Spätestens seit den »Iron Man«-Filmen wünschen sich viele Menschen einen intelligenten Computer wie »J.A.R.V.I.S.«, der nicht nur die Uhrzeit ansagen kann, sondern uns wie ein echter Mensch immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Mit »Siri« von Apple gab es bereits einen großen Schritt in diese Richtung.
Wer in den letzten Wochen den Fernseher angemacht hat, wird vielleicht schon einmal die neue Werbung für Amazons »Echo Dot« gesehen haben. Dieses kleine Gerät wird mit dem Namen »Alexa« angeredet und macht das Leben deutlich bequemer: Egal ob Informationen über das Wetter, ein Taxi rufen oder das Licht ein- und ausschalten. Der Benutzter bekommt das Gefühl, mit einer echten Person zu sprechen. Wem das aber noch nicht reicht, der kann noch einen Schritt weiter gehen und kommt schließlich zur »Gatebox« von vinclu Inc. In dieser schwarzen Box, die an eine Kaffeemaschine erinnert, lebt das blauhaarige Mädchen Azuma Hikari. Anstatt einfach nur eine Stimme zu hören, bekommt der Nutzer hier einen virtuellen Charakter wie aus einem Anime präsentiert.
Laut dem Hersteller ist Hikari 20 Jahre alt. Sie schaut sich gerne Anime an, mag Donuts und kann Insekten nicht leiden. Ihr Traum ist es, eine Heldin zu sein und Menschen zu helfen, die hart arbeiten. Menschen zu helfen dürfte auch die Intention des Entwicklers sein, denn in Werbespots wird Hikari wie eine Freundin dargestellt. Sie weckt ihren Besitzer, hält mit ihm Konversationen und schickt sogar Nachrichten auf jedes iOS- und Android-fähige Smartphone. Wenn man nach Hause kommt, hat Hikari bereits das Licht eingeschaltet und begrüßt den Heimkehrer freundlich, ganz wie eine echte Person.
Durch einen Bewegungssensor erkennt die Box, wo sich jemand im Raum befindet und kann dadurch auf einem sehr persönlichen Level mit dem User interagieren. Mit Kamera und Mikrofon erkennt das Gerät Gesicht und Stimme, listet Termine auf und passt sich dem Lebensrhythmus des Nutzers an. Es merkt sich, wann man aufsteht, nach Hause kommt und kann durch W-Lan, Bluetooth und Infrarot mit dem Internet und elektronischen Haushaltsgeräten verbunden werden.
Der Entwickler beschreibt es folgendermaßen: »Genieße dein Leben mit jemandem, ohne deine Freiheit zu verlieren.«
Anstatt einfach nur den Alltag zu erleichtern, wie es »Alexa« und »Siri« tun, ist die »Gatebox« dazu geschaffen, einsamen Menschen eine Person zum Reden zu geben. Das mag auf Unverständnis stoßen, da es die Gefahr birgt, dass sich Realität und virtuelle Welt zu sehr vermischen. Für Singles und ältere Menschen könnte es aber eine Möglichkeit sein, sich weniger allein zu fühlen und gleichzeitig das Leben einfacher zu gestalten.
Der Hersteller legt es auch genau darauf an: »Sie ist ein Charakter, der denen Komfort bietet, die alleine wohnen.«
Die Box ist also weitaus mehr als einfach nur eine technische Spielerei und hat mit über 2500 Euro daher auch einen ordentlichen Preis. Sie ist ist allerdings noch nicht erhältlich und auf 300 Stück limitiert. Wer die japanische Sprache nicht beherrscht, wird es ohnehin schwer haben, mit Hikari zu kommunizieren. Bisher gibt es noch keine englische oder deutsche Version.
Hier könnt sehen, was die Gatebox zu bieten hat:
Dieses externe Video stammt von YouTube.
Quelle: digitaltrends, gatebox, amazon, youtube
Oh Japan, you did it again! XD
Das Ding war mir schon länger bekannt. Aber egal, wie erfolgreich das Ding sein wird (wenn überhaupt), wer nicht einsam sein will, soll sich eine echte Freundin suchen, das Ding da ist kein Ersatz.
Kein Wunder, dass es gesellschaftlich mit Japan immer mehr runtergeht.
Und wie immer kommt mir hier die Frage nach dem Datenschutz auf.
oh O.O das errinert mich gerade an den Film »I Robot« mit Will Smith, wo die Hausandroiden die auch alles mögliche konten dann durchgedreht sind.
Italo boy wie willst das schaffen bei einer Gesellschaft wo es mehr Männer gibt als Frauen. Es werden generell mehr Männer geboren, weil bis vor Ende des 2 Weltkriegs deutlich mehr Tote gab durch Krankheiten, Krieg usw. Es steck in unsren Genen
Dafür müsstest du die Gene verändern an uns Menschen, wenn das man ändern wollte.
Irgendwie witzig und andererseits beängstigend, wenn so die Zukunft ausschauen kann. Jeder der Single ist hätte so ein Gerät im Zimmer. Komischer Gedanke.
da finde ich Jibo besser
Jetzt mal Single hin oder her, ich würd das Teil gerne haben. Einfach weil mich sowas total fasziniert.
Alexa hab ich bereits 2-3 Monate getestet, gefällt mir allerdings nicht ganz so gut. Richtig mit einer KI zu reden und ihr was beizubringen ist einfach viel spannender.
Zitat: »Wenn man nach Hause kommt,… begrüßt den Heimkehrer freundlich, ganz wie eine echte Person.« – Fraglich, ob im realen Leben jeder Heimkehrer immer so »freundlich« von echten Personen zu Hause begrüßt wird. Oft heißt des da wohl eher: »Hast du mir was mitgebracht?« oder »Hast du die Mülltonnen vor´s Haus gestellt?« usw. Außerdem würde es mir ziemlich auf die Nerven gehen, wenn man von Arbeit kommt und erst mal von so einem Teil minutenlang zugelabert wird. Und wenn man dann nicht gleich antwortet, wird womöglich noch tagelang geschmollt – wobei das wäre dann wohl wirklich wie im Real-Life. Na egal, da bleibe ich lieber (glücklicher) Single…
Eure Überschrift steht im krassen Kontrast zum bedenklichen Slogan des Herstellers. Es liegt ein scharfer Kontrast zwischen dem Überwinden der Eisnamkeit und jemanden um sich zu haben, ohne die eigene Freiheit aufzugeben. Eure Headline gefällt mir. Den Slogan der Firma find ich gruselig und ehrlich gesagt ziemlich widerlich, weil er eine Form von Egoismus und Realitätsverweigerung salonfähig machen will, die ich persönlich für unanständig und menschenunwürdig halte. Wer sich so ein Teil hinstellt, nur um »frei« zu sein, und sich vielleicht sogar nicht im Geringesten mit echten Widrigkeiten einer Beziehung abgeben zu müssen, kann nicht mehr ganz knusprig sein. Ja, manche Japaner müssen sehr viel arbeiten, aber dass sie überhaupt keine Zeit und keine Nerven für eine Beziehung haben, ist heillos übertrieben.