Disc-Review: »Black Jack OVA« – Gesamtausgabe

Im Juni brachte Hardball Films hierzulande die erste DVD- und Blu-ray-Gesamtausgabe von »Black Jack« heraus. Der Release enthält zudem die zwei bisher in Deutschland unveröffentlichten Episoden von »Black Jack Final«. Wir haben uns die Blu-ray-Ausgabe angesehen und schildern unseren Eindruck in dieser Review.

Setzt zum Schnitt an!

Black Jacks Name ist in aller Munde! Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich ein äußerst talentierter Chirurg, bei dem jeder noch so komplizierte Handgriff sitzt und der für viele erkrankte Menschen als letzte Hoffnung auf Rettung gilt! Die Sache hat nur einen Haken: Er besitzt gar keine Zulassung!

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Der mysteriöse Black Jack mag skrupellos erscheinen, doch sein Beruf ist ihm heilig! Und wenn das Geld des Auftraggebers stimmt, stellt sich das ärztliche Genie auch den ungewöhnlichsten und seltensten Krankheiten und reist um die ganze Welt, nur um das Leben seiner Patienten zu retten.

Die zehnteilige OVA-Reihe von »Black Jack« erschien von Dezember 1993 bis Juli 2000. Hierzulande brachte OVA Films von 2007 bis 2008 die Episoden mit deutscher Sprachfassung auf DVD heraus.

Angenehme Vertonung mit Stärken und Schwächen

Vor über einem Jahrzehnt ließ OVA Films bei der Rainer Brandt Filmproduktions GmbH in Berlin die deutsche Lokalisierung von »Black Jack OVA« produzieren. Das Unternehmen war unter anderem für »Texhnolyze« und »Serial Experiments Lain« zuständig.

Dem Protagonisten der Show, dem talentierten Chirurgen Black Jack, haucht Markus Pfeiffer Leben ein. Der Sprecher ist dem ein oder anderen als Kyros aus »One Piece« oder Kaname Ohgi aus »Code Geass« vertraut. Black Jacks Begleiterin, Pinoko, wird von Diana Borgwardt (Yumi Miyamoto aus »Detektiv Conan«) gespielt.

Das Duo aus Pfeiffer und Borgwardt harmoniert die gesamte Serie über. Beide Synchronschauspieler überzeugen mit ihrer Schauspielkunst – verschiedene Facetten werden glaubhaft herübergebracht. Beim restlichen Cast lassen sich angenehme Besetzungen vorfinden, wenn auch die ein oder andere fehlbesetzt wirkt.

Mit dabei sind unter anderem Santiago Ziesmer, Antje von der Ahe, Sebastian Schulz und Daniela Reidies. Bedauerlicherweise lässt sich Reidies Stimmklang bei den männlichen Kindern, worauf sie besetzt wurde, nicht ganz genießen. Es wirkt unstimmig, obwohl die Synchronschauspielern eine gelungene Arbeit liefert.

Im Großen und Ganzen unterhält »Black Jack OVA« in der deutschen Vertonung und sorgt für ein ansprechendes Seherlebnis.

Artcards und Booklet

Im renommierten Studio Tezuka Productions (»Dororo«, »Girlfriend, Girlfriend«) wurden unter der Regie von Osamu Dezaki (»Golgo 13: Die Bienenkönigin«) die zehn OVA-Episoden zu »Black Jack« produziert. Akio Sugino (»The Snow Queen«) steuerte das Design für die Charaktere bei.

Bei den Publikationen greift Hardball Films oftmals auf das bewährte Digipack im Schuber zurück. Auch »Black Jack OVA« erscheint in dieser Aufmachung. Das Bild kommt als 1080p, der Ton mit DTS-HDMA 5.1 (Deutsch) und PCM 2.0 (Japanisch) daher.

Egal ob als DVD oder Blu-ray, beide Ausgaben kommen mit Extras für die Käufer daher. Dem Release legt der Publisher drei Artcards und ein Booklet bei. Der FSK-Hinweis befindet sich auf der Folie und ist nicht auf dem Schuber abgedruckt oder aufgeklebt.

Eigenständige Episoden, die zu unterhalten wissen

Bei dem vorliegenden Anime handelt es sich um die erste Anime-Umsetzung des Kult-Manga »Black Jack«. Die Geschichte stammt aus der Feder des »Gott des Manga« Osamu Tezuka und bietet zehn (+ zwei) eigenständige Episoden. Egal ob actionreich, dramatisch oder mysteriös, die Folgen bieten abwechslungsreiche und unterhaltsame Momente.

Kuroo Hazama, besser bekannt als der talentierte Chirurg Black Jack, verlangt hohe Gebühren für seine Operationen, bietet aber auch gelegentlich kostenlose Hilfe an. Die Episoden sind dramaturgisch ansprechend inszeniert. Der Aufbau bleibt interessant ohne eintönig zu werden.

Jede der 50-minütigen Episoden nutzt die Zeit optimal, um tiefgründige Charaktere zu entwickeln, was die Erzählung umso fesselnder macht. Hauptsächlich getragen wird die Serie von Black Jack und seiner manchmal etwas anstrengenden Begleiterin Pinoko.

Als ausgebildeter Arzt hat Osamu Tezuka sein Fachwissen genutzt, um mit »Black Jack« ein beeindruckendes Werk zu schaffen. Der Anime ist unterhaltsam, abwechslungsreich und bietet auf Blu-ray ein hervorragendes Bild. Interessierte sollten definitiv einen Blick riskieren, denn mit über 600 Minuten Laufzeit gibt es viele spannende Momente zu erleben.

© Tezuka Productions / Black Jack Committee.
This Edition ℗ 2024 Hardball Films.

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