Plattform eine essentielle Rolle darin spielen, den Zugang zu [geschützten] Werken zu ermöglichen.«

Nach der EuGH-Entscheidung wandert der Fall nun zurück an das niederländische Gericht, wo in einigen Monaten mit dem endgültigen Urteil zu rechnen ist. Allerdings kann das Urteil des EuGH als richtungsweisend angesehen werden und dürfte breiten Einfluss auf die Rechtsprechung anderer EU-Länder haben. Prinzipiell könnten nun Copyright-Organisationen in anderen Ländern ebenfalls von Providern verlangen, den Zugang zu sperren. Und das nicht nur zu The Pirate Bay, sondern auch zu anderen Torrent-Trackern und sogar Webseiten wie YouTube oder anderen Streaming-Portalen.

So äußerte sich der Chef der italienischen Anti-Piraterie-Organisation FIMI, Enzo Mazza, in einem Interview: »Dieses Urteil wird einen großen Einfluss darauf haben, wie Seiten wie Google arbeiten. Sie haben nun eine größere und direktere Haftung. Bisher hatte Google so gearbeitet, dass sie illegale Inhalte nur nach Meldung gelöscht haben. Aber das ist nicht genug. Das ist eine sehr ineffektive Methode.«

Im Gespräch mit der Branchenseite TorrentFreak kam der Anwalt Fulvio Sarzana zu Wort, der in der auf Internet- und Copyright-Recht spezialisierten Kanzlei Sarzana and Partners tätig ist. »[Das Urteil] wird Konsequenzen für Video-Sharing-Plattformen und Webseiten mit User-generierten Inhalten wie YouTube haben.« Allerdings sind in seinen Augen Webseiten, die eine rein passive Rolle spielen, wie Anbieter von Cloud-Speicher, nicht betroffen.

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Quelle: Gamestar, TorrentFreak

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37 Kommentare und Antworten zu "EuGH-Urteil: Provider dürfen Zugang zu Webseiten mit illegalen Inhalten sperren"

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Klasse was kommt als nächstes? :/

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Wie heißt der Anime im Titel Bild?

Giga
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Giga

Amagi Brilliant Park von Kyoani

Zwangsbestattung
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Zwangsbestattung

Gute Nachrichten! Bin gespannt wie es weitergeht.

Lorenzo
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Lorenzo

Ein wunderbarer Schritt vorwärts zur willkürlichen Internetzensur. Wirklich großartig. 😀

Mana
Gast
Mana

Dein Satz ist sicher Ironie….verstehe auch nicht wie sich andere über solches (oder manches andere) freuen können, denken halt leider nicht alle weiter und lassen sich gerne bevormunden und so.

shinji
Gast
shinji

Ich verstehe was du meinst!
Aber im Endeffekt passiert das doch auch schon jetzt, denn ist es nicht eine ähnliche Zensur, dass man bei Suchanfragen meistens nur auf der ersten Seite bleibt und sich Folgetreffer nicht ansieht?

Wie wird denn genau bestimmt, was als erster Treffer angezeigt wird?
Läuft das alles einwandfrei?
Werden da nicht sowieso schon große Firmen bevorteilt, wenn ich zb einen Kaufartikel suche?
Amazon docet!?!
Ich wäre mir da nicht so sicher…
Du verstehst bestimmt was ich meine!

shion
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shion

Dass du nur auf der ersten Seite der Suchergebnisse bleibst liegt ja an dir. Und letztendlich gibt es diverse Suchmaschinen, die alle nach anderen Algorithmen/Kriterien arbeiten. Du hast also die freie Wahl. Sollte also deiner Meinung nach eine Suchmaschine zensierte Ergebnisse ausgeben, dann kannst du jederzeit wechseln.

Wenn aber ein Provider gerichtlich dazu gezwungen wird Webinhalte zu sperren, dann werden alle anderen Provider nachziehen müssen. Dann hast du eine echte Zensur. Mal davon abgesehen, dass eine entsprechende technische Infrastruktur für solche Sperren geschaffen werden müsste. Da sehe ich schon die ersten Politiker sabbern.

shinji
Gast
shinji

Du hast mit Sicherheit, wie ich an deiner Argumentationsweise und Wortwahl erkenne, um einiges mehr Fachwissen als ich.
Ich verstehe was du meinst und stelle es nicht in Frage, dass die Folgen eines Beschlusses in diese Richtung gehen könnten.
Deswegen sagte ich ja, dass ich seine Besorgnis verstehe.

Für mich gibt es aber bereits einen Zensur- bzw. Einflussausübenden Zustand der sich still und heimlich bei den großen IT-Unternehmen, in gemeinsamer Kooperation etabliert hat.

Also, wenn du mich ansprichst:
Ich finde bei tieferen Recherchen, nie etwas auf der ersten Seite und somit gehe ICH weiter..manchmal auch bis zur 10. und evtl weiter, bis Google mir sagt, dass es keine Ergebnisse mehr gibt, die relevant sein könnten.
Weil ich nicht dann nicht zufrieden bin, wechsel ich dann auch die Suchmaschinen!
Also genau das, was du gesagt hast!
Ich suche manchmal stundenlang nach dem geeigneten Ergebnis.
Aber nicht jeder macht das so!
Internetsuchen enden, wie du mit Sicherheit weisst, bei der übergroßen Mehrheit der Nutzer, bei den ersten Paar Ergebnissen.
Hier werden Menschen, die sich nicht weiter mit der Suche auseinandersetzen wollen, für mich ganz klar beeinflusst.

Aber was nützt es, wenn nur einer von 100 Menschen etwas kritisch hinterfragt, wenn die anderen 99 keinen Wert drauf legen und sich unwissentlich beeinflussen lassen?
Ihr Ziel haben sie trotzdem erreicht…

shinji
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shinji

Passend zu dem was ich gesagt habe, kriegt google heute von der EU eine 2,4 Milliarden Strafe aufgebrummt!

Hechtroll
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Hechtroll

Da bin ich leider anderer Meinung. Je nachdem wie es sich auswirkt könnte dies zu einer enormen beeinträchtigung der Meinungsfreiheit führen. Sollte es dazu kommen , wie oben steht, das schon Youtube Videos davon betroffen sind. Dann können wir dem Internet der Nutzer Lebewohl sagen und uns auf ein Internet der Konzerne freuen

Mana
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Mana

Die Rechtsregeln-syteme kann man leider zum Großteil auch längst in der Pfeife rauchen…:(

Andy
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Andy

super, irgendwann gibts nur noch 2 internetseiten diese sind dann komplett von den Regierungen kontrolliert und man darf den dort live zugucken wie die irgendein Politikkram bereden, freu mich drauf !!!!!!

Bakugo
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Bakugo

Der Europäische Gerichtshof ist ein Witz. Dasselbe gilt für ihre Urteile

Mana
Gast
Mana

Andre sind leider auch nicht besser. xd

Zwangsbestattung
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Zwangsbestattung

Seid ihr denn alle völlig bescheuert? Was redet ihr von Beiträchtigung der Meinungsfreiheit?
Es geht hier um dreisten Diebstahl und illegaler Verbreitung diverser Medien, wofür andere hart arbeiten und Geld sehen wollen.
Das muss halt unterbunden werden! In Wahrheit habt ihr doch nur alle Angst um eure Streams. Erbärmlich!
Das was ihr macht ist illegal und eure Argumente sind Schwachsinn.
Unter jeder News zu diesem Thema findet man euch weinerlichen Deppen, die vermutlich 24/7 nur Animes konsumieren. Lowlife Versager, die alles umsonst wollen.
Sorry für die Wortwahl, aber das offensichtliche Ignorieren von eurem Diebstahl und eurer dummstreisten Argumentation kann einen nur wütend machen.

Nagawa
Gast
Nagawa

Wenn du meinst, dass mit diesem Urteil die Piraterie langsam aussterben wird, irrst du dich gewaltig.

Ich selbst finde so ein Urteil riskant. Den dann kann ich auch hergehen, und von den Providern fordern, dass diese Newsseite geschlossen wird, da sie meinem Printmagazin die Nachrichten klaut. 😉 zwar ein wenig übertrieben, aber in diese Richtung kann so ein Urteil führen.

Mana
Gast
Mana

@Zwangsbestattung

du solltest eher mal an deiner Ausdrucksweise und Einstellung arbeiten…du scheinst ja ziemlich manipuliert von bestimmten Stellen zu sein, der sonst nichts andres an Meinung zu lässt…genau sowas wollen die, immer schön nur ja und amen sagen etc, bravo.

Noch nie drüber nachgedacht wer beschließt was legal und illegal ist na? – natürlich die mit der Kohle…und woher kommen diese und andere Wirtschaftsregeln? – Geld für arbeiten wollen schön und gut aber soviel Hirn sollte man trotzdem haben, dass man sowas noch erkennt und nicht nur alles nachbrabbelt, da steckt im gesamten weitaus mehr dahinter.
Warum nicht dann mal versuchen objektiv auch über andere Meinungen nachzudenken, bevor man gleich gegen schießt…?

Nebenbei war der Ursprung von Kunst auch, dass man gerade anders seine Meinung und Ansichten ausdrückt und an viele Leute bringen will und nicht nur dieser nur an Kohle mit allen verdienen zu wollen, weil aber leider in den meisten Bereichen leider nichts neues mehr ist und mehrheitlich nur noch stumpf praktiziert wird.
Aber nö, am besten sollen alle immer schön Fresse halten und ja nicht aufmucken, weils andere ja stört und schön brav nur ans arbeiten denken, wie ne austauschbare Maschine, ja superklasse sowas. Genau darauf läuft es schon lange hinnaus und viele Verhalten sich garnicht mehr so anders…

Und nein man muss keines wegs rund um die Uhr Animes schauen und so, bei solchen Dingen gehts ums Prinzip.

btw zum wdh Male..die wo an Anime wirklich hart arbeiten kriegen nicht das was sie verdienen und das liegt nicht an den Dingen wo du meinst sondern am System ansich.

shinji
Gast
shinji

Also 24/7 nicht aber ich versuche schon auf 2/6 zu kommen..so viel brauche ich, wenn ich keinen Urlaub habe, idR ^^
Naja..Findest du nicht, dass du ein wenig übertreibst bzw Overacting betreibst?
Dieser extreme Konfrontationskurs bewirkt nicht das, was einer sinnvollen Diskussion förderlich ist, mMn.

Aber wahrscheinlich wirst du antworten, dass es dir sowieso egal ist ^^

Lorenzo
Gast
Lorenzo

Natürlich sind alle, die dieses Gerichtsurteil kritisch sehen (d.h. alle die deiner Meinung nicht zustimmen), »Lowlife Versager die alles umsonst wollen« und alle kriminell. Dir ist schon klar, dass es bei dem Urteil nicht um illegale Streams geht? Hast du den Artikel überhaupt gelesen? Aber Hauptsache erstmal wütend werden.

Es ist nicht die Aufgabe der ISPs sich um Internetkriminalität zu kümmern und das sollte sie auch nicht werden, dafür gibt es die Strafverfolgungsbehörden. Hier sehe ich gleich das nächste Problem, denn eines dieser Vereine weiß was tatsächliche Kriminalität im Internet ist, und das andere… »Haben sie versucht ihn für 5 Minuten aus- und dann wieder einzuschalten?«. So wie es bei den großen sozialen Netzwerken bereits der Fall ist, wird die Sperrung von Websites automatisiert ablaufen, sprich: Bei Google das eigene Produkt suchen, und alles was nicht einem selbst gehört sperren lassen. Die Provider werden sich kaum gerne verklagen lassen -> Massenzensur. Das ist ein Szenario das ich mir vorstellen kann. Ansonsten müsste der Provider neue Leute anstellen die alle Beschwerden durchgehen, aber wenn die DSL-Rechnung sich verdoppelt darfst du dich dann auch nicht beschweren, schließlich sind es hart arbeitende Leute die (vermutlich zu 90% Porno-) Torrentseiten sperren müssen. Genauso wenn Google den Kopf hinhalten muss für irgendwelche Copyrights, nicht wundern wenn mal bei einem 10-Minuten-Video 20 Werbespots laufen. Gerade so ein jähzorniger Mensch wie du wird sich am meisten darüber aufregen, aber im Kommentar darüber beschweren kannst du dich dann auch nicht, wenn Anime2You wegen einem eingebetteten Trailer versehentlich einen Monat lang down ist.

Diese kurzsichtige Betrachtung ist natürlich einfach, genauso wie alle Skeptiker in eine Schublade zu stecken und kollektiv zu beleidigen, aber ein bisschen darüber nachzudenken, welche Nebenwirkungen daraus entstehen können, das ist etwas schwieriger. Guck dir doch einfach mal an in welchen Ländern welche Dinge im Internet zensiert werden, und vor allem aus welchen »offiziellen« Gründen.

Italo Beat Boy
Gast
Italo Beat Boy

Oohh, die selbsternannten Moralapostel kommen wieder aus den Löchern gekrochen.

Ich find´s ja aber auch immer wieder interessant, wie anime2you hier eine News nach der anderen veröffentlicht, wenn´s um dieses Thema geht. Ich finde, das ist eine einzige Hetze, was hier momentan stattfindet. Und das ist nicht das erste Mal, dass sowas passiert. Auf anderen Anime-Seiten kommt man nicht mit solchen Artikeln an, das hier schreit imo einfach nach Clickbaits. Ich mein, Klicks sammeln ist immer Hot topic. Was ich aber wirklich schlimm finde ist, wie hier die Leute meinen, sich einmischen zu müssen. Die selbsternannten SJW stellen Zusammenhänge her, wo es keine gibt und pöbeln rum ohne auch nur Ahnung zu haben.
Und hier sind die Lager mittlerweile mehr als nur gespalten. Sieht man ja, wie sich die Leute hier gegenseitig angiften und meinen, alles besser wissen zu müssen.

Haris Odobasic
Gast
Haris Odobasic

Hallo Italo Beat Boy,

das Streaming ist seit jeher ein fester Bestandteil der Anime-Kultur. Sei es bedingt durch Fansubs oder die unzähligen Animes, die niemals im Westen lizenziert werden, kann man kaum die Augen davor verschließen, dass viele Anime-Fans auch hierzulande Angebote nutzen, die sich jenseits des legalen Raumes bewegen.

Als der Redakteur, der vorwiegend über solche Themen schreibt, halte ich es deswegen für vollkommen legitim, unsere Leser darüber zu informieren, wenn sich die rechtliche Situation ändert. Wie du sicher festgestellt hast, haben unsere Artikel zu diesem Themenkomplex immer einen sehr klaren Bezug in Richtung Europa oder Deutschland. Wir berichten nicht über beliebige Copyright-Themen, sondern vorwiegend dann, wenn Nutzer hierzulande irgendwie betroffen sind. Bei diesem Artikel jetzt beispielsweise weil das EuGH-Urteil höchstwahrscheinlich Einfluss auf die gesamte Rechtsprechung im EU-Raum zu diesem Thema haben wird.

Wieso andere Anime-Seiten darüber nicht berichten, kann ich dir nicht sagen. Abseits des Anime-Bereichs hat das Thema in Deutschland aber große Wellen geschlagen. Immerhin haben darüber sowohl große und seriöse Nachrichtenmagazine wie Spiegel Online als auch viele Technikseiten und sogar Gaming-Portale wie Gamestar berichtet. Das alleine sollte zeigen, dass so eine gravierende EuGH-Entscheidung weitreichende Relevanz hat und unsere Berichterstattung sich da sehr gut mit einreiht.

Dein Vorwurf der Hetze irritiert mich zudem sehr. Ich bemühe mich stets bei meinen Artikeln zu diesem Thema sehr sachlich und frei von Wertung zu schreiben. Weder dämonisiere ich Nutzer illegaler Angebote noch jubel ich solches Verhalten in irgendeiner Form hoch. Dass so ein Thema allerdings auch mal hitzige Diskussionen auslösen kann, ist offensichtlich. Mal rhetorisch gefragt: Sollen wir über gewisse Themen, die für die Community wichtig sind, nun nicht mehr berichten, nur weil darüber dann auch diskutiert wird? Wenn wir anfangen, uns daran zu stören, dass in unseren Kommentaren Diskussionen geführt werden, könnten wir die Kommentar-Spalte gleich ganz abschaffen.

Ich hoffe, dass du durch diese paar Zeilen verstehst, warum ich über solche Themen schreibe – und warum deine Vorwürfe unpassend sind.

Haris

Asuna
Gast
Asuna

Tut mir echt leid, aber dann scheinst du eben die teilweise sehr giftige Verhaltensweise einiger Schreiber komplett überflogen zu haben.

Man kann ja gerne eine Diskussion führen, aber dann sollte dies auch in entsprechend anständigen Verhältnissen möglich sein.

Das dies leider durch Beleidigungen oder sarkastische Kommentare aber oft ausartet wird dann leider öfters übersehen.

Das soll natürlich keine Kritik an irgendeinen Artikel sein, die Berichtserstattung hier auf anime2you ist echt gut. Nur sollten vielleicht Kommentare auch mal störendes Verhalten überprüft werden. Das wäre doch toll!

Djebasch
Gast
Djebasch

Das große Problem derzeit ist, dass die Piratenseiten dreist geworden sind und man ihnen eigentlich nicht mehr aus dem Weg gehen kann.
Und somit kommen auch viele in Versuchung.
Ich finde schon das die Piraterie ausmaße angenommen hat, die so nicht mehr als gut angesehen werden kann.
Und wenn Ihr euch beschweren wollt das alles zu teuer oder sogar nicht verfügbar ist dann wendet euch an die Produzenten.
Das war zu Zeiten ohne Internet möglich und sogar erfolgreich.
Nur durch die übermäßige Piraterie können sich doch die Produzenten viel erlauben, was sonst vielen auf den Magen schlagen würde.

Jin Roh
Gast
Jin Roh

@Zwangsbestattung
Bist du bescheuert? Bleib mal ruhig und sachlich!
Außerdem zeige mir bitte wie du einen Anime Stiehlst oder ein Game! Man kann nichts Stehlen was nicht existiert. In dieser Hinsicht gibt es immer noch keine Regelung bei in-materiellen Sachen. Bis auf das genannte Urheberrecht, was gefühlt immer noch seit der Erfindung des Buchdruckes kein Updatet bekommen hat! Somit auch der Gesellschaftlichen Entwicklung nicht angepasst wurde. Genau das ist dass große Problem.

Erstmal Kundig machen und dann andere als bescheuert beschimpfen. Und illegal ist es erst mal gar nicht. Illegal ist deine Arrogants, nicht Sachlich zubleiben.
Streng dienen Kopf doch lieber selber an und nutze das i-Net um Infos zu bekommen und nicht nur um zu beleidigen.

Asuna
Gast
Asuna

Naja so viel hat das ja mit Animes jetzt nicht zu tun.

Aber Auswirkungen auf Youtube und deren Videos? Ob sich ein Anbieter den Ärger auf sich nimmt um seine Kunden zu nerven?

Der EuGH schlägt ja richtig auf den Putz, wäre nur schön wenn er das auch bei anderen weitaus wichtigeren Sachen machen würde..

Link
Gast
Link

Meines Erachtens ist das Urteil durchaus problematisch.
Zum einen finde ich es natürlich gut, dass Webseiten mit illegalen Inhalten gesperrt werden dürfen. Also ganz allgemein gesehen ist das Urteil nicht verkehrt. Leider bin ich persönlich nicht davon überzeugt, wie willkürlich am Ende ein solches Urteil verwendet wird. Wenn man Ende Provider dafür haftbar gemacht werden, was für Inhalte über sie zugänglich sind, kann das schnell dazu führen, dass diese einfach pro Forma möglichst viel sperren – lieber zu viel als zu wenig. Zum Glück ist das Urteil bis dato noch sehr präzise, Provider dürfen nur dann sperren, wenn es eine klare gerichtliche Anweisung dazu gibt (zumindest wenn ich das Urteil von anderen Seiten richtig verstanden habe).

Auch das wirft jedoch Fragen der Umsetzbarkeit auf – und vor allem auch der Durchsetzbarkeit. Ohne dass ich jetzt kriminelle Energien wecken will: eine Seite richtig zu sperren, ist erstmal gar nicht so einfach. Vor einigen Jahren (2009) sollte es einen Gesetzentwurf geben durch den Websites zu kinderpornografischen Inhalten hätten gesperrt werden sollen – hervorgerufen wurde dieser durch die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen, die dadurch den Spitznamen Zensursurla erhielt. Damals wurde selbst von Missbrauchsopfern dagegen argumentiert, dass eben die Vergewaltigungen immer noch passieren würden und die Leute einfach nur nicht mehr hinsehen würden, weil man ihnen die Augen verbindet. Was bei Kinderpornografie natürlich durchaus eine nachvollziehbare Argumentation ist, klappt bei Urheberrechtsverletzungen nicht mehr so – zumindest physisch kommt hier niemand zu Schaden, dadurch dass die Inhalte noch existieren und wenn sie niemand mehr sehen könnte, hätte man ja gewonnen.

Nur: es bleibt dabei, wie kann man eine solche Sperrung durchsetzen? Damals wurde disktutiert, dass man einfach sogenannte DNS-Sperren durchsetzt. DNS-Sperren bedeuten: wenn ihr in eurem Browser normalerweise »google.de« eingebt, wird über DNS (Domain Name System) dieser Domain der Name in eine IP umgesetzt. Bei Google.de könnte das (je nach eurem Ort und eurem Provider) 172.217.22.35 sein. Und das klappt nebenbei auch, gebt ihr http://172.217.22.35 in eurem Browser ein, landet ihr auf Google. Da sich kein Mensch jedoch solche Zahlenkombinationen merken könnte, scheint eine DNS-Sperre erstmal nicht dumm – allerdings kann eine solche Sperre durch einfachste Methoden umgangen werden – man trägt manuell in seinem Betriebssystem andere DNS-Server ein und fertig. Schon sind solche Sperren wirkungslos.
Daher wurde die Provider gebeten, die IP zu sperren. Das klingt erstmal sicherer – man unterbindet schließlich die Kommunikation von euch mit den Servern illegaler Inhalte. Aber auch das ist weitaus komplizierter als es erstmal wirkt. Nicht selten werden Seiten heutzutage durch Anbieter wie Cloudflare, Akamai oder andere CDNs (Content Delivery Networks) ins Netz gestellt. Somit teilen sich diese Systeme die IP mit anderen durchaus legalen Webseiten – Facebook beispielsweise speichert einen Großteil seiner Inhalte auf Servern von Akamai. Diese mal eben blocken? Kaum durchführbar, das halbe Internet würde zusammenbrechen.

Bleibt also der letzte Weg: man prüft jede Anforderung des Nutzers einzeln – und entscheidet, ob dieses Paket dann weitergelassen wird oder nicht. Hierbei handelt es sich um sogenannte Deep Packet Inspection. Mithilfe dieser Technik kann man eine Seite eigentlich immer blocken. Das Problem hierbei: Eine Sperrung auf dieser Ebene stellt für Provider einen massiven Aufwand dar, da sie aktuell gar nicht technisch in der Lage dazu wären, jedes Daten-Paket zu untersuchen. Und zum anderen: immer mehr Webseiten im Internet verschlüsseln ihre Inhalte mithilfe der TLS-Technologie (Transport Layer Security). Kaum nutzt eine Seite Verschlüsselung, kann jemand, der die Daten abfängt – so auch euer Provider – diese nicht mehr entschlüsseln – und das ist auch gut so, ansonsten könnte euer Provider jede eurer Online-Überweisungen nachvollziehen und nebenbei all eure Passwörter mitlesen. Und wenn es eben nicht der Provider ist, so wird es auch Angreifern, die eure Daten abfangen, viel schwerer gemacht, mit diesen was anzufangen. Nicht umsonst verschlüsseln immer mehr Seiten im Internet – auch https://www.anime2you.de ist komplett verschlüsselt. Um zu erkennen, ob eine Seite verschlüsselt ist: guckt einfach in die Adress-Leiste – beginnt diese mit https – dann ist diese verschlüsselt. Wenig überraschend: Piratebay nutzt Verschlüsselung. Auch YouTube nutzt beispielsweise Verschlüsselung, wodurch das Blockieren einzelner Videos auch sehr kompliziert werden würde.

Und somit sind wir beim Dilemma: eine effektive Blockierung solcher Seiten wird dazu führen, dass Provider tief in die Verbindungen eingreifen müssten – sie müssten Verschlüsselungen knacken und bestehende Systeme komplett aushebeln. Wenn ihr euch Videos von Hacker-Konferenzen anseht, würdet ihr sehen, was für einen massiven die chinesische Regierung betreibt, um effektiv Seiten wie Facebook und Twitter zu blockieren.
China kombiniert hierbei etliche Methoden: die DNS-Server innerhalb Chinas lösen Domains wie facebook.com gar nicht erst auf – der Zugriff auf externe DNS-Server wie Google DNS wird so gut wie möglich sowohl auf IP-Ebene wie auch mit Deep Packet Inspection blockiert (man unterbindet den Zugriff auf bekannte DNS-Server – stellt man fest, dass ein Nutzer DNS-Anfragen an Server außerhalb Chinas sendet, werden diese abgewürgt). Und man knackt durch die sogenannte Active-Probing-Technik (auf die ich hier nicht weiter eingehen werde, sonst wird der Post noch länger) die Verschlüsselungen. Am Ende entsteht ein quasi komplett gläserner Internet-Benutzer. Will ich das in Europa? Klares Nein!
Und zu guter Letzt: wer in China wirklich die Great Chinese Firewall umgehen will – schafft derjenige das? Und die klare Antwort lautet: JA! Technisch versierte Nutzer bauen sich eigene Systeme wie sie das System umgehen, indem sie Server im Ausland anmieten – technisch weniger versierte Nutzer kaufen sich für wenige Moneten im Monat (Größenordnung um 5€ im Monat) einen sogenannten VPN-Tunnel. Und sie sind draußen. Twitter, YouTube und Facebook steht ihnen offen.

In China ist das zwar offiziell illegal seit Anfang des Jahres – aber dennoch, stören tut dies wenige.

Fazit: wer trotz des Urteils an seine illegalen Inhalte rankommen wollte und trotz aller technischen Maßnahmen: derjenige wird Wege finden. Wahrscheinlich wird es am Ende sogar YouTube-Videos geben, die erklären wie man die Netzsperren seines Providers umgehen kann.

shinji
Gast
shinji

Danke für die ausführliche Erklärung!
Das Thema ist wirklich sehr komplex.

Hoffe natürlich, dass dein Bericht der Wahrheit entspricht 😉

Rina
Gast
Rina

Ich muss auch sagen, danke für die Erklärung! Wirkt alles sehr schlüssig und ich bin jetzt definitiv schlauer und sehe mehr durch 🙂

elwie95
Gast
elwie95

danke, finde ich sehr aufschlussreich.

*Kappa*
Gast
*Kappa*

Hauptsache Alessio Lombardi geht’s gut

elwie95
Gast
elwie95

der iss gut ….

suby
Gast
suby

wenn ich sehe wie viele sich da bei FB drüber freuen ohne vieleicht mal nachzudenken was das für konsequenzen und auswirkungen das haben könnte, evt. zustände wie in china.

Conan
Gast
Conan

Ob das wirklich richtig ist? Das geht schon stark in Richtung Zensur. Ich bin auch gegen illegales Streaming und Downloaden, aber wer entscheidet, wann eine Website wirklich nicht ins Nets gehört? Bei illegalen Downloads zu käuflich erwerblichen Serien ist das offensichtlich, aber bei Journalisten, die die Regierungsform ihres Landes kritisieren? Offensichtlich illegal in vielen Ländern, also raus aus dem Netz? Es ist zwar gut, dass endlich was in Richtung Piraterie passiert, aber das Ganze hat leider einen faden Beigeschmack.

Vielleicht sollte man mal damit anfangen bei Google nicht dafür zu sorgen, dass wenn ich eingebe »Attack on Titan Stream Deutsch« die ersten Ergebnisse alle illegale Einträge sind, sondern mal die legalen Angebote zu anzuzeigen? Oder direkt auf die Kunden zugehen und legale alternativen schaffen. Crunchyroll ist ein guter Schritt, aber ist noch nicht groß genug um den großen illegalen Streaminganbietern Konkurrenz zu leisten.

Guts
Gast
Guts

»Vielleicht sollte man mal damit anfangen bei Google nicht dafür zu sorgen, dass wenn ich eingebe »Attack on Titan Stream Deutsch« die ersten Ergebnisse alle illegale Einträge sind,«
Dann müsste Google aber entscheiden was legal und was illegal ist, wäre mit der falschen Herangehensweise genauso Zensur wie das EuGH-Urteil. Zumal Google nicht das Internet sondern nur eine Suchmaschine ist, die illegalen Inhalte bleiben ja weiterhin selbst wenn sie nicht mehr über Google gefunden werden können.

Conan
Gast
Conan

Stimmt, es ist schwierig es allen (den Konsumenten und der Industrie) recht zu machen, vor allem, da einige in der Industrie nur mehr Geld abgreifen wollen, während andere tatsächlich große existenzbedrohende Probleme aufgrund der Piraterie haben. Egal wie man entscheidet, man bewegt sich immer sehr nahe an der Zensur. Man kann nur hoffen, dass zukünftige Entscheidungen uns nicht zu sehr schädigen. Da die Leute die entscheiden aber kaum Feingefühl in Sachen Internet und Freiheit haben habe ich da ein ganz mieses Gefühl.

Minami-ke!!!
Gast
Minami-ke!!!

»Und so geht die Freiheit zu Grunde, mit donnerndem Applaus«